Xperience St. George Homestay

Ein sechs Jahre altes Hotel, das bereits jetzt erheblich in die Jahre gekommen ist und das sein 4 Sterne-Status völlig zu Unrecht besitzt! Man ist in einigen Bereichen sehr bemüht (Service, Freundlichkeit des Personals), aber zu einem gelungenen Urlaub gehört mehr, z.B. Sauberkeit! Schmutzige Bettwäsche, notdürftig gewaschene Handtücher mit deutlichen Dreckrückständen, das ist auch unter ägyptischen Gesichtspunkten höchsten 3-Sterne-Standard. Wir haben unseren Urlaub kurzfristig gebucht (14 Tage vor Abflug), aber wir hätten uns besser über das Hotel und dessen Lage informieren müssen. Und wir hätten etwas länger suchen sollen, denn Sharm el Sheickh bietet eine ganze Reihe guter 4-Sterne-Hotels mit AI in besserer Lage UND einem vertretbaren Preis. Wir möchten unseren Urlaub nicht mehr in einem Hotel verbringen, das derart stark von Engländern frequentiert wird. Wir haben bereits in Hurghada vor einigen Jahren 14 Tage in einem 3 Sterne-Hotel mit AI verbracht und der Aufenthalt war um Längen besser als der, von dem wir vor drei Tagen zurück gekehrt sind. Nur gut, dass wir im unserem Urlaub herrliches Wetter hatten und an den Hotelpools und dem hoteleigenen Strand wenig auszusetzen war. Sonst müssten wir unseren Urlaub als Fisko bezeichnen, so ist es für uns nur eine Erfahrung, die wir für uns nie mehr antun werden!

Unser Zimmer (Economy) war ausreichend groß, hatte einen Röhren-Fernseher, eine Nachttisch- und eine Stehlampe (viel zu dunkel am Abend!), zwei Einzelbetten, einen großen Spiegel im Eingangsbereich und einen über dem Schreibtisch. Alle Glasflächen, auch die im Bad, waren staubig und schmutzig. Die indefinierbaren Spritzer an den Spiegeln wollten wir nicht näher untersuchen. Unser Zimmer (1015) lag zur Strassenseite, was Nachts sehr laut ist. Nachdem die Sonne nach den frühen Morgenstunden um das Haus herumzieht, ist es in dem Zimmer finster! Die Schiebetüren zum Balkon wiesen von innen und aussen dunkle Fingerabdrücke auf, die bereits seit längerer Zeit nicht gereinigt wurden. Der Vorhang war fleckig und beschmutzt. Leider gab es kein Fliegengitter, so dass man die Balkontür nicht längere Zeit geöffnet halten konnte. Geckos und Kakerlaken waren unsere ungebetenen Gäste. Die Kakerlakenleichen ließ unser Zimmerboy zwei Tage lang unbeseitigt in unserem Zimmer liegen, wir haben sie dann selbst entsorgt. Die Toilette stank regelmäßig nach Urin, was wir dann jeweils reklamieren mussten. Da wurde dann etwas gesprüht, das für zwei Tage anhielt, bis es wiederholt werden musste. Der Safe ließ sich erst nach jeweils drei Fehlversuchen öffnen. Sich in einem finsteren Zimmer die Haar zu fönen und anschließend zu stylen ist schon abenteuerlich, wenn man die Steckdose eine der beiden dürftigen Lichtquellen für Fön/Lockenstab benutzen muss. Mit einer Mehrfachsteckdose mit Verlängerungskabel hätte die abendliche Haarstyling-Prozedur dann vielleicht vor einem der Spiegel stattfinden können, aber wer hat schon solche Gegenstände in seinem Reisegepäck??? Und wo steht, dass man im Urlaub immer gestylte Haare haben muss?? Der Türschlüssel wird nach Betreten des Zimmers in einen Schlitz gesteckt, der die Stromversorgung im Zimmer gewährleistet. Leider bedeutete das in unserem Fall, dass der Trafo die ganz Nacht über überdeutlich zu hören ist. Bei einem 14-tägigen Aufenthalt hört man das aber nach einigen Tagen nicht mehr so genau.

