- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Vielleicht lag es an unseren Erwartungen: Der letzte Türkei-Urlaub war lange, bevor man ein Virus mit dem Namen „SARS-CoV-2“ kannte. Von daher konnte das Melas Lara trotz seiner 5 Sterne nicht das halten, was wir uns von einer Woche türkischer Luxus-Erholung pur versprochen hatten.
Familienzimmer mit separatem Schlafraum für das Kind. Großzügig mit ausreichend Stauraum für Klamotten und was man eben sonst noch dabei hat. Kostenloser Safe mit Zahlencode im Elternschrank. In der Mini-Bar findet man jeden Tag aufgefüllt Cola, Fanta, Wasser und zwei kleine Dosen Efes-Bier. Seitlicher Meerblick vom Balkon aus hält, was er verspricht, vom Fenster im 5. Stock aus toller Blick auf den Pool und die Gartenanlage Richtung Meer. Sehr gute Betten, gut regulierbare Klimaanlage, wir haben richtig gut geschlafen, was ja nicht selbstverständlich ist. Die große, begehbare Dusche im kombinierten Badezimmer/WC ist ungeschickt konstruiert. Es läuft immer Wasser zur Tür raus und die fest montierte Brause ist direkt über dem klapprigen länglichen Ausfluss, auf den man aber nicht draufstehen darf, weil er sonst umklappt.
Mittagessen im Hauptrestaurant oder an der nett unter schattigen Palmen gelegenen Strandbar. Das Angebot an der Strandbar jedoch eher in Snackform und eigentlich jeden Tag nahezu dasselbe: Hamburger oder Pizza kann man bestellen, an der Theke gibt es Fisch und Fleisch vom Grill mit Salat und zwei, drei Beilagen. Sehr empfehlenswert beim Frühstück sind die leckeren, frisch zubereiteten Omeletts. Auch der Kaffee schmeckt erfreulich gut. Zum Abendessen sollte man tunlichst zusehen, dass man einen der raren Tische auf der Veranda vor dem Pool ergattert, der Lärmpegel im Innenbereich ist kaum auszuhalten, selbst wenn gerade kein Kind einen Tobsuchtsanfall kriegt. Die Auswahl ist vielfältig, die Speisen werden mehrsprachig mit Schildchen versehen, man findet eigentlich immer etwas, das einem schmeckt, egal, ob man gerne türkisch oder "Standard" (Fleisch-Pommes-Salat) isst. Insgesamt ist das Angebot erkennbar fleischlastig, wir hätten uns mehr Fisch und Gemüse gewünscht. Desserts landestypisch süß und lecker. Es gibt wohl noch ein in einem oberen Stockwerk gelegenes Restaurant mit einer Terrasse mit spektakulärem Blick auf den Garten und ins Meer. Das war aber geschlossen.
Der überforderte Service ist der eine entscheidende Kritikpunkt. Klar, wir waren zu der Zeit in der Türkei, als das komplette Land Hochinzidenzgebiet war und dementsprechend umfängliche Corona-Schutzmaßnahmen im Hotel galten. Aber dass man sich beim Frühstück selbst Salz und Pfeffer oder Orangensaft organisieren muss, weil die Kellner*innen überfordert sind oder einen ignorieren, das hat uns sehr irritiert, weil wir aus der Türkei ganz anderes gewohnt waren. An unserer mangelnden Bereitschaft freigiebig Ein- und Zwei-Euro-Münzen zu verteilen, kann es sicherlich nicht gelegen haben. Die Kellner*innen wirkten in der Mehrheit während den Essenszeiten getrieben und gestresst. Vor allem beim Frühstück sind sie teilweise durch den Speisesaal gejoggt. Es schien einfach zu viele Gäste im Hotel für die Zahl der Servicekräfte zu geben. Das wurde uns im Gespräch mit der Gästebetreuung auch bestätigt. Etliche der im Hotel angestellten Mitarbeiter seien im Mai noch in Kurzarbeit gewesen. Man hat uns gesagt, dass in der ersten Junihälfte die Mitarbeiterzahl deutlich aufgestockt werde. Pech für uns, da waren wir wohl einfach zwei Wochen zu früh im Urlaub. Es war wohl auch ein Teil der Servicekräfte mit der Essensausgabe beschäftigt (wegen Corona keine Selbstbedienung am Buffet!). Aber auch die fehlende Herzlichkeit, kaum einmal ein unter der Mund-Nasen-Maske erkennbares Lächeln, bei vielen Servicekräften bestenfalls ein halbwegs professionelles "Da, nimm!", das war nicht schön. Wahrscheinlich eine Folge des Stresses. Dass wir den Eindruck hatten (der mag subjektiv sein), dass die zahlreich als Gäste anwesenden Deutsch-Türken, in der Regel der Landessprache mächtig, freundlicher bedient wurden, machte die Sache nicht besser. Es gab auch zwei rühmliche Ausnahmen: Abdullah und Erkan kannten uns nach zwei Tagen und bedienten uns aufmerksam. Beide erhielten in der Woche von uns aber auch jeweils einen deutlich zweistelligen Trinkgeldbetrag. Abdullah hat uns am letzten Abend sogar unaufgefordert unseren Lieblingstisch reserviert. Ein Hoch auf Abdullah! Wichtig zu wissen: Weder am Strand, noch im Garten oder am Pool findet Service statt. Man muss sich Getränke entweder an der Pool- oder an der Strandbar immer selbst besorgen. An der Rezeption spricht man gut Deutsch, bei unseren Fragen zu Coronatests und Flughafentransfer wurde uns dort professionell und schnell geholfen.
