ROBINSON IERAPETRA

Der Robinson Ierapetra ist eine riesige Anlage. Die Zimmer liegen in 4 verschiedenen Bereichen der Anlage und haben je nach Lage verschiedene Vor- und Nachteile. Die "Palace"- oder "Knossos"-Zimmer sind die zentralsten. Man ist schnell an Rezeption, Hauptrestaurant, Haupt-/Poolbar und hat es auch nicht weit zum Strand oder den sportlichen Outdoor-Areas. Allerdings muss man abends auch einen gewissen Lärmpegel von der Bar und den dortigen Abendveranstaltungen am Schachbrett in Kauf nehmen. Die "Zakros"-Zimmer haben die kürzesten Wege zum SPA-Bereich, der Taverne, dem Strand und den Outdoor-Areas. Weiter abgelegen, dafür mit eigenem Pool und sicherlich die ruhigsten Zimmer im Club sind die "Malia"-Zimmer. Hier bekommt man vom Trubel des Clublebens so gut wie nichts mit. Der eigene Pool in dem Gebiet ist sicherlich die beste Option für alle, welche die Ruhe genießen und dem Meer lauschen wollen. Auf der anderen Seite des Clubs, und bis auf zwei Paddelplätze der unspektakulärste Bereich der Anlage, liegen die "Phaistos"-Zimmer. Hier ist man ebenso wie im "Malia"-Bereich fernab von jeglichem Club-Trubel, muss jedoch bei offenem Fenster mit etwas Verkehrslärm der benachbarten Hauptstraße rechnen. Auch die Aussicht in Richtung des Ortes Koutsounari ist im Vergleich zu den anderen Unterkünften eher mittelmäßig, jedoch verkraftbar, da man sich eigentlich die wenigste Zeit am Tag im Zimmer aufhält. Die Großflächigkeit des Clubs überrascht zunächst. Was jedoch genial ist: Zwischen den einzelnen Club-Bereichen fahren tagsüber bis spät in die Nacht kleine Elektro-Shuttles (Concierge Golf Carts), so dass laufmüde Beine auf diese bequeme Alternative ausweichen können. Das ist echt eine gute Idee und wird auch gerne und oft angenommen! Generell ist die Anlage sehr neu und das sieht man auch, jedoch architektonisch für mein Empfinden etwas zu modern und damit zu nüchtern und lieblos gestaltet, insbesondere mit viel versiegelter Fläche im Zentralbereich. Man merkt eigentlich gar nicht, dass man sich in Griechenland befindet. Aber das ist wohl auch alles Geschmackssache. Zwischen den einzelnen Wohnbereichen gibt es einige Grünflächen. Dort hat man sich viel Mühe gegeben und die Grünflächen wirken auch sehr gepflegt. Besonders gern, besonders zum Sundowner, verweilte ich an der Beach-/Eolos-Bar. Denn dort hatte man einen schönen Blick über die Bucht von Koutsounari. Zum Mittagessen ist eindeutig die Taverne "Labyrinth" zu empfehlen, denn auch dort genießt man einen fantastischen Ausblick aufs Meer. Auch der SPA-Bereich mit dem kleinen Infinity-Pool entpuppte sich als Highlight. Sehr gut ebenfalls, dass die Anlage neben den verschiedensten Fun-Pools zusätzlich noch einen Sport-Pool mit 25m-Bahnen zu bieten hat.

So weitläufig wie die Anlage selbst, so riesig sind auch die Zimmer. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, jemals in einem Robinson so ein geräumiges Doppelzimmer gesehen zu haben. Einziger Wehmutstropfen: Die hochmoderne Klimaanlage entwickelte irgendwie immer wieder ein Eigenleben mit verstellter Temperatur usw. Vermutlich aber auch ein Bedienfehler von mir. Sie war für mein Empfinden jedoch leise genug, um auch in der Nacht durchschlafen zu können. Dagegen empfand ich die Belüftung des Bades als unzureichend. In der Toilette gibt's ein kleines Kippfenster, welches bei mir zunächst defekt war, jedoch binnen weniger Stunden komplett repariert wurde. Ein "sehr gut" an den Haustechniker! Der Dunstabzug in der Dusche ist aber meines Erachtens unterdimensioniert. Es war also im Bad immer irgendwie stickig und man musste die Tür zum Zimmer offen lassen, um diesen Dunst wieder heraus zu bekommen. Was ich ebenso vermisste, war ein Wäschetrockner auf dem Balkon zum Aufhängen nasser Badesachen oder Strandtücher. Da sollte man bitte über eine Nachrüstung dieses kleinen aber wichtigen Gegenstandes nachdenken!

