Reisebericht
Rundreise durch Irland – ein Erfahrungsbericht
Grüne Hügel, wilde und schroffe Küsten, quirlig lebendige Städte und herzliche Begegnungen – Irland begeistert mit Vielfalt und Sympathie. Meine Rundreise führte mich mit dem Mietwagen einmal quer über die Insel und startete ganz klassisch im Osten der Insel. Ich habe in neun Tagen viel gesehen, erlebt und es wahrhaftig sehr genossen. Hier teile ich meine Eindrücke – zur Inspiration für alle Reiselustigen und Irland-Fans.
Irland: Meistgebuchte Städtehotels
Start in Dublin – Musik, Flair und viel Charme
Die Reise begann in Dublin – bereits am ersten Abend führte der Weg in die Innenstadt. Die bekannte Grafton Street zog mit ihren Straßenmusikern und den historischen Altbauten sofort in den Bann. Diese traditionsreiche Straße existiert seit über 300 Jahren und beherbergt heute eine Vielzahl an Läden und Geschäften. Im Vergleich dazu wirkte die Altstadt deutlich pulsierender. Ein besonderes Erlebnis bot der Besuch im berühmten Temple Bar Pub. Die Stimmung dort ist stets ausgelassen, Live-Bands treten jeden Abend auf und dazu passt ein frisch gezapftes, typisch irisches Guinness Bier perfekt. Ein typisch irisches Frühstück durfte natürlich am 1. Morgen danach nicht fehlen.
Südwärts mit einem Stopp in Cobh
Am nächsten Tag ging es weiter in den Süden. Auf dem Weg nach Kinsale bot sich ein Halt am Dungarvan Castle an – eine eindrucksvolle Burganlage inmitten der grünen Landschaft, erbaut im Jahr 1185. Heute gilt sie als nationales Monument. Ein weiterer Zwischenstopp führte nach Cobh, einen Ort mit bewegter Geschichte: Hier begann einst die letzte Reise der Titanic. Cobh ist bis heute bekannt als ihr letzter Anlaufhafen. Direkt an der alten Anlegestelle befindet sich das Titanic Experience Center – inklusive eines stark verwitterten Holzstegs, der original erhalten geblieben ist.
Kinsale – Farbenfroh und voller Geschichte
Kinsale empfängt mit einer einmaligen Farbpalette: Bunte Häuserfronten, kleine, gemütliche Cafés und ein Hafen, der zum Verweilen einlädt. Der Ort wirkt lebendig, bietet aber auch stille Rückzugsorte. Besonders lohnenswert: die Festung James Fort – ein nationales Denkmal aus dem Jahr 1602. Der rund 15-minütige Spaziergang dorthin führt über einen idyllischen Feldweg und wird mit einem fantastischen Ausblick belohnt
Ring of Kerry - Irlands berühmteste 179 Kilometer lange Panoramastraße
Die 179 Kilometer lange Strecke zählt zu den eindrucksvollsten Routen des Landes. Sie bietet unvergessliche Fotomotive, spektakuläre Landschaften und atemberaubende Aussichten. Der Ring of Kerry vereint Berge, Wälder, Moore und dramatische Küstenlinien. Teilweise ist die Straße schmal und kurvig – besonders im Linksverkehr durchaus herausfordernd, dennoch auf jeden Fall lohnenswert. Ein charmantes Detail am Wegesrand: Im Küstendorf Waterville erinnert eine Statue an Charlie Chaplin, der hier regelmäßig Urlaub machte. Ein Ausflug zum Derrynane Beach belohnt mit kristallklarem Wasser.
Dingle – raue Landschaft und Sandstrände
Die Dingle-Halbinsel, Teil des Wild Atlantic Way, beeindruckt mit wilder Natur und weiten Sandstränden. Besonders bekannt: Fungie, ein Delfin, der immer wieder im Hafen auftaucht. Im Nordwesten liegt das Gallarus Oratory – ein architektonisches Meisterwerk aus Trockenmauerwerk, vermutlich über 1.000 Jahre alt und eine der besterhaltenen frühchristlichen Kirchen Irlands. Am Abend rundete ein Besuch des Leuchtturms an der Küste, der die Landschaft perfekt in Szene setzt, den Tag ab. Unbedingt den Clogher Beach besichtigen.