Vom Flughafen Antalya aus ist man in weniger als einer Viertelstunde mit dem Taxi am Hotel. Am Lara Beach gelegen schmiegt sich sich das relativ kleine, im Vergleich angenehm funktional gebaute Melas Lara Hotel etwas unscheinbar zwischen all die teilweise kitschig-märchenhaft wie aus "Tausend und einer Nacht" aussehenden Riesenpaläste, die aber Ende Mai 2021 wegen Corona teilweise noch geschlossen waren. Rund um das Hotel gibt es viele weitere Hotels und sonst ein paar Läden, aber absolut nichts, weswegen es sich lohnt, das Hotel zu Fuß eben mal zu verlassen. Ausflüge vor allem ins Taurusgebirge und zu antiken Stätten werden aber natürlich angeboten. Der Strand ist recht schmal, dunkler Sand mit vielen Kieselsteinen am Uferbereich, rasch steil abfallend. Im Meer wird es auch schnell tief, bereits nach drei, vier Metern weg vom Ufer kann man nicht mehr stehen. Lara Beach und die angrenzenden Regionen mit dem zumeist dunklen Sand, den vielen Kieselsteinen, den oft steil abfallenden Uferbereichen und den dicht an dicht stehenden Hotels ist deutlich weniger attraktiv als die Gegend um Side. Für Strandspaziergänge eher ungeeignet.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es ist schwer, hier eine faire Bewertung zu machen. Eigentlich können wir kaum Sterne vergeben, für etwas, das es einfach nicht gab. Es herrschten eben Corona-Ausnahmebedingungen. Die Abendunterhaltung beschränkte sich auf Bingo-Spielen und Karaoke (grauenvoll!) an der Poolbar, vorher gab´s für die Kleinen Mini-Disco. Tagsüber Dart-Spielen und Luftgewehr-Schießen, das war´s im Prinzip. Das Volleyballfeld genauso wie das auf den Hotelfotos im Garten zu sehende Fußballtor waren abgebaut, der eine zerschlissene Billard-Tisch im Souterrain war ständig belegt. Wir konnten lediglich ein paar Mal Tischtennis spielen. Es gab einen etwas lädierten Tischtennis-Tisch auf der Veranstaltungsbühne. Shows am Abend in irgendeiner Form: Fehlanzeige! In den Nachbarhotels tanzte jeden Abend der Bär, da gab es das volle Entertainment-Programm, sogar mit richtig tollen Live-Konzerten. Und tagsüber wurde dort Volleyball und Fußball - mit Animateur und ohne Animateur - bis zum Abwinken gespielt. – Das hat uns richtig geärgert, aber man hat uns dann erklärt, das läge schlichtweg daran, dass sich die beiden Nachbarhotels null an die türkische Coronaschutz-Gesetzeslage halten und sehenden Auges deswegen die Schließung für zwei volle Jahre riskieren. Das Melas Lara wollte dieses Risiko nicht eingehen, auch um seine langjährigen Mitarbeiter vor Arbeitslosigkeit zu schützen und könne schweren Herzens von daher kaum Unterhaltungs- und Sportangebote machen. Weil es eben in der Hochinzidenzphase im Mai 2021 noch verboten gewesen sei. Das hat uns besänftigt, denn man kann ja keiner Hotelleitung, die sich an die Gesetze hält und dadurch ihre Angestellten schützt, einen Vorwurf machen. Vorsicht: Wenn man tagsüber im eigentlich sehr schönen, ruhigen Garten auf einer der Liegen liegt, wird man mehr oder minder permanent lautstark mit Discomusik von der direkt daneben gelegenen Anlage beschallt. Deren riesige Pool-Lautsprecher sind genau Richtung Melas Lara-Garten ausgerichtet.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2021 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uwe |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 6 |
Hallo Uwe, vielen Dank für Ihre Bewertung und Weiterempfehlung. Es ist sehr schön zu wissen, dass Sie Ihren Aufenthalt in unserem Hause genossen haben. Wir würden uns freuen Sie wieder in unserem Hotel begrüßen zu dürfen um zu Ihrem nächsten unvergesslichen Urlaub beizutragen. Mit freundlichen Grüssen, Ates.A Melas Lara Hotel Hotelmanager