Über das Essen will ich gar nicht so viel berichten. Es war qualitativ auf gewohnt hohem Robinson-Niveau. Der eine oder andere wünscht sich ja manchmal mehr Abwechslung, denn die aus anderen Clubs bekannten täglich wechselnden Chef-Gerichte habe ich nur an ausgewählten Abenden registriert. Aber mir persönlich waren Auswahl und Vielfalt genug. Und die Süßspeisen sind für mich ohnehin immer der Hammer! Hauptkritikwürdig ist jedoch das Ambiente und die Atmosphäre im Hauptrestaurant. Bis auf wenige und deshalb sehr begehrte Plätze im Außenbereich saß man permanent unter ein Glocke aus sterilem weißen Licht. Kombiniert mit der sehr funktionalen aber nüchternen Einrichtung vermittelte das Restaurant den Charme einer Bahnhofshalle oder Werkskantine. Ehrlich Leute, Ihr müsst da an der Lichttechnik und ggfs. Raumaufteilung etwas verändern!! Mir ist schon klar, dass man diese funktionale Architektur nicht in eine urgemütliche Taverne verwandeln kann. Aber mit clever gedimmten Beleuchtungseffekten, kreativ aufgestellten Raumteilern, die auch gleichzeitig die Geräuschkulisse dämpfen, und etwas charmanter Deko lässt sich auch in so einen Saal etwas mehr Gemütlichkeit zaubern. Auch die Haupt- bzw. Poolbar glänzte nicht gerade vor Charme. Die Sofas mit den kleinen Tischen, wo man auch am Platz bedient wird, sind zwar ein guter Anfang. Aber auch hier sollte man dieser nüchternen Architektur durch kreative Licht- und Dekorationskonzepte noch etwas mehr Flair entlocken!

Die meist lokalen Servicekräfte sowohl im Hauptrestaurant als auch an der Bar waren richtig toll! Stets freundlich und mit einem Lächeln auf den Lippen, immer flink, immer aufmerksam und sehr fleißig. Speziell die Mädels, die an der Haupt-Bar zwischen den Couchtischen patrouillierten und am Platz bedienten, aber auch der junge Mann, der nachmittags oft an der Eolos-Bar unterstütze, haben ein ganz großes Lob verdient!!

Der Club ist, je nach griechischer Fahrweise des Transfers, ca. 1,25 - 1,75 Stunden vom Flughafen Heraklion entfernt. Der provinziell wirkende Flughafen Heraklion ist dagegen eine Katastrophe und platzt selbst jetzt in der Nebensaison aus allen Nähten. Abhilfe ist jedoch bereits in Arbeit. 2027 soll ein neuer internationaler Flughafen öffnen, der dem stark gestiegenen Tourismus auf der Insel gerecht wird.

Beliebte Aktivitäten

• Pool
• Strand
• Wellness
• Ausgehen & Nightlife

Während meines Aufenthaltes war eine Schweizer Fitness Akademie im Club, welche das Sportangebot dieser Woche maßgeblich beeinflusste. Auch wenn man selbst keine Sportskanone ist und diese besonderen Angebote nicht wahrnimmt, so sorgen diese speziellen Event-Wochen doch immer wieder für eine besondere Dynamik bei der Zusammensetzung der Gäste als auch bei der Ausgestaltung der Abendprogramme. Mir persönlich gefällt das immer sehr gut und ich bin im Nachhinein froh, mehr durch Zufall in diese Woche gerutscht zu sein. Die Party in der Taverne als auch der Gala-Abend waren mega!! Ich habe schon lange nicht mehr so viel getanzt. Und Tanzen ist schließlich auch eine Form von Fitnesstraining! Was auch immer wieder meine Erfahrung als Alleinreisender ist und was kein Clubmanager dieser Welt in allen Facetten beeinflussen oder planen kann: Letztlich braucht man immer eine gelungene Kombination aus Clubanlage, Entertainment, Wetter und den Leuten, auf die man im Club trifft. Und ich hatte großes, großes Glück: Der Club ist, trotz aller geäußerten Detailkritik, top und auf jeden Fall eine Wiederholung wert! Das Wetter spielte bis auf wenige Ausnahmen mit. Die Event-Woche verlieh dem Ganzen eine besondere Note. Und ich begegnete dort vier großartigen Gästen, die denselben Spirit hatten und meine Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis und einen rundum gelungenem Urlaub machten. So viel Spaß, Unbeschwertheit und Unbefangenheit konnte ich schon lange nicht mehr genießen.