Serenis Hotel

Vorweg meine Bewertung bezieht sich auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Da wir eine Pauschalreise gebucht haben, weiß ich nicht, was von unserem Geld im Hotel angekommen ist. Wir haben aber relativ viel für zwei Wochen im Hotel Serenis bezahlt, weswegen unsere Erwartungen recht hoch waren. (An der Rezeption wurde der Tagespreis für ein Dreierzimmer mit 350 € angegeben). Angesichts der 80 % Weiterempfehlung, die das Hotel bei unserer Buchung hatte, dachten wir, der Preis sei gerechtfertigt. Dies empfanden wir jedoch nicht so. Hinsichtlich der gebuchten Zimmerkategorie (ohne Landblick) und dem erhaltenen Zimmer mit Landblick zur Straße, waren wir sehr enttäuscht (s.u.). Es ist für uns auch kein Trost, dass das in die Jahre gekommene Hotel nun nach der Saison renoviert wird. Davon haben wir leider nichts. Zudem haben wir vor der Buchung von einem Managementwechsel gelesen und dachten eigentlich, dass sich damit schon etwas zum Positiven geändert hat. Angesichts der stark abfallenden Bewertung bei Holidaycheck vom Juli bis August scheint der Managementwechsel aber noch keine Früchte zu tragen. Insgesamt handelt es sich in diesem Zustand eher um ein einfaches Hotel mit toller Poollandschaft, was den Erwartungen an einem 5-Sterne-Standard aber nicht gerecht werden kann. Abends in der Lobby laufen einige männliche Gäste mit blankem Oberkörper zur Bar. Im Restaurant wird Abends nicht auf angemessene Kleidung geachtet. Wlan ist wirklich nur in der Lobby frei, an der Lobby-Bar funktioniert dies schon nicht mehr. Nachdem wir uns mit einigen Schwächen des Hotels abgefunden haben, hatten wir dennoch einen schönen Urlaub. Anstatt Daumen nach oben oder unten, würde ich den Daumen in der Mitte platzieren. Es ist sicherlich nicht alles schlecht an dem Hotel, aber Luxus darf man hier nicht erwarten. Für ein Schnäppchen mag man hier sicher nicht viel falsch machen. Für den von uns bezahlten Preis würde ich das Hotel nicht mehr buchen.

Bei unserer Buchung über Anex Tours/Bucher wurde uns ein Zimmer mit Landblick angeboten. Für einen etwas höheren Preis konnten wir ein Zimmer ohne den Zusatz Landblick buchen. Da wir gelesen hatten, dass die Landblickzimmer zur Straße ausgerichtet sind und wir es gerne ruhiger haben, akzeptierten wir den höheren Preis und buchten ein Zimmer ohne Landblick. Bei Ankunft erhielten wir ein Zimmer mit Landblick und Ausrichtung zur Straße, direkt über die Lieferanteneinfahrt. Bei der Reklamation teilte man uns mit, dass wir ein Zimmer mit Landblick gebucht hätten. Wenn auf der Buchung nicht explizit "Meerblick" stehen würde, dann verfügt das Zimmer über Landblick. Für 20 € pro Tag extra wurde uns ein Zimmer mit Meerblick angeboten. Als ich darauf nicht einging, bot man mir an, 50 € für die Kaffeekasse der Rezeption zu spenden und dann ein Meerblick-Zimmer zu erhalten. (Wir erfuhren, dass das kein Einzelfall war. Andere Gäste wurden aufgefordert, zwischen 50 und 100 € zu spenden, um ein anderes Zimmer zu bekommen). Dieses Zimmer war zwar zur Poolseite ausgerichtet, durch die umliegenden Hotels war das Meer aber nicht zu sehen. Ich sagte an der Rezeption, dass dies doch ein Zimmer ohne Landblick und ohne Meerblick sei, und wir genau so eines gebucht hätten. Dafür wollte ich nicht mehr bezahlen. Die örtliche Reiseleitung von Anex Tours interessierte sich nicht für unser Zimmerproblem, sondern ergriff Partei für das Hotelpersonal. Es wurde gleich auf die Buchung verwiesen, was da drin steht, sei verbindlich. Die Reiseleitung von Anex wollte unsere Interessen nicht vertreten. Von Anex Tours selbst erhielten wir bisher keine Rückmeldung zu der Zimmerproblematik. Erst die sehr nette Gästebetreuerin im Hotel, die sehr gut Deutsch spricht, setzte sich für uns ein. Nach langem hin und her bezogen wir dann ein Zimmer zur anderen Straßenseite, aber auch mit Landblick. Zu dritt schliefen wir dann auf einem 1,40 m Bett und einem 0,90 m Bett und hatten auch lediglich zwei Bettdecken. Es handelte sich also um ein Standard-Zimmer. Dieses Zimmer war aber wesentlich sauberer als das erste Zimmer, welches im Bad übel roch und über eine lose Klobrille verfügte. Die Bäder in den Zimmern sind sehr klein. Es ist fast unmöglich hier kleine Kinder zu duschen, weil man sich kaum bewegen kann. Unser Zimmer verfügte über einen winzigen Fernseher und einen kleinen Balkon mit zwei Plastikstühlen und einem Beistelltisch aus Plastik. Die Zimmerreinigung klappte gut. Dass das Hotel einen Renovierungsstau hat, scheint dem Management bekannt zu sein. Als ich es mit dem Hane-Family-Hotel verglich, in dem wir schon waren, verwies man auf den viel höheren Preis des Hane-Hotels, das sei eine andere Kategorie.

