- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Der Pulverhof wirbt in seiner Broschüre mit Begriffen wie "Mountainfeeling" und "besonderen Berggenuss" - hiervon mag man sicherlich träumen, aber die Wirklichkeit holt einen sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurück! Das Hotel macht von außen und von weitem noch einen relativ guten Eindruck. Dieser schwindet jedoch ziemlich schnell bei näherem Hinschauen. Schon die Rezeption gleicht eher einer "Empfangstheke aus den siebziger Jahren" und vermittelt einem sicher nicht das Gefühl als dass man hier einen Traumurlaub verbringen könnte ... Einzig die Toiletten wurden wohl erst kürzlich (nach der Übernahme durch die neuen Eigentümer) im Erdgeschoss renoviert. Der Gastraum mit Flair aus den Siebzigern und dem abgenutzten Mobilar und vor allem auch der darin "integrierte" Raucherraum laden auch nicht wirklich zu längerem, entspanntem Verweilen ein. Das Hotel wird u.a. von größeren Busgesellschaften angefahren. Der doch recht hohe HP-Preis von 52 Euro pro Person und Tag ist für derartige Zustände mehr als happig. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie die Besitzer (die übrigens mit dem Schneehotel in Ridnaun ein hervorragendes Hotel führen) derartige Zustände nicht abschaffen und sich dadurch sicher ihren guten Namen ruinieren. Das Hotel kann von mir in keinster Weise weiter empfohlen werden.
Die Zimmer können wohl nicht unterschiedlicher sein. Wir hatten ein Doppelzimmer im "neuen" Teil des Hotels. Diese Zimmer waren schön groß und auch recht modern, aber im "alten" Teil des Hotels waren die Zimmer dann nicht mehr wirklich so gemütlich. Das Mobilar war auch eher aus den Siebzigern und zumindest in einem EZ, welches ich persönlich gesehen habe, stand es mit der Sauberkeit auch nicht gerade zum Besten.
Das Haus wirbt weiterhin in ihrer Broschüre damit, dass man sich im Pulvererhof auf echte Gustostückerln (ich weiß bis heute nicht, was dieses Wort zu bedeuten hat) freuen darf. Die Wirklichkeit war auch in diesem Punkt weit davon entfernt: die angepriesenen Medaillons waren fetter Schweinerollbraten, das Jägerschnitzel war ein Halskotelett mit Fett durchzogen, die Karottencremesuppe war heißes Wasser mit "etwas" Karottengeschmack und die Beilagen waren oft nur lauwarm. Wenn man das, wie es das Prospekt verheißt, unter "Wipptaler Bauernkost mit italienischer Leichtigkeit" versteht, kann ich gerne auf derartige Schmankerl verzichten ... Die Getränkeauswahl entsprach dem eines Drei-Sterne-Hotels und war damit auch noch akzeptabel. Die Preise waren dementsprechend auch in Ordnung. Das Frühstück war für mein Empfinden sehr spärlich und hätte sicherlich mit ein wenig Abwechslung locker etwas aufgepäppelt werden können. Neben zwei Schinkensorten und einer Salami gab es dann noch eine Sorte Scheibenkäse und einen eingepackten Schmierkäse sowie allerlei eingepackte Konfitüren. Die Brötchen waren während der Woche recht frisch, jedoch am Sonntag wohl eher vom Vortag.
Der Empfang am ersten Tag war trotz einer abreisenden und danach wieder anreisenden Busgesellschaft noch recht freundlich. Das Personal beim Frühstück bzw. Abendessen war zwar bemüht, aber leider auch nicht mehr ... Im Gastraum bediente zumeist wohl die "Chefin" des Hauses. Diese fanden wir jedoch eher damit beschäftigt, ihrer Nikotinsucht nachzugehen und sich mit der Dorfjugend zu beschäftigen als sich um ihre Gäste zu kümmern. Teilweise verbrachte sie längere Zeit damit, halb mit dem Hintern auf der Theke zu sitzen ... Sofern man dann mal ein Getränk ordern konnte, kam dieses dann aber auch recht zügig. Zum Frühstück gabe es nur hart gekochte Eier. Auf Nachfrage nach einem Rührei bekam man die Antwort, dass "der Koch erst um neun Uhr anfangen würde" und dass es somit also kein Rührei gäbe. Nun, nach so einer kompromisslosen Antwort hat man dann auch nicht wirklich noch Lust auf derartige "Gustostückerln" - apropos "Gustostückerln" ... (siehe Gastronomie)
Das Hotel liegt etwas oberhalb von Mareit. Zu Fuß zum Ortskern sind es zwar nur zehn Minuten, aber der Ort hat außer einer Gastwirtschaft, einer Kirche und einem kleinen Einkaufsmarkt nicht wirklich viel zu bieten. Die Umgebung ist landschaftlich jedoch recht ansprechend.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Die Krönung war das Schwimmbad: In Deutschland würde man sicher Derartiges sofort schließen. Mal von den kaputten Türen, bröckelnden Wänden und kaputten Fenstern abgesehen - aber Schimmel in den Ecken und büschelweise Haare im Wasser gehen nun wirklich nicht. Ein "Highlight" war dagegen noch der Saunabereich. Wohl auch erst wenige Jahre jung und ein wenig klein, war dieser aber für ein Drei-Sterne-Hotel noch ganz passabel. Es gab frische Handtücher und auch die Sauberkeit waren ganz ok.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im September 2010 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Wolfgang |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 32 |