- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir hatten dieses Hotel für 6 Tage ab Ende April gebucht. Wie wir vor Ort erfuhren, hatte das Hotel gerade in dieser Woche eröffnet. Somit war das Angebot noch sehr eingeschränkt. Dies soll keinen negativen Einfluss auf die Beurteilung haben, wir können aber auch somit nur bewerten was tatsächlich zur Verfügung stand. Diese Beurteilung ist daher vor allem für Gäste interessant, die zu Saisonbeginn das Radisson Blu Beach besuchen möchten. Erster Eindruck: Das Hotel war noch gar nicht auf die Ankunft von Gästen vorbereitet. Der Strand ist wundervoll, wenn er fertiggestellt ist. In unserer Urlaubswoche kamen die Laster mit neuem Sand, welcher dann mit einem Bulldozer verteilt wurde. Leider musste auch noch an vielen Stellen geputzt werden, bedauerlicherweise wurde das nicht vor Ankunft der ersten Gäste erledigt. Das Personal (insbesondere im Restaurant) war überfordert und ungeschult (keine Spur von einer 5-Sterne-Qualität). Wir wohnten in einer Deluxe Suite Pure White - wundervolles Zimmer, welches kaum Wünsche offen lässt.
Kurz gesagt: Deluxe Suite Pure White gebucht und bekommen, fantastisches Zimmer. Safe kostenlos, Minibar kostenlos (wird bei Anreise einmal komplett gefüllt, täglich dann mit Wasser)
Wir können uns nur ein Urteil über das MOSAIC-Buffetrestaurant erlauben. Fazit: Katastrophale Zustände, völlig ungeschultes, überfordertes Personal und meilenweit von einer 5-Sterne-Anspruch entfernt. Hierbei geht es also gar nicht vordergründig um die Qualität der Speisen, die durchaus in Ordnung war. Hätten wir die verschiedenen Themen-Restaurants testen können, so wäre die Bewertung möglicherweise auch besser ausgefallen, zu Saisonbeginn waren die meisten Restaurants aber noch geschlossen. Nachfolgend eine Ausschnitt dessen, was wir erlebt haben: Leider gab es bei den meisten Speisen und Getränken keine Beschriftungen. Das führt natürlich dazu, dass beispielsweise beim Joghurt oder z.B. den Salatsaucen jeder Gast durch Rühren, Riechen bzw. "näher" betrachten, versucht herauszufinden, um welche Geschmacksrichtung es sich handelt. Das ist widerlich! Ich nehme mir also in gutem Glauben einen Bananenshake, stelle beim Trinken fest, dass es etwas ganz anderes ist (bis heute weiß ich allerdings nicht was) und lasse es stehen. Auch die Bedienungen konnten mir auf Nachfrage gar nicht sagen, welcher Joghurt jetzt "natur" ist oder mit Geschmack. Das gleiche Spiel beim Abendessen. Man nimmt sich in guter Hoffnung ein Stück Rinderfilet und stellt beim Zubeißen dann fest, dass man Leber auf dem Teller hat. Dadurch entsteht völlig unnötiger Abfall, der auf einfache Weise hätte vermieden werden können. Es wird doch sowieso schon generell viel zu viel weggeworfen. Das Highlight der Woche war beim Frühstück die Eierstation, die endlich und sehnlichst erwartet am 3. Tag zur Verfügung stand. Hier bekam eine super freundliche junge Dame zwei vermutlich uralte Pfannen, die so kaputt waren, dass die Zubereitung von Spiegeleiern oder eines Omelettes zum Glückspiel wurde. Eine Pfanne war gar nicht zu gebrauchen, mit der zweite versuchte sie (leider vergeblich) ihr Glück. Viele Gäste protestierten, brachten ihre Omelettes zurück, ein Gast beendete das Drama mit den Worten F*** OFF und trug sein Omelette entrüstet an die Rezeption. Immerhin bekam die junge Frau zwei Tage später neue Pfannen. Die Zubereitung von Spiegeleier klappte trotzdem noch nicht wirklich. Als der Schinken leer war, musste das Mädchen selbst durch das halbe Restaurant sprinten um neuen Schinken zu finden und diesen dann auch noch selbst klein schneiden, während die Schlange länger und länger wurde. Kein Vorwurf an die Dame an der Eierstation, aber an das Hotel. Es war (noch) nichts durchdacht und in irgendeiner Form sinnvoll organisiert, die Mitarbeiter nicht eingearbeitet oder mit ihrem Handwerkszeug vertraut. Fassen wir das Frühstück zusammen: Die Säfte permanent leer, wenn mal zufällig ein Saft nachgefüllt wird, dann ganz intelligent in eine vorgeheizte Karaffe. Personal ohne Blick wo etwas nachzufüllen ist, überall fluchende und verärgerte Gäste. Sowas haben wir noch nicht erlebt. Beim Abendessen wurde es nicht besser: Statt dem Gast ein Stück Fleisch nach Wunsch vom Grill frisch zu reichen, wie man es von einem 