Das Essen fanden wir geschmacklich sehr gut. Die Auswahl war gut, aber die Menge nicht immer ausreichend. So waren die türkischen Süßspeisen meist schon direkt zu Beginn des Abendessens vergriffen. Einige Gäste knallten sich dermaßen die Teller voll, dass es einem nur leid tun konnte, was am Ende alles entsorgt werden musste. Wenn man später zum Essen ging, hatte man also nur noch eine begrenzte Auswahl oder es wurde mit anderen Speisen aufgefüllt (gab es vorher frisch gegrilltes Hähnchenfilet, wurde dies, wenn es aus war, durch knochiges Fleisch ersetzt; aus Lasagne wurde Reis mit Gemüse). In den zwei Wochen gab es nur zweimal einen Dönerspieß und diese auch nur mit Kalbfleisch. Nachmittags gab es leckeres Stieleis und Slush-Eis. Anstatt Kuchen gab es am Nachmittag leider nur ziemlich trockene Kekse. Wir mussten in der Hauptsaison oft um einen Platz im Restaurant kämpfen. Nach Eintritt ins Restaurant verbrachten wir abends viel Zeit damit, einen Tisch zu suchen. Auf der Restaurantterrasse wurde an allen Ecken geraucht, weswegen wir dort nicht speisen wollten. Im Erwachsenenrestaurant waren zwar mehr als genügend Tische frei, aber mit unserem Sohn durften wir dort nicht hinein. Teilweise waren Tische reserviert und blieben die gesamte Zeit unbesetzt. Beim Abendessen herrschte im Restaurant reges Chaos. Die Angestellten kamen mit dem Säubern der Tischen kaum hinterher. Gierige Gäste liefen einen auf dem Weg zum Buffet fast um. Alles lief kreuz und quer. Es war also sehr unruhig. Draußen auf der Terrasse war es schön, aber dort wurde wirklich viel geraucht, was wir so gar nicht mehr kannten und für unseren nächsten Urlaub auch nicht mehr akzeptieren werden. Bei unserer Buchung wurde die Abendessenszeit bis 21 Uhr angegeben. Tatsächlich gab es aber nur bis 20:30 Abendessen. Das Langschläferfrühstück sollte eigentlich bis 11 Uhr gehen, endete aber schon um 10:30 Uhr. Kam man um kurz vor zehn zum Frühstück wurde man freundlich aber sehr bestimmt aus dem Restaurant auf die Terrasse vertrieben. Das Langschläferfrühstück bestand auch nur aus den Resten des normalen Frühstücks. Statt Brötchen, gab es nur noch Brot und den Rest vom Aufschnitt. Man musste sich dann beeilen, überhaupt noch etwas zu bekommen.

Wir empfanden die Mitarbeiter als sehr freundlich. Alle gaben sich viel Mühe. Besonders die deutschsprachige Gästebetreuerin in dem Hotel verdient ein dickes Lob. Sie setzt sich sehr für die Urlauber ein. Herzlichen Dank dafür! Leider scheint das Hotel personell unterbesetzt zu sein. In der absoluten Hochsaison war die Poolbar meistens mit nur einem Mitarbeitenden besetzt. Da der Alkohol aus kleinen Schnapsflaschen kam, die jedesmal separat geöffnet werden mussten, dauerte das Mixen von Cocktails sehr lang. Bestellte ein Gast vor mir vier Cocktails, dann bin ich gleich wieder gegangen, da die Wartezeit zu lang war. Diesen Umstand möchte ich aber nicht dem Personal anlasten. Das ist wirklich permanent unterwegs. Weniger gut fanden wir den Umgang mit unseren Zimmerwünschen (s.o.) und den Strandshuttle.

