Frau macht in Thailand Yoga am Strand.
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Sie waren neugierig, mutig und eilten ihren Geschlechtsgenossinnen meilenweit voraus: Frauen, die das Reisen verändert haben. Statt zu Hause am Herd zu stehen, Kinder zu hüten oder sich ihren Männern zu fügen, eroberten sie die Welt, und das nicht selten im Alleingang. Von Weltreisenden über Entdeckerinnen bis hin zu Pilotinnen und Taxifahrerinnen – immer wieder gab und gibt es Frauen, die auf gesellschaftliche Konventionen pfeifen, ihrem Abenteuerdrang nachgeben und ihrer Reiselust folgen. Diese Frauen sind Vorbilder ganzer Generationen. Sie sind Botschafterinnen der Emanzipation, und das nur, weil sie ihre Koffer oder ihre Rucksäcke packen, um die Welt zu erobern. Hier sind 7 beeindruckende Reise-Pionierinnen, die die Welt eroberten:

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Ida Pfeiffer, weibliche Weltreisende (1842)

240.000 Kilometer zu See und 32.000 Kilometer auf dem Land – diese Strecken legte Ida Pfeiffer auf ihren Reisen zurück. Im Alleingang eroberte sie vier Kontinente, sie schrieb 13 Bücher und traf Alexander von Humboldt. Erst mit 44 Jahren, nachdem ihre Söhne erwachsen waren, erfüllte sich die Wienerin ihre Kindheitsträume. Zunächst verschwieg sie ihre Reisepläne. Ihrer Familie erzählte sie, sie besuche eine Freundin in Konstantinopel (heute Istanbul), doch in Wirklichkeit reiste sie nach Palästina. Mehrere Weltreisen und Bücher, in denen sie unter anderem die Zustände in den Kolonien kritisierte, folgten. Ihre Abenteuerlust bezahlte Ida Pfeiffer schließlich mit dem Leben. Mit 61 Jahren erlag sie einem Malarialeiden, das sie sich auf Sumatra zugezogen hatte.

Raymonde de Laroche, Flugpionierin (1910)

Eine Frau, die selbstbewusst ihre Ziele verfolgte, ob auf der Bühne oder im Cockpit, war die Französin Raymonde de Laroche. 1910 erhielt sie als erste Frau der Welt den Pilotenschein, da war sie gerade mal 28 Jahre alt und hatte eine Karriere als Schauspielerin bereits hinter sich. Nur ein Jahr später errang die Deutsche Amelie Melli Beese ausgerechnet an ihrem 25. Geburtstag ebenfalls das begehrte Dokument. Genauso jung war Rita Maiburg, als sie 75 Jahre später als erste Flugkapitänin weltweit ein Passagierflugzeug steuern durfte und den Traumberuf über den Wolken für Frauen zugänglich machte.

Die drei Frauen, die das Reisen für Gleichgesinnte verändert haben, starben tragisch. Nur neun Jahre nach ihrem größten Erfolg bezahlte Raymonde de Laroche ihre Leidenschaft bei einem Testflug mit dem Leben. Ironischerweise saß ein Mann am Steuerknüppel des verunglückten Flugzeugs. Amelie Melli Beese wurde nach einem Absturz, den sie schwer verletzt überlebte, morphiumsüchtig. Schließlich nahm sie sich mit 39 Jahren das Leben. Und Rita Maiburg verunglückte nur ein Jahr nach ihrem Debüt als Flugkapitänin mit dem Auto tödlich. Sie befand sich auf dem Weg zum Flughafen.

Alma M. Karlin, erste Backpackerin (1919)

Ihre Prognose war schlecht: Alma M. Karlin galt in ihrer Kindheit als geistig behindert. Rückblickend war sie wohl eher hochbegabt. Die Frau, die elf Sprachen beherrschte, reiste mittellos um die Welt und war eine der ersten Backpackerinnen, die mutterseelenallein loszogen. Heute gilt sie als eine der bedeutendsten Weltreisenden, die das Reisen auf eigene Faust für Frauen attraktiv machten. Mitten in der Nachkriegszeit und kurz vor der Weltwirtschaftskrise brach die Slowenin 1919 zu ihrer ersten Weltreise auf. Bis 1928 sollte sie fortbleiben. In neun Jahren reiste sie durch Amerika, Asien, Australien und Neuseeland. Sie besuchte die Fidschi- und die Salomoneninseln genauso wie Neuguinea, Borneo und Indonesien. Schließlich landete die Frau, die sich in jungen Jahren mit einem chinesischen Offizier verlobt hatte, auch in China und Japan und verliebte sich erneut in die asiatischen Länder und Lebensweisen.

