Urlaubstipp
Fuerteventuras Norden vs. Süden: Welche Region passt besser zu Dir?
Fuerteventura zählt zu unseren absoluten Lieblingsinseln, und zwar zu jeder Jahreszeit. Es gibt viel zu entdecken – aber wo anfangen? Hier ein paar Tipps, welche Inselseite Dir am besten gefallen könnte!
Ein paar Fakten vorweg. Mit ihrer Länge von knapp 100 Kilometern und einer Breite von bis zu 28 Kilometern ist Fuerteventura die zweitgrößte Kanaraninsel hinter Teneriffa. Dabei muss klar gesagt werden: Dieses rund 120 Kