Mitsis Norida

Die Messlatte lag bei einer Weiterempfehlungsrate von 95% und der Maßgabe eines 5 Sterne Hotels recht hoch. Der erste Eindruck nach der Ankunft an der Rezeption war eher durchwachsen. Das Hotel wird ja hier als modern beschrieben. In Wirklichkeit ist es allerdings doch schon etwas in die Jahre gekommen und nicht sonderlich modern. Stil und eine klare Linie sucht man vergebens, ein klein wenig erinnert der Lobbybereich an die 90er. Der erste Eindruck wurde leider nicht viel besser als wir unser Zimmer bekamen. Im Bad schauten uns auf dem Waschtisch noch die Zahnpastareste und die Haare von unseren Vorgängern an. Zudem war der Boden nur unzureichend gereinigt. Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet, Ablageflächen gibt es zu wenige, im Badezimmer fehlt ein Schminkspiegel. Im Badezimmer fehlt die Belüftung. Wir hatten dadurch täglich mehrfach Besuch von Silberfischen. Weiterhin hatten wir durch den Abguss im Boden ständig einen unangenehmen Geruch im Badezimmer. Wurde nach Beanstandung beseitigt, war jedoch nach knapp einer Woche wieder da. Die Zeit zwischen Ankunft und Zimmerübernahme haben wir mit einem Mittagessen im Hauptrestaurant begonnen. Das Essen war über die gesamte Zeit ganz okay, wenn auch nicht sonderlich abwechslungsreich. Das Frühstück war im Vergleich zu anderen Hotels recht reichhaltig. Das Hauptrestaurant gleicht jedoch eher einer Wartehalle, das 90er Flair erlebt leider auch hier noch ein Revival. Die Stühle und Tische sind sicher schon abgeschrieben und sollten mal erneuert werden. Was uns weiter negativ auffiel, an jedem Platz gibt es exakt ein Messer, eine Gabel, einen Dessertlöffel und (Achtung) eine Papierserviette. Wer sein Besteck auf dem Teller vergisst, muss sich vor dem nächsten Gang erst einmal um frisches Besteck kümmern. In einem 3 Sterne Hotel würden wir dies überhaupt nicht bemängeln, für 5 Sterne sollte hier aber deutlich mehr möglich sein. Der Service ist stark abhängig vom Sitzplatz sowie der Stimmungslage und Arbeitsbereitschaft des dort eingeteilten Servicepersonals im Restaurant. Ich habe zum Abendessen für mein Kind eine Apfelschorle bestellt und wurde zum Selbstzapfhahn geschickt. Es gibt jedoch auch wirklich fähige und nette Angestellte im Restaurant. Die Klimaanlage läuft im Restaurant auf Hochtouren und kühlt maximal herunter. Wenn man sich also nicht nur zur sturen Nahrungsaufnahme im Eiltempo ins Restaurant begeben möchte, empfiehlt es sich, eine Jacke mitzunehmen. Alternativ kann man sich auf der Terrasse einen anderen Platz suchen, sofern man dort noch einen findet. Das Restaurant ist für die Hotelgröße kapazitiv absolut unterdimensioniert. Der Lautstärkepegel und der Menschenandrang am Buffet (in erster Linie zum Abendessen) ist unbefriedigend. Zum Mittagessen kann man sich auch in der griechische Taverne einfinden. Hier befindet sich zum Abendessen das Spezialitätenrestaurant (Asiatisch oder Griechisch – beides sehr lecker und sehr zu empfehlen). Die Sitzplätze sind recht nett und schön gestaltet. Das Essen holt man sich zum Mittag selber aus dem SB Bereich. Dieser erinnert jedoch optisch eher an eine Schulkantine. Die Temperatur gleicht einer Bio-Sauna, man erwartet jeden Moment den Aufguss. Die Qualität der Getränke ist unterirdisch, das kennen wir aus anderen AI-Hotels (auch in Griechenland) deutlich besser. Am Pool und am Strand gibt es die Getränke aus Einwegbechern, welche bei dem Wind auch gern mal rumfliegen und mit dem z.T. süßem Inhalt, den Boden verkleben. Es kann also gut sein, dass der Badelatsch beim Gehen an Ort und Stelle plötzlich verweilen möchte. Zudem sollte der anfallende Müll der Hotelführung eigentlich ein Dorn im Auge sein. Positiv anmerken wollen wir die Jungs an der Poolbar, diese verrichten einen wirklich guten Job. Neben den Salzwasserpools gibt es noch einen Süßwasserpool mit Wasserrutschen. Leider wirkt der Pool unordentlich, die Bar heruntergewirtschaftet und trostlos, die Toiletten sind ekelhaft. Die Rutschen haben auch schon bessere Zeiten erlebt. Das Verletzungsrisiko ist recht hoch, die Kanten sind beim Rutschen deutlich zu spüren. Der Strand (grober Sand/ Kies) ist toll, die Einwegbecher haben unserer Meinung nach jedoch dort nichts zu suchen. Das Animationsteam ist recht gut aufgestellt und liefert zur Abendunterhaltung wirklich gute Shows. In der zweiten Woche kann man sich den Weg jedoch sparen, ab diesem Zeitpunkt wiederholen sich die Shows. Kinderanimation im Hotel – Fehlanzeige. Wir haben nicht einmal einen Kinderanimateur gesehen, welcher aktiv Kinder zugeht und in den Miniclub einlädt. Hätten wir das Haus des Miniclubs nicht gesehen, hätten wir nicht gewusst, dass es überhaupt einen Miniclub gibt. Positiv hervorheben möchten wir das Krisenmanagement im Hotel. Wir hatten nun leider das Pech, durch ein heftiges Erdbeben aus dem Schlaf gerissen zu werden und den Rest der Nacht im Freien verbringen zu müssen. Sofort waren das Hotelmanagement und viele Angestellte des Hotels zur Stelle. Es wurden Decken, Getränke und Essen verteilt. Wünschenswert wäre jedoch auch eine Information der Hotelleitung zum Zustand bzw. der Sicherheit der Objekte gewesen. Die Folgenächte verbrachte man dann doch eher mit einem mulmigen Gefühl. Abschließend zusammengefasst werden wir das Norida Beach nicht wieder besuchen, die Mängelpunkte überwiegen für uns einfach zu sehr, das kann Griechenland (sogar im 4-Sterne Segment) besser.

Beliebte Aktivitäten

• Strand