Das Hotel liegt etwas abseits, was wir vorher wussten. Da wir den Hotelshuttle zum Strand nutzen wollten, war uns das egal. Der Kleinbus zum Strand hielt am Seiteneingang des Hotels (der jedoch nur vom Busfahrer geöffnet werden kann). Der Shuttle kam nach kurzer Wartezeit. Als alle Gäste eingestiegen und alle Plätze belegt waren, war der Bus abfahrbereit. Der Busfahrer blieb aber noch für mehr als zehn Minuten verschwunden und wir warteten bei 40 Gard in einem nicht klimatisierten Kleinbus. Als wir dann losfahren wollten, sprach der Busfahrer noch weitere Personen auf dem Weg zum Strand an, die alle noch in den bereits vollbesetzten Bus einstiegen. So war der Bus restlos überfüllt und ich musste mich beherrschen, keine Panikattacke bei den heißen Temperaturen zu bekommen. Nach kurzer Fahrt wurden wir an einem unansehnlichen Parkplatz mit überfüllten Mülleimern herausgelassen. Durch einen engen Seitengang ging es dann zum Strand (mehr dazu unter Freizeitangebote). Zurück stürmten alle Gäste, die zurück zum Hotel wollten, den Kleinbus, sodass ich für meinen Sohn extra Platz schaffen musste. Für ein 5 Sterne Hotel hat mich das schockiert. Somit blieb dies unsere einzige Fahrt mit dem Strandshuttle. Abends muss man zum Shopping am Haupteingang des Hotels raus. Entlang einer dunklen, schlecht beleuchteten Straße geht es dann zur Hauptstraße mit den Geschäften. Die Geschäfte befinden sich an einer recht stark befahrenen Hauptstraße. Ampelsignale werden hier ignoriert, weswegen gerade auf Kinder sehr gut achtgegeben werden muss. Weiter Richtung Kumköy und Everensiki ist das Shoppingerlebnis in den Malls um einiges besser bzw. ruhiger. Für Ausflüge Richtung Side mag die Lage des Hotels sehr gut sein. Für einen erholsamen Strandurlaub ist sie eher weniger gut geeignet. Die Transferzeit zum Flughafen dauerte in etwa 60 Minuten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Rutschen und Pools sind toll. Die Wellen im Wellenbad haben wir nicht gespürt, aber der barrierefreie Einstieg ins Wellenbad ist schön. Insgesamt hat uns die weitläufige Poollandschaft mit den vielen Pools gut gefallen. Nicht gut fanden wir, dass es um den Rutschen- und Kinderpool keine Schattenplätze gibt. Alles liegt in der prallen Sonne. Viele der Sonnenschirme waren kaputt, so dass man diese auch nicht zur Beschattung nutzen konnte. Hier wäre es doch wirklich leicht, das Mobiliar auszutauschen und für ein moderneres, gehobeneres Ambiente zu sorgen. Das Hallenbad als schattige Alternative war während unseren Besuchs wegen technischer Mängel geschlossen. Zudem darf in der gesamten Außenanlage geraucht werden, auch am Kinderpool und der Poolbar. Dies empfanden wir als sehr störend. Einen Kinderspielplatz gibt es leider nicht. Dafür viele kostenpflichtige Spielgeräte (Kletterpark, Trampolin, Zipline, Videospiele). Es gibt einen offenen Miniclub. Die Betreuerin, Mimi, ist sehr nett, spricht sehr gut deutsch und geht liebevoll mit den Kleinen um. Leider sind auch hier viele Angebote kostenpflichtig (z.B. Sandbilder malen für 10 €; Tasche bemalen für 15 €). Die Kinder werden im Minclub auch nicht beaufsichtigt, weswegen man kleine Kinder sicher noch begleiten muss. Einmal in der Woche gibt es eine Schaumparty. Die Abendveranstaltungen waren auch sehr unterhaltsam. Den Strand fanden wir nicht sehr schön. Als wir nachmittags zum Strand kamen, waren die Liegen stark versandet. Auf dem Weg zum Wasser befanden sich im Sand eingetretene Zigarettenkippen. Wir haben niemanden vom Hotel gesehen, der hier für Sauberkeit sorgte. Die Strandbar bot Softdrinks und Bier an.