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Stefan (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juli 2013 • 1 Woche • Strand
Sorry Thailand, hier war es zu schön.
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Irgendwie hätte Ritz Carlton bei mir keine Chance mehr bekommen, alles zu-geritzt sozusagen. Letztes Jahr in New York war die Enttäuschung über Service und Behandlung zu gross, dieses Frühjahr in Barcelona konnte Ritz Carlton auf einem Businestrip etwas dazugewinnen und nun wagte ich es nochmals, also mal sehen. Das Erlebnis, und das war es wirklich, startete an einem Sonntagmorgen im Süden Thailands. Wie das eben als europäischer Tourist so ist - praktisch zwanzig Stunden auf Achse und nur noch ein starker Wunsch zu entspannen. Mit dem Betreten des Phulay Bay wechselte man die Welten. Das Konzept des Hotels ist zunächst etwas anders: Der repräsentative Empfangsbereich fällt erst einmal einfach weg - also das Bauliche davon jedenfalls. Stattdessen geht der gerade eingetroffene Neuling über einige in den flachen Lobbypool eingelassene, flache Steine auf das kleine Empfangspalais inmitten der Wasserfläche zu und wird von zwei Personen empfangen - bei uns waren der COO Carlos und unser Butler Tee. Zur Welcome Session gibt es Erfrischungstücher und einen erfrischenden Gingerdrink. Natürlich hat man seine Hausaufgaben gemacht: Es gäbe ja etwas zu Feiern (er liegt richtig), so Carlos, daher wäre ein Upgrade selbstverständlich - so der aufmerksame und erfreuliche Start für eine hinter uns liegende 14-stündige Economy Class-Erfahrung (die aber bei Thai Airways auch nicht grundsätzlich niederschmetternd ist). Einfühlsam werden wir hier schnell in ein Golfcart gesetzt, das uns zu unserer Villa brachte. Es gibt verschiedene Villenkategorien, wir landeten in einer Reserve-Villa. Insgesamt gibt es vielleicht 50 Einheiten im Hotel, sogenannte Pavillions (Räume in mehrstöckigen Gebäuden etwas weiter vom Meer entfernt) und Villen. Alles ist sehr exklusiv, aber was heisst das schon so pauschal ? Nun, einfach exklusiv - also es scheint etwas, wie für uns gemacht. Und das ist nun Ritz Carlton Feeling, wie ich es suche. Die Gäste kommen aus aller Welt, identifiziert werden konnten Mitreisende aus der Schweiz, Singapur, Mexiko, Deutschland, China und Japan. Aber auch das hat nichts zu sagen, hier ist die Welt zu Hause. Die Köpfe der Belegschaft sind jederzeit zahlreicher als die Anzahl der Gäste, schliesslich hat Thailand eine Arbeitslosenquote von 0,6% und die Leute wollen beschäftigt sein. Die Anlage insgesamt ist sehr weitläufig und es macht Spass die interessante Architektur zu erkunden. WiFi funktioniert einwandfrei. Es ist ein Traum, auch ohne Strand. Ein Vakuum im Leben, eine unreale Episode. Machen Sie es mit, so lange es geht.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Der eigentliche und totale Gewinnerpunkt in unserer Reserve Villa. Ein Grund, um im Resort zu bleiben - für diese Woche und eigentlich für immer. Unsere Reserve Villa hatte eigentlich vier Bereiche: + Vorne und mit Blick auf Pool und Meer gab es einen Pool (etwa zwei mal vier Meter) mit durchaus kaltem Wasser. Dazu eine Sitzecke und eine Cabana unter Holzdach + Dann das Schlafzimmer und was ein Schlafzimmer. Als ich das Bett sah, da dachte ich: Das ist aber etwas schmal. Das liegt aber nur daran, dass das Bett tatsächlich zwei mal vier Meter gross ist. Oder eben umgekehrt. Da fragt sich jedermann wie rum man denn schlafen soll - von oben nach unten oder von rechts nach links. Wir haben so angefangen und andersherum aufgehört. Genial, das war groovy. + Dann kommt der "was-auch-immer-Raum" mit Bad in der Mitte, Schränken rechts, Dusche und WC links. Das blütenförmige Bad ist wundervoll und edel. Dazu gehört auch das Bad mit den zwei Waschgelegenheiten (Blick auf den Aussenbereich). + Der hintere Aussenbereich mit einer weiteren Cabana und einer Aussenbadewanne. Insgesamt ein wunderbarer Bereich um zu wohnen und sich aufzuhalten. Ein wunderbarer Bereich um zu leben und sich aufzuhalten, selbst wenn das Wetter schlecht ist.