Marienhöh Hideaway & Spa

Gutes Hotel in sehr ruhiger (und damit auch langweiliger) Umgebung mit ein paar fehlenden Details aber sehr gutem Service.

Wir haben als Familie mit 2 Kindern (8 und 5 Jahre) eines der neuen Bergchalets gebucht. Der Name "Chalet" (verstehe darunter eher eine gehobene Holzhütte / Holzhaus) ist etwas übertrieben, lediglich eine Fassade besteht aus Holz. Die Einrichtung ist hochwertig, sehr modern und ansprechend im französisch-mediterranen Stil. Die Wohneinheit geht über 2 Etagen mit 2 Bädern (eines mit Dusche) und eine eigene Küche. Das Haus kann auch separat als Ferienhaus gebucht werden. Das Haus enthält außerdem einen Kamin und Feuerholz, die Anzündmaterialien (Streichhölzer, Anzünder) mussten wir uns aber erst nach Nachfrage an der Rezeption holen. Positiv: Der Kamin wird mit der Zimmerreinigung nach Benutzung mit gereinigt, man muss sich also nicht mit der Asche herumschlagen. Man muss allerdings festhalten, dass hier elementare kleine Details fehlen. Das beginnt im Bad, bei dem es neben dem reinen kleinen Waschbecken an sich und einer kleinen Fensterbank genau Null Ablagemöglichkeiten gibt. Kein Waschtisch, kein Regal, kein Schrank, nichts. Das heißt, wenn man zu viert ist und vielleicht 2-3 Waschtaschen, Zahnbürsten, Sonnencreme, Deo, Parfüm, Cremes usw. abstellen möchte, hat man nur den Rand des Waschbeckens, denn das Fensterbrett liegt voll mit frischen Handtüchern. Für diese wiederum gibt es genau einen Haken und eine etwa 40cm Handtuchstange. Wenn die ganze Familie duscht muss man sich im Haus diverse Möglichkeiten suchen, seine Handtücher zum Trocknen aufzuhängen (Treppengeländer, Stühle, usw.). Man muss kreativ werden. Genauso wie im Erwachsenen-Schlafzimmer, bei dem es ein - sehr bequemes - Boxspringbett, eine Bank und einen Kleiderschrank gibt. Sonst nichts. Keine Nachttische, keine Regale, keine Ablagemöglichkeiten, bspw. für ein Buch, das Handy zum Laden in der Nacht, eventuell ein Glas Wasser oder Medikamente. Das muss man dann auf dem Boden ablegen. Auch haben wir einen Mückenschutz an den Fenstern vermisst. Vorhänge gab es nur einen, der komplett verdunkelt. Keine Gardine, kein Mückengitter. Das heißt, entweder dunkel oder komplett offen (und damit einsehbar vom Fußweg). Mücken waren zwar zur Zeit unseres Besuches kein Problem, im August/September könnte das aber problematisch werden. Ein großes Problem hatten wir noch im Kinderschlafzimmer: Hier befindet sich ein Doppelstockbett der allgegenwärtigen Möbelmarke "Riveira Maison" (offensichtlich gibts hier eine Werbe-Kooperation, so penetrant, wie dieses Logo einem entgegen lacht). Dieses wurde offensichtlich mit einer Farbe gestrichen, die extreme chemische Ausdünstungen hat. Vielleicht wurde dieses Haus in der letzten Reihe durch Corona längere Zeit nicht vermietet und dadurch wenig gelüftet, aber der Geruch (sehr chemisch, aber auch in Richtung vergammeltem Käse / Schaf) war so stark, dass wir nach der ersten Nacht nach einem Geruchsneutralisator gefragt und diesen auch bekommen haben. Hier müsste sich dringend noch etwas überlegt werden. Und noch eine Kleinigkeit ist uns aufgefallen. Nur ein kleines Detail, aber trotzdem ärgerlich: Das Wohnzimmer enthält einen großen Fernseher, bei dem die Satelliten-Fernsehprogramme völlig willkürlich programmiert wurden und in keiner Weise sortiert waren. Es waren Sender aller europäischen Länder in der Liste, davon aber locker 75% nicht empfangbar, weil eigentlich Pay-TV oder ausländischer Kanal. Erst nach langer Suche konnten wir ARD auf Progammplatz 449 und ZDF auf Platz 461 entdecken, während die meisten privaten Sender auf Platz 3 bis 20 waren, einige aber erst bei Platz 50, andere dann wieder zwischen 100 und 300. Ein einfaches "Zappen" war also nicht möglich. Nun ist das Fernsehschauen sicherlich nicht das Wichtigste im Urlaub, aber wenn die Kinder abends im Bett sind und man selbst noch wach ist, wäre es doch schön, wenn man hier ein wenig Sorgfalt hätte walten lassen und sich mal eine halbe Stunde hingesetzt und die Sender sortiert hätte, so dass alle frei empfangbaren deutschen Sender auf Platz 1 bis 30 zu finden sind.