5-Sterne-Hotel erwarten könnte, gab es eine Warmhalteplatte, auf dieser lag ein dickes Holztablett und darauf wurde das Fleisch vom Grill gestapelt. Wenn man sich nun ein Stück nahm, lag es dort möglicherweise schon länger und die Wärme drang natürlich nicht durch Holzbrett und den ganzen Fleischstapel. Ergebnis: Das Fleisch war fast immer kalt, zudem tropfte der Fleischsaft munter über Tablett und Warmhalteplatte auf den Fußboden, aber das hat auch niemanden (vom Personal!!) gestört. Viele Beilagen waren auch meist nur lauwarm und wenn die Pommes um 20:00 Uhr leer waren, dann blieben sie das auch gerne mal für eine Stunde. Auch das Gyros könnte man doch auf Nachfrage vom Spieß abschneiden und heiß übergeben. Wenn es erstmal eine gewisse Zeit in einer Schüssel lag, dann war auch das Gyros leider kalt. Noch ein paar Worte zum Service: Wir wurden freundlich an einen Tisch geführt. Dann kam ein Keller, knallte uns eine Flasche Wasser auf den Tisch und verabschiedete sich mit den Worten "Enjoy". Für den Rest des Abends wurden wir nicht mehr angesprochen, ob wir vielleicht einen Wein, Bier, Cola oder sonst etwas brauchen könnten. Andere Gästen stellten ihr Geschirr auf den Fußboden, in der Hoffnung es werde dann mal abgeräumt. Natürlich war es an manchen Tagen etwas besser, aber es gab keinen Tag ohne Negativerlebnisse. Das tolle Sortiment, von dem das Hotel immer schwärmt, begrenzte sich bei uns an manchen Tagen auf zwei Sorten aufgeschnittener Äpfel, aufgeschnittenen Orangen und (um es wohl nicht zu leer aussehen zu lassen) aufgeschnittenen Zitronen (kein Witz!) Das Dessert war genauso überschaubar, so etwa 3 Sachen zur Auswahl. An allen Stellen wird ein DressCode für das Abendessen vorgeschrieben, das gehört sich auch so für ein 5-Sterne-Haus. Dieser sollte auch durchgesetzt werden. Wir saßen in unmittelbarer Nähe zu einem Herrn in Bade-Shorts. Es gibt darüber hinaus einen Raum "Adults Only", der mit einer Tafel darauf hinweist , aber auch hier durften Kinder sitzen. Also entweder ich will Regeln, dann muss ich mich auch um die Einhaltung kümmern oder ich habe keine Regeln, dann weg mit der Tafel. Der gastronomische Bereich wurde bereits in anderen Bewertungen negativ hervorgehoben. Von Seiten des Hotels wurde dann immer argumentiert, man hätte sich vor Ort beschweren sollen. Wir haben das getan, zunächst beim Personal und Guest-Service (Adults-Only wird erst ab nächster Woche umgesetzt. Die Säfte sind so lange leer, weil der Orangenlaster einen Unfall hatte. Den Hinweis mit den fehlenden Beschriftungen hat man bereits teilweise angenommen), später beim Restaurant-Chef und am Abreisetag beim Hotelmanager. Unsere Kritik wurde sowohl vom Restaurant-Chef als auch vom Hotelmanager sehr ernst genommen. Da wir enorm viel Unzufriedenheit bei anderen Gästen gesehen, gespürt und vor allem auch lautstark gehört haben, gehen wir davon aus, dass von uns nicht die einzige Beschwerde kam und hoffen somit, dass das Hotel die Mißstände, zum Wohle der noch kommenden Urlauber, zügig unter Kontrolle bekommt. Sowohl Restaurant-Chef als auch Manager haben bei uns den Eindruck hinterlassen, die Probleme zügig abstellen zu wollen. Noch ein paar Tips: Zum Weißbrot gehört eine Brotzange, ein Brotmesser sollte ein Brotmesser sein und kein Messer vom normalen Besteck. Das Gefäß in denen die Milchkannen stehen, trägt noch die verkrusteten Milchreste vom letzten Jahr und muss dringend mal gereinigt werden. Es sollten ausreichend Tassen für Kaffee vorhanden sein und wenn sowohl Gäste als auch Personal fehlendes Besteck, Salz/Pfeffer und Zucker immer von anderen Tischen "ausleihen" müssen, dann wird es immer wieder Tische geben, an denen eben diese Dinge fehlen. Trotz aller Kritik wollen wir die positiven Punkte nicht unter den Tisch fallen lassen. Damen am Eingang immer freundlich. Pizza mit gutem Geschmack und auch immer warm. Fisch-Ecke mit Lachs und Garnelen entspricht einem 5-Sterne-Angebot. Einen Abend konnten wir im griechischen A-La-Carte Restaurant verbringen. Das war ok, wobei wir hier auch von vielen Griechenland-Reisen andere Speisen gewohnt sind, wenn von griechischen Spezialitäten gesprochen wird. Wir haben gelernt, dass Tomatensuppe, ein grüner Salat und Vanille-Eis mit einem Marshmallow wohl auch griechische Spezialitäten sind.