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Der Tag fängt mit dem Frühstück an. Ich hatte aufgrund der gelesenen Kritiken etwas die Befürchtung vor einem zu einfachen Frühstück. Hiervon kann nun wirklich nicht die Rede sein - wirklich exakt das Gegenteil. Zwei Angestellte braten Eier, wie der Gast es will. Dazu gibt es jeden Morgen ein wechselndes herzhaftes Angebot - Currys; Eintöpfe; alles einfach, was die lokale Küche hergibt. Dazu gibt es jeden Morgen einen anderen Fruchtjoghurt (hausgemacht), der noch mit frischen und vorgeschnipselten Früchten aufgepeppt werden kann. Ich nahm gerne eine paar Happen Räucherlachs, die mit roten Zwiebeln, Kapern und Zitronen morgens einen tollen Geschmack abgaben. Dazu gab es eine asiatische Reissuppe mit Schweinefleisch, die nach den eigenen Wünschen weiter aromatisiert werden konnte - mit Chili, Öl, Zwiebeln, Salz, Kardamon, Sojaöl und, und, und. Lediglich der Orangensaft schien aus der Konzentration zu stammen, aber auch sonst scheinen Orangen in Thailand eher knapp zu sein. Die Bars waren beide - Pool und Strand - o.k. Nach unserem kürzlichen Singapur-Aufenthalt setzte ich meine Singapore Sling Studien fort und fand eine neue Zubereitungsvariante. Hier in Thailand wurde er mit Mineralwasser aufgefüllt, was den Sling frischer machte. Als Bier gab es Singha und die bekannten internationalen Marken, wie Corona oder Heineken. Die Speisen waren gut, aber bis auf eine Pizza von uns nicht probiert - die dann allerdings während eines Wolkenbruchs mit Bier unter dem romantischen Strohdach. Zur Strandbar ein kurzer Hinweis, der nicht schockieren soll: Happy Hour, irgendwann kurz vor 19.00 Uhr. Ich sitze zwischen Bar und Meer unter Palmen und eine wahnwitzige, recht kleine grüne Schlange mit einem wahrscheinlich grossen Hunger springt von der Palme und landet etwa einen Meter neben mir. Wir erschrecken uns, so glaube ich beide, wobei ich eine ausgewachsene Schlangenphobie habe. Trotzdem bleibe ich sitzen und frage Tee, der irgendwie da ist, was ich tun soll. Er plädiert für abhauen, und zwar schnell - was ich dann auch tue. Schlange verschwindet in benachbartem Sessel. Es kommt der Schlangenbeseitiger, der die kleine Grüne ehrfurchtsvoll findet und entsorgt. Zum Dinner: Drei Restaurants gibt es zur Auswahl (Thai, Fisch und International) und wir spielten das Ausscheidungsspiel. Warum die Qualität der Restaurants gegenüber der Gesamtqualität des Hotels bei manchen Kritikern abfällt ist für mich unverständlich. Für ein internationales Hotel sind die Speisen jedenfalls hochklassig. An den ersten drei Abenden besuchten wir die drei Restaurants - mit jeweils handwerklich guter bis sehr guter Küche. Das internationale Restaurant besuchten wir nur deshalb lediglich einmal, da es mediterrane Küche anbot, die wir auch in Europa gut bekommen. Trotzdem war die Fleischqualität sehr gut. Blieben im Finale Fisch und Thai - beide einfach sehr gut. Fisch: Zunächst ist die Lage am Wasser sehr romantisch, Blick auf den Sonnenuntergang inklusive. Man sollte darauf achten den lokalen Fisch zu bestellen, der frisch und handwerklich gut zubereitet kommt. Wolfsbarsch auf der eigenen Haut brutzelig gebraten oder Garnelenravioli jedenfalls konnten mich schon begeistern. Und trotzdem gewann…. Thai: Dreimal spitze. Ob das BBQ-Porq thailändisch, die ganz anderen Tempurashrimps oder das scharfe grüne Curry - hervorragend. Der Service dazu ist herzlich, nett und freundlich. Als zugehörigen Wein wähle ich einen thailändischen Shiraz, der nicht lukullischer Spitzenwein ist, der aber gut als gut durchgeht. Und im übrigen stammt er aus der Heimat unserer Servicedame.