Die Bewertung der Gastronomie würde ich zweiteilen. Das Niveau des Abendessens war sehr gut. Man kann im 3 Gang Menü zwischen jeweils 3 Optionen (3x Vor- und Hauptspeise, 2x Nachspeise) wählen. Die Qualität war jeweils sehr gut, wenn auch keine Sterneküche. Das erwartet man aber auch nicht. Einziger Wermutstropfen: Sowohl Vorspeisen als auch Desserts wiederholten sich teilweise innerhalb von 6 Tagen. Das Frühstück war im Großen und Ganzen auch typisch für die Kategorie: Brötchen, Brot, Croissants, verschiedene Müsli, Wurst, Käse, Lachs, Marmeladen, Quark, Joghurt und ähnliches sowie Rührei und Speck / Würstchen. Natürlich auch frisches Obst. Sonderwünsche wurden jederzeit erfüllt (z.B. mal eine Schüssel voller frischer Erdbeeren) allerdings nicht aktiv beworben (z.B. Spiegelei). Leider gab es darüberhinaus keinerlei Abwechslung, keine kleinen Extras wie Teilchen, Waffeln, Pancake oder frische Smoothies, auch kein frisch gepresster Orangensaft (nur aus dem Spender). Solche Sachen haben wir auch in 4-Sterne-Häusern schon gesehen. Sicherlich keine Pflicht, aber etwas Abwechslung wäre schön gewesen. Nachmittags gibt es noch ein kleines Kuchenbuffet, dies ist allerdings recht einfach. Wir haben es wegen vieler Tagesausflüge nur einmal genutzt. Abends gibts an der Bar auch noch ein kleines Käsebuffet.

Den Service des Hotels muss man auf jeden Fall als sehr gut bezeichnen. Auch wenn es während unseres Aufenthalts im Juni kleinere Corona-Einschränkungen gab, war das Personal sehr nett, zuvorkommend. Nur die Begrüßung nach Ankunft im Hotel hätte etwas herzlicher ausfallen können, ein einfaches "Guten Tag" musste hier reichen. Keine Nachfrage nach der Anreise, Hinweise auf Corona-Einschränkungen gab es nur nach Nachfrage. Es sind die kleinen Details, die hier gefehlt haben. Dafür war der Service während des Frühstücks und des Abendessens allerdings sehr gut. Alle Servicekräfte waren überaus freundlich und zuvorkommend, auch Sonderwünsche, die nicht auf der Karte standen wurden immer erfüllt. Positiv war, dass für Kinder alle Getränke inklusive waren, uns selbst wenn diese mal nur Wasser trinken wollten, wurde auch meist ein alkoholfreies Getränk der Eltern nicht mit abgerechnet. Man hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass ein Wunsch für das Personal zu viel gewesen wäre. Beim Auschecken gab es kurz ein paar Computerprobleme, diese konnten aber nach einigem hin und her rechnen problemlos und freundlich gelöst werden. Als nette Geste gab es dafür noch eine Flasche Wein geschenkt.

Das Hotel liegt auf einer Anhöhe in einem kleinen Dorf, bei dem der Name (Langweiler) leider Programm ist. Der Vorteil ist natürlich, dass es sehr ruhig ist, kein Straßenverkehr zu hören, nur Vogelgezwitscher. Ansonsten ist es aber ein Dorf etwas ab vom Schuss. Interessante Ausflugsziele an der Mosel oder am Rhein (Bingen) bedürfen jeweils ca. 45 bis 75 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto. Öffentlichen Verkehr haben wir nicht gecheckt, dürfte aber maximal rudimentär sein. Einzig Idar-Oberstein mit seinen Edelsteinen erreicht man in etwa 20 Minuten, ein Wildgehege (mit Rotwild, Damwild, Schwarzwild und Wölfen) ebenfalls.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das Hotel bietet einen schönen Indoor-Pool sowie einen Wellnessbereich mit insgesamt 4 Saunen. Wegen der Kinder konnten wir diesen Bereich leider nicht in Ruhe nutzen. Kinder können nur zwischen 12 und 15 Uhr in den Sauna-Bereich. Da waren wir aber natürlich immer unterwegs. Außerdem bietet das Hotel eine kleine Turnhalle vor allem für Kinder (Kletterstangen und -seile, Ringturnen, Tischtennis, ein Basketballkorb - nicht zwei). Im Außenbereich befindet sich ein Tennisplatz. Für Kinder gibt es ansonsten vor dem Haus noch einen kleinen Spielplatz und ein Spielhaus (aber eher für kleinere Kinder), wo eigentlich auch die Kinderbetreuung stattfindet. Diese wurde aber bei uns, wahrscheinlich wegen Corona oder mangels vieler Kinder im Hotel, nicht angeboten. Ein kleiner Nachteil ergibt sich noch für alle Chalet-Bucher. Es gibt keinen abgeschlossenen oder separaten Gang von den Chalets zum Wellness-Bereich / Pool. Zwar stehen dort 2 Umkleiden zur Verfügung, allerdings muss man dann sehr viele Sachen vom Zimmer mit zum Pool schleppen (vor allem mit Kindern). Möchte man das nicht, bleibt einem leider nichts anderes übrig, als im Bademantel den Weg über den Parkplatz zu nehmen. Das ist insofern etwas unnötig, als dass es hinter den Chalets eine Möglichkeit gäbe, einen kleinen Weg bis zum Haupthaus anzulegen.