Cliffs of Moher - spektakuläres Naturwunder Irlands
Die zum Teil etwas über 200 Meter hohen Klippen erstrecken sich über knapp acht Kilometer entlang der Atlantikküste. Atemberaubende Ausblicke auf den Ozean und die Aran-Inseln sind garantiert. Dieses Naturwunder beeindruckt mit seiner imposanten Größe und zeugt von den Kräften der Elemente und bieten Lebensraum für viele Vogelarten. Besonders ruhig ist es am frühen Morgen oder am späteren Nachmittag, wenn die meisten Reisebusse bereits weitergezogen sind. Ein modernes Besucherzentrum ergänzt das Naturerlebnis informativ und anschaulich und macht es zu einem wirklich tollen Ausflugsziel.
Irland mit dem Mietwagen erleben


Connemara - Moorlandschaften und Seen
Auf dem Weg in den Westen führte der Weg vorbei am Poulnabrone Dolmen – einem der ältesten erhaltenen Portalgräber Irlands. Im Connemara Nationalpark angekommen, bot sich die Übernachtung in einem typisch irischen Cottage mit Strohdach für drei Nächte an, ein entschleunigendes Zuhause. Ich habe es vor Ort am Vorbeifahren entdeckt. Wer hier nicht übernachten möchte, kann dennoch ein paar Stunden verweilen und die Ruhe der Landschaft, das nahegelegene Moor und die Berge genießen. Sie vermitteln das Gefühl von Ursprünglichkeit und Entspannung.
Ein Ausflug zur prachtvollen Kylemore Abbey durfte nicht fehlen: Das neogotische Schloss liegt malerisch an einem See, umrahmt von Bergen. Ursprünglich zwischen 1867 und 1871 erbaut, wurde es 1920 zu einem Benediktinerinnenkloster umgewandelt. Der Eintritt lohnt sich – besonders der viktorianische Mauergarten und die stillen Waldwege bieten beeindruckende Eindrücke. Heute ist das Kloster noch immer bewohnt und im Souvenirshop werden handgefertigte Produkte wie zum Beispiel Seifen, Schokoladen oder typisch irische Spirituosen angeboten. In der Nähe liegt zudem die Old Man Bridge – bekannt aus dem alten Film "Der Sieger" mit John Wayne.
Ein Abstieg in die Glengowla Minen ermöglichte im Anschluss einen spannenden Einblick in die Geschichte des irischen Bergbaus. In bis zu 40 Metern Tiefe lässt sich das einstige Leben der Bergarbeiter hautnah nachvollziehen. Zum Abschluss durften sich alle beim Goldsieben versuchen – ein kleines Abenteuer mit viel Spaß.
Besonders auffällig auf der Tour im Westen: die vielen freilaufenden Schafe. Vorsicht ist geboten – hinter jeder Kurve könnte ein wolliges Hindernis warten.
Letzte Etappe - zurück nach Dublin
Auf der Strecke zurück in die Hauptstadt lud ein Zwischenstopp in den Belvedere House Gardens zum Durchatmen ein. Die gepflegten Parkanlagen mit Seeblick sind eine wahre grüne Oase und ein toller Ort zum Verweilen. Zurück in Dublin bietet sich am letzten Tag noch einmal Zeit um tiefer in das Stadtleben und die Kultur einzutauchen – ein Besuch im Wachsmuseum und ein letztes Abendessen in einem traditionellen Pub rundeten die Reise ab.
Diese Irlandreise war geprägt von kultureller Vielfalt, bewegender Geschichte und atemberaubenden Landschaften. Ob lebendige Städte, abgelegene Täler oder tosende Küsten – Irland zeigt sich vielseitig, authentisch und einladend. Wer sich auf dieses Land einlässt, begegnet nicht nur Naturgewalten und alten Mythen, sondern auch einer außergewöhnlichen Gastfreundschaft.

Inas Tipp
Das Wetter in Irland ist bekannt für seine Launen – passende Kleidung ist daher ein Muss. Der Reiseverlauf war wettertechnisch ein Glücksfall: Nur ein kurzer Regenschauer in mehreren Tagen – selbst die Einheimischen zeigten sich überrascht. Trittsicheres Schuhwerk empfiehlt sich vor allem für Wanderungen. Und wer auf der Suche nach einem besonderen Souvenir ist: Die Aran-Inseln sind berühmt für ihre handgefertigten Wollprodukte – ideal für den nächsten kalten Winter