    Service
  • Gut
  • Fangen wir oben an: Bei unserer Ankunft war Ana, die portugiesische General Manageresse auf einem Meeting in Bangkok. Sie stellte sich dann während der Woche bei uns vor und offenbarte, dass sie seit siebeneinhalb Jahren bei Ritz Carlton ist und nun erstmalig seit zweieinhalb Jahren ausserhalb Portugals. Sie war nett und verbindlich mit jeder erdenklichen Offerierung von Hilfe, falls erwünscht. Ihr Team besteht nun aus südeuropäischen Kollegen; Carlos als COO vermutet aus Spnien und der F&B- Fachmann aus dem südlicheren Frankreich - sprich Lyon. Das Konzept des Butlers ist clever benannt und vermarktet: Tee ist ein netter, serviceorientierter Thai, der einfach alle Fragen rund um den Stay beantwortet. Es muss nicht immer sehr schnell und auch nicht immer ganz richtig sein, aber er macht das. Der Butler sitzt nicht die ganze Zeit vor der Villa, Tee hatte mehrere Gäste im Beschäftigungsverhältnis - was auch gut ist, da der normal westlich orientierte Gast ja gar keine Ideen hat, wie er so einen "Butler" jeden Tag beschäftigt. Tee hinterliess uns seine Durchwahl und stand nun immer unter dieser Nummer zur Verfügung - ob es um Taxifahrten ging oder um allgemeine Fragen. Irgendwie war der Kerl auch fast immer greifbar und nett war er auch. Dazu managte er den Zimmerservice, der perfekt arbeitete, so gut, dass wir ihn nie zu sehen bekamen und unser Zimmer doch jederzeit perfekt gestaltet und gesäubert war. Der Service in den Restaurants war zwischen sehr gut (Thai Restaurant, Poolbar) und gut (Fischrestaurant). Was mir gefiel war, dass nichts devot oder unterwürfig war. Ganz normaler menschlicher Umgang eben.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Sorry, Thailand - wir waren sechs Tage im Phulay Bay, sonst nichts. Sechs Tage Luxus und "gut gehen lassen". Krabi sahen wir bei An- und Abreise und auf mich wirkte es eben etwas beliebig, wie das Hinterland der Touristenhochburgen auf dieser Welt in der Karibik, am Mittelmeer oder sonst wo. Aber dies ist kein Urteil, das kann ich mir nicht leisten. Der Blick aus dem Hotel in die Andamanensee ist schon anders, eben thailändisch, mit den ge- und bewachsenen Sandsteinfelsen. Zu unserer Verteidigung sei vielleicht schon festgehalten, dass die Langboote ab dem dritten Tag unserer Anwesenheit wegen des Windes und der Wellen nicht mehr in See gingen. Zum Flughafen braucht man etwa 45 Minuten mit dem Bus.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Nun, dass es keinen Strand gibt, das sollte jeder vorher gelesen haben und wissen. Und es gibt wirklich keinen nutzbaren Strand, so ist es nun einmal. Der Pool ist dafür wunderbar als Infinity Pool, der am Rand den Blick auf die Andamanen-See zulässt. Er ist gross, auch für Nichtschwimmer beschwimmbar und trotzdem ernsthaft.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist besser als in der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Juli 2013
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Stefan
    Alter:46-50
    Bewertungen:370