Und das hat uns am meisten geärgert: das Essen! Das Büffet ist vielseitig und durchaus abwechslungsreich, aber... angesichts der englischen Gäste sind viele Speisen "sauteed" also gedünstet. Und damit nicht genug: sie sind teilweise auch nicht gewürzt, will heißen ÜBERHAUPT NICHT gewürzt. Angesichts von vorhandenen Salz- und bei viel Glück auch Pfefferstreuern auf dem Tisch, sind dem Nachwürzen natürliche Grenzen gesetzt, also muss man bei jeder Mahlzeit improvisieren und sich ggf. eine Soße eines anderen Gerichtes auf seinen Teller geben. Das Salatbüffet war durchaus vielseitig und enthielt auch Kompositionen der ägyptischen Küche. Dafür waren Tomaten-, Gurken- und Blattsalate überhaupt nicht angemacht. Schade, wenn dann auch Öl- und Essigspender (wieder einmal) vergeblich gesucht werden mussten. Man gibt sich dort leider zu wenig Mühe, zeitig zur Öffnung des Restaraunts alle Gegenstände parat zu haben. Beim Frühstücksbeffüt fehlte dann schon mal der Kaffee, nicht selten war die Milch aufgebraucht und niemand fühlte sich für das Nachfüllen zuständig. Am Schlimmsten war das Weihnachtsbüffet: opulent hergerichtet, optisch toll anzusehen, nur das Essen der Speisen hätten wir uns schenken können: der riesengroße Truthahn war völlig trocken, das Fleisch ließ sich kaum schneiden, die selbstgemachten, dreifarbigen Nudeln waren viel zu dick und total hart, die Garnelen hatten noch die gefüllten Därme, die man sich dann selbst entfernen musste (haben viele der Gäste gar nicht erst gemacht!), die Pasteten waren trocken, da bereits seit einigen Stunden aus dem Backofen heraus usw. usw. Aber: die Desserts sind durchweg gut. Aus der reichlichen Auswahl sollte man sich durchaus mal durchprobieren!

Man ist sehr bemüht, es den Gästen aller Nationen recht zu machen. Bei einem Gästeanteil von ca. 70 % Engländern, 20 % Russen und 10 % sonstiger Nationalitäten, kann man vom Personal allenfalls deutsche Floskeln erwarten wie "Alles klar?", "Wie geht´s?" usw. Für eine Verständigung oder bei Reklamationen muss man bereits der englischen Sprache mächtig sein. Hier haben wir aber festgestellt, dass die unteren Servicechargen viele Redewendungen der Engländer in puncto Slang und Wortwahl perfekt immitieren können, für eine Konversation muss aber dann wenigstens der nächsthöhere Angestellte hinzugezogen werden, meistens reichte auch das nicht aus und ein Manager muss vermitteln. Für Gäste, die wenig oder kein Englisch sprechen, ist dieses Hotel auf gar keinen Fall zu empfehlen. Im Hauptrestaurant und in der Lobby-Bar buhlen die Angestellten um die Gunst der hauptsächlich englischen Gäste, von denen offensichtlich einige - so hatten wir den Eindruck - bereits mehrfach in dem Hotel zu Gast waren.

Das Hotel liegt irgendwo im Nirgendwo. Direkt neben dem Hotel liegt eine Fabrik, die ab Abends für eine starke Lärmbelästigung sorgt. Zum Glück hat das Hotel einen (kostenfreien) Shuttle zum hoteleigenen Strand (ganz nett!), zum Old Market und zur Na´ama Bay. So kann man wenigstens am Abend ein wenig etwas unternehmen und ist nicht darauf angewiesen, sich die Zeit an der Hotelbar zu vertreiben. Wenn man mag, kann man zum Old Market zu Fuss gehen, was im Dunkeln aber nicht zu empfehlen ist; für alles andere muss man ein Taxi bemühen. Wir hätten uns über die Lage des Hotels noch ausführlicher informieren müssen; ein Blick auf Google Earth ließ bereits nichts Gutes erwarten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Hier gibt es einmal etwas Positives zu berichten: es gibt zwei Hauptpools und zwei Kinderbecken. Eine Poolarea ist mit Animation, der andere Pool wird als ruhigere Zone genutzt. Beide sind sauber, die Liegen ebenfalls und auch ausreichend vorhanden. Die unermüdlichen Händler (überteuerte Wellnessangebote, Tattoo-"Künstler" usw.) nerven, aber das gehört wohl dazu?!