SBH Hotel Costa Calma Palace

Das an der Costa Calma exponiert liegende und mächtig erscheinende Strandhotel par exellence wirkt nur auf den ersten Blick traumhaft. Beim zweiten Blick bröckelt die Fassade außen und innen. Im Innern herrscht der Muff der 1970er und 1980er Jahre - obgleich die Anlage (angeblich) erst um die Jahrtausendwende gebaut wurde. Die Möbel und Verkleidungen an Fahrstühlen und dergleichen sind dunkelbraun mit goldenem Metall und "der Lack ist ab". Einige Fenster der imposanten Glasfassade sind blind. Insgesamt wirkt die gesamte Anlage stark renovierungsbedürftig. Das Publikum ist größtenteils ebenfalls in dieser Zeit stehengeblieben - es wird ein längst geschlossenes Internet - Cafe am Fahrstuhl ausgewiesen. Es regiert der Schnurrbart und die Dauerwelle. Ein privat mitgebrachtes Transisterradio (kann man die eigentlich noch kaufen?) am Pool, aus dem "Sherry Sherry Lady" klang, Musik von Jennifer Rush und Co. in der Lobby, Damen mit oben ohne am Hotelstrand und gleichzeitig schräge Blicke von Gästen in meinen etwas weiteren Ausschnitt beim Abendessen, der dazu aber vergleichsweise prüde war, zeugen von diesem 1980er Lebensgefühl der absoluten Politiklosigkeit. Neue Deutsche Welle oder New Wave wurde jedenfalls nicht gespielt. Publikum extrem konservativ.

Ich fand in meinem Zimmer angeschlagene und abgeschlagene dunkle Möbel mit goldenen Beschlägen vor, massiv verblichene Kunstdrucke sowie eine zu laute und zu wenig kühlende Klimaanlage. Ein Mückennetz fehlt vor den Balkontüren. Ich wurde nachts mehrere Male von Mücken geweckt. Die Zimmer sind sehr hellhörig: Wenn die Putzfrauen ein Zimmer grundreinigen poltert es und die Wände beben. Laute Unterhaltungen sind teilweise zu verstehen. Einzig eine bequeme Matratze, ein Ventilator and der Decke und der tolle Blick auf die Costa Calma vom Balkon heben das Ganze noch etwas.

Die Atmosphäre im Speisesaal war sehr steif und beengend. Es waren Teile der Räumlichkeiten des Restaurants gesperrt, wärend sich 2er - Tische dicht an dicht wie auf der Hühnerstange reihten. Mir wurde am ersten Abend ein Tisch am fenster in drei Tagen zugesagt, aber nach drei Tagen gab es wegen der geringen Gästezahl dann sowieso freie Platzwahl. Bei Ankunft gab es zwei Essensschichten: 18-19:30h und 20-21:30h. Mir war das eine zu früh, das andere zu spät. Es gab einen Alleinreisendentisch, der allerdings in einer Bucht vom Absperrband sehr exponiert stand und mit einem Schild "Singles" beschriftet war, was einen gewissen Beziehungsstatus impliziert. An diesem Tisch habe ich nie Gäste gesehen, mir wäre es auch viel zu peinlich gewesen, dort zu sitzen. Während sehr warmer Tage war es am Buffet regelmäßig zu heiß, der Schweiß floss. Augenscheinlich werden Restaurant und Buffet nur per Durchzug gekühlt. Essen war meist lecker, aber wenig abwechslungsreich. Ich habe fast jeden Abend Nudelpfanne gegessen. Getränke sind abends kostenpflichtig. Leider gab es beim Abendessen nur kleine Wasserflaschen mit 0,33l. Frühstücksbuffet war recht reichhaltig und ok. Cappucino aus der Maschine schmeckte ungenießbar und leider gab es keinen frischen O - Saft.

Personal an der Rezeption größtenteils sehr freundlich. Viele versteckte Kosten: Safe, Handtuchwechsel, W - LAN ... alles mit Extrakosten. Das gebührenpflichtige W - LAN ist auf den Zimmern so schlecht, dass Videokonferenzen nicht möglich waren und ich einen teuren VHS - Online - Kurs nicht mitmachen konnte.

Direkt am Zentrum der Costa Calma mit Einkaufszentrum und Restaurants und an der Ion - Club - Surfstation gelegen. Toller Blick über das Meer und die Costa Calma Bucht. Ein Highlight ist der kleine Sandstrand mit Liegen und Sonnenschirmen kostenlos auf der Anlage.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Abgesehen von konservativen Live - Musikern am Abend (zwei verschiedene Bands / Sänger / Gruppen pro Abend) Entertainment nicht vorhanden. Es gab noch nichtmals Wassergymnastik oder Musik am Pool und auch sonst keinerlei Programm im Hotel.