Wir klammern das Thema Restaurants hier aus, da der Service ansonsten im Hotel wirklich gut war. Besonders freundlich die Mitarbeiter an der Veranda-Bar. Auch klasse, dass man bei Ankunft/Abreise mit Golfwägen durch die Anlage gefahren werden kann, um das Gepäck zu transportieren. Als es an einem Tag regnete, waren Mitarbeiter ebenfalls mit den Wägen unterwegs und haben die Gäste transportiert! (TOP!) Wir ziehen trotzdem einen Punkt ab, da in unserem Zimmer in einer Lampe die Birne gefehlt hat. Trotz Zusage der Rezeption auf Behebung ist leider nichts passiert. Erst als wir am dritten Tag beim Guest Service eine Beschwerde aufgegeben haben, wurde die Birne innerhalb von 1 Stunde ersetzt. Außerdem bemängeln wir, dass die Anlage nicht geereinigt wurde, bevor die ersten Gäste angekommen sind. Der Fahrstuhl beispielsweise (in einem völlig widerlichen Zustand / ich erspare dem Leser Details) wurde erst an unserem Abreisetag gereinigt. Da wir davon ausgehen, dass dies nur Anfangsschwierigkeiten zum Saisonstart waren, lassen wir das Thema Sauberkeit nicht negativ in die Bewertung einfließen.
Das Hotel liegt weit außerhalb, damit sehr ruhig. Der künstliche Strand ist den Hotelgästen vorbehalten. Mietwagen ist zu empfehlen, damit verkürzt sich die Anreise vom Flughafen Heraklion auf ca. 45 Minuten. Möchte man die Gegend erkunden, ist man sowieso auf einen Mietwagen angewiesen oder bucht einen Ausflug beim Reiseveranstalter. Mietwagen kann man auch bequem direkt im Hotel buchen. Fahrzeuge stehen vor dem Hotel bereit. Ein großer Parkplatz bietet ausreichend Abstellmöglichkeiten ohne Zusatzkosten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Poolanlage 5-Sterne - Fitness- und Wellness haben wir nicht genutzt. Entertainment (Live-Musik) hatte teilweise mit technischen Problemen zu kämpfen. Shows gab es keine. Ab dem 4. Tag hat die Poolbar eröffnet, da gab es zumindest eine wenig Background-Musik. Noch ein abschließender Hinweis: Wer dieses Hotel bucht, sollte sich gut überlegen, ob er besser mit All-Inclusive bucht. Am Pool eine Waffel kostet 10 Euro, ein Pfannkuchen 9 Euro, eine Kugel Eis 2 Euro. Das hat uns überrascht und das sind unserer Meinung nach Preise, die man vielleicht in einem erstklassigen Restaurant für ein Dessert bezahlt. Für einen Snack am Pool definitiv überteuert. Aber auch der All-Inclusive-Gast muss wissen, dass hier nicht wirklich alles inclusive ist. Das Eis ist zwar kostenlos für den AI-Gast, wenn er aber einen Schluck Milch und einmal Umrühren dazu möchte (Milchshake), dann werden dafür 5 Euro berechnet.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2019 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 5 |