Junko Tabei ©Paula Bronstein / Staff/Getty Images News via Getty Images
Junko Tabei ©Paula Bronstein / Staff/Getty Images News via Getty Images

Junko Tabei, erste Frau auf dem Mount Everest (1975)

Was die können, kann ich auch, muss sich wohl Junko Tabei gedacht haben, als sie am 29. Mai 1953 die Berichte über die Erstbesteigung des Mount Everest hörte. Da war die Japanerin 13 Jahre alt. Fortan verfolgte sie das Ziel, als erste Frau den höchsten Gipfel der Welt zu erklimmen. Sie gründete einen Bergsteigerclub für Frauen und stellte ein Team zusammen. 22 Jahre nach der männlichen Erstbesteigung schaffte sie es. Im Jahr 1992 krönte sie ihre Karriere mit der Besteigung aller Seven Summits. Heute zählt Junko Tabei zu den Frauen, die das Reisen veränderten, weil sie zeigten, dass Frauen das Gleiche können wie Männer.

Die zweifache Mutter war eine der wenigen ExtrembergsteigerInnen, die ihre Leidenschaft nicht mit dem Leben bezahlten. Statt am Berg starb sie im Alter von 77 Jahren an Krebs, nur drei Monate nachdem sie auf den Fujiyama geklettert war.

Cheryl Strayed, Pacific Crest Trail (1995)

Mit einem viel zu schweren Rucksack – den sie Monster nannte – schleppte sich Cheryl Strayed 1995 auf den 4.265 Kilometer langen Pacific Crest Trail. Der Fernwanderweg führt von Kalifornien durch Wüsten, Wälder und Gebirge bis an die kanadische Grenze. Doch das Ziel der 26-jährigen unerfahrenen Wanderin war nicht der hohe Norden, sondern der Weg zu sich selbst. Cheryl wollte ihre Ehe, Drogen und Affären vergessen und sich selbst wieder lieben lernen. Je weiter sie ging, desto mehr Ballast warf sie ab. Sie fand ihr Selbstvertrauen im Unterholz, meisterte Begegnungen mit Bären oder Klapperschlangen und spürte den Sinn ihres Lebens im Angesicht der Milchstraße. Ihre Erfahrungen schrieb sie nieder. Das Buch begeisterte nicht nur Millionen Menschen, sondern wurde mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle verfilmt. Heute folgen Frauen weltweit Cheryls Fußspuren.

Nina Sedano, die Ländersammlerin (2013)

Sie bereiste alle 193 UN-Staaten, und das mit gerade mal 46 Jahren. Nina Sedano gehört damit nicht nur zur meistgereisten, sondern auch zur jüngsten deutschen Weltreisenden aller Zeiten. Die 1966 geborene Frankfurterin beschloss erst mit 36 Jahren, weil sie kinderlos blieb, die Welt zu erobern. Sie schaffte es innerhalb von zehn Jahren. Danach verfasste sie drei Bücher über ihre weltweiten Abenteuer. Heute kannst Du ihr auf einer Lesung oder bei einem Vortrag begegnen. Vielleicht ist sie aber auch wieder allein als Frau unterwegs. Ihr nächstes Ziel: Sie möchte alle 1.154 UNESCO-Welterbestätten besichtigen. Mehr als die Hälfte der einzigartigen Sehenswürdigkeiten hat sie schon abgehakt.

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Esenam Nyador, Miss Taxi Ghana (2019)

Sie gehört zu den Frauen, die das Reisen in ihrem eigenen Land veränderten: Esenam Nyador ist die erste Taxifahrerin Ghanas. Bevor sie sich ans Steuer setzte, wurde die Branche von Männern dominiert. Und nicht nur das: Für Frauen war es in Ghana abends besonders gefährlich, in ein Taxi zu steigen. Mit Miss Taxi änderte sich das schlagartig. Dank der hohen Nachfrage wechselte Esenam Nyador innerhalb kürzester Zeit vom Steuer an das Lehrer- und Rednerpult. Heute bildet sie Taxifahrerinnen für den afrikanischen und arabischen Markt aus und in ihren internationalen Vorträgen macht sie sich für die Gleichberechtigung in von Männern dominierten Gesellschaften stark.

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