SBH Hotel Costa Calma Palace

Unser Aufenthalt in diesem Hotel war eine Katastrophe. Die gesamte Hotelanlage ist stark renovierungsbedürftig, die technische Infrastruktur ist ca. 20 Jahre alt, das Essen hat Kantinen-Niveau, und das Unterhaltungsprogramm ist mehr als dürftig. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt in keinster Weise.

Unser Doppelzimmer Superior mit Meerblick war in einem katastrophalen Zustand. Und wie wir von anderen Hotelgästen erfahren konnten, galt das für alle Zimmer. Die Möbel waren alt und abgenutzt, die beiden Einzelbetten standen auf Rollen und Metallfüßen, und verschoben sich auf dem Fliesenboden schon bei leichter Bewegung. Die Klimaanlage war nur auf der höchsten Stufe in der Lage, das Zimmer unter 20 Grad zu kühlen, und dabei so laut, dass man nachts dabei nicht schlafen konnte. Der Mini-Kühlschrank hat zudem eine enorme Menge Abwärme produziert. Auch das Badezimmer war in einem schlechten Zustand. Die Armaturen waren min. 10 Jahre alt und angeschlagen, ebenso wie einige der Fliesen und Fugen. Duschen musste man in der Badewanne, die nur durch eine halbe Schwenktür vom Bad abzutrennen war, was regemäßig zu einem überschwemmten Boden geführt hat. Die Kabel der Tischlampen, des Telefons und des Fernsehers hingen offen und lose an der Wand, an einer der Tischlampenschirme klebte das Blut eines erschlagenen Insekts. Es waren nur zwei Steckdosen erreichbar, um z.B. Handy aufzuladen. Die Farbe an den Wänden blätterte an zwei kleinen Stellen ab, Die Holztüren der Schränke wiesen große Kratzer auf. Auf dem Balkon standen nur zwei teils angerostete Liegen ohne Auflagen und ein kleiner Beistelltisch. Daher konnte man sich abends nicht auf den Balkon setzen. Das einzig Gute war der unverbaute Meerblick aus dem 3. Stock des Vorderhauses.

Sowohl das Frühstücks- als auch das Dinner-Buffet hatte insgesamt Kantinen-Qualität. Zwar war stets ausreichend von allem vorhanden. Die Qualität der Lebensmittel ebenso wie die Zubereitung waren bis auf sehr wenige Ausnahmen sehr schlecht. Das Frühstücksbuffet bestand aus dem immer selben Angebot. Lieblos hingelegte Käse- und Wurstscheiben, das tellergroße Camembert-Käsestück aus dem Großhandel war lieblos im Gittermuster geschnitten auf ein Tablett gelegt (oft am Folgetag die Reste des Vortags), ungeschältes Obst teils mit Druckstellen, feucht gewordene bzw. alt schmeckende Cerealien. Die Stühle im Außenbereich waren teils defekt, die Tische teils mit Spinnweben verunreinigt. Beim Dinner-Buffet wurde mehr Abwechslung geboten. Jedoch hatte der überwiegende Teil der Gerichte eine schlechte Qualität: nicht durchgegartes Fleisch, zerkochtes Gemüse, Salate in Mayonnaise ertränkt und teils nach Seife schmeckend, typisch spanische Gerichte waren stark europäisiert (Patatas Bravas waren eher Pellkartoffeln, die Paella schmeckte wie eine Reisbeilage), als Vorspeisensuppen gab es fast nur Tomaten- und Bohnensuppe. Die Krönung stellte das Nachtischbuffet dar. Bei dem Schokoladentorten/Tiramisu-Mix hat man sich nicht einmal die Mühe gemacht, sie von der Tiefkühlverpackung herunterzunehmen (Goldfolie der Großpackung), das Eis wurde ebenfalls aus der Packung aus dem Großhandel angeboten. An 4 von 7 Tagen gab es als "highlight" gebackene Bananen. Das Geschirr war sehr oft verdreckt, man musste suchen, um einen sauberen Teller zu finden. Die Kaffeetassen auf den Tischen waren mehr als einmal dreckig (Kaffee- oder Lippenstiftreste). An den Essensausgaben hat man sich an den Abdeckungen die Finger verbrannt, weil keine Handservietten auslagen, die Vorlagenbestecke waren teils nicht vorhanden oder nach kurzer Zeit verdreckt und wurden nicht ausgetauscht. In vielen anderen Hotels derselben Preiskategorie, in denen wir schon Gast waren, konnten ein sehr viel besseres Essen präsentieren.

Der Service war bis auf einzige einzige Ausnahme katastrophal. Das Personal war unbeteiligt, unfreundlich und/oder inkompetent, man hat zudem gemerkt, dass insgesamt Personal gefehlt hat. Der Service sowohl beim Frühstück als auch beim Dinner war oft überfordert, Getränkebestellungen wurden nur aufgenommen, nachdem man sich sehr deutlich bemerkbar gemacht hat, benutztes Geschirr wurde nur verzögert oder teils gar nicht vom Tisch geräumt. Die Köche und Servicekräfte der Essensausgaben beim Dinner waren unmotiviert und teils unfreundlich. Beim Frühstück sahen wir mehr als einmal Servicekräfte mit ungebügelten Uniformen und ungekämmten Haaren. Die Zimmer wurden teils erst um 14:00 Uhr gemacht, mehr als einmal auch nicht 100%, Das Personal an der Rezeption war grundsätzlich unfreundlich, die Kommunikation kann nicht anders als mit "Massenabfertigung" bezeichnet werden. Bei der Abreise beschränke sich der gesamte Dialog während des Checkout auf die Worte "Zimmernummer?", "Bar oder mit Karte" und ein genuscheltes "Gute Reise"! Auf Beschwerden hat man entweder sehr freundlich reagiert, jedoch ohne die Gründe für die Beschwerde auch nur im Ansatz zu beheben. Oder es wurde gleich unfreundlich und ablehnend reagiert. Die Ausnahme: eine Kellnerin namens Vanessa war stets sehr freundlich, hoch aufmerksam und zu kleinen Scherzen aufgelegt. Vielen Dank dafür!

Das einzig Positive des gesamten Hotels: Die Anlage grenzt direkt an den kilometerlangen Sandstrand der Costa Calma. Das Hotel ist eine Auto-Stunde vom Flughafen entfernt, es liegt in einem fast ausschließlich aus Hotels und Ferienwohnungen bestehenden Urbanisation. Die Außenanlagen werden vom nordöstlich angrenzende Hotel SBH Monica Beach Resort jeden Tag ca. 2 Stunden mit lauter Disco-Musik und laut singenden Hotelgästen verlärmt. Eine Uferpromenade existiert nicht, in Laufweite sind lediglich eine einfache Strandbar und ein Strand-Restaurant zu erreichen. Die wenigen fußläufig zu erreichenden Geschäfte beschränken sich fast ausschließlich auf Touristenbedarf und Supermärkte. Das kleine Wohngebiet nördlich der Hotelanlage, dass man nur durch eine heruntergekommene Grünanlage und brachliegende Baufelder erreicht, kann man leider nicht anders als ärmlich beschreiben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Poolanlage war an sich zufriedenstellend. Bei einem der beiden Großbecken handelte es sich um ein Warmwasser-Pool. Leider gab es auch hier angeschlagene oder teils fehlende Fliesen. Die Liegen waren stark in die Jahre gekommen, teils rostig oder an den Gelenken defekt, die Liegeflächen oft ausgerissen, Auflagen gab es nicht. Viele sowohl der Tuch- als auch der Strohsonnenschirme waren defekt und/oder rostig und haben gequietscht, wenn Wind ging. Den Wellnessbereich haben wir nicht benutzt, da er augenscheinlich ebenso in die Jahre gekommen war, wie alles andere. An der Eingangstür waren die Angebote mit einem handgeschriebenen Papierzettel angeschlagen, auch die sonstige Einrichtung war wenig einladend. Die weiteren Freizeitangebote beschränkten sich auf zwei Billardtische, zwei Tischtennisplatten und ein Außenschach, an der Rezeption konnte man sich abgegriffene Brettspiele ausleihen. Das Entertainment-Programm am Abend war gleich aus mehreren Gründen eine Katastrophe. Die im Lobby-Bereich zwischen der Hauptbar und dem Durchgang zur Poolanlage präsentierte Live-Musik war von fast durchgehend schlechter Qualität, meist ein unstrukturiertes Gemenge aus 80er Jahre Schlager/Pop/Evergreen-Schnulzen. Ich sage das nicht leichtfertig, da wir selbst Musiker im Freundeskreis haben. Auch für ein schmaleres Budget kann man gute Musik machen. Zudem war die Technik ein Problem. Die Künstler:innen mussten sich ihre PAs und Mischpulte selbst mitbringen, dadurch konnte gar keine gute Soundqualität und Atmosphäre entstehen. Zudem waren die Musikanlagen der Künstler so laut aufgedreht, dass man sich im gesamten Innenbereich (Lobby/Bar/Terrasse) nur sehr laut unterhalten konnte. Die Shows in der Salon Bar waren grundsätzlich in Ordnung, allerdings wurde das Vergnügen immer zum einen durch die nicht funktionierende Klimaanlage geschmälert. Zum anderen durch die nicht variierte Saalbeleuchtung, durch die man sich vorkam wie in einem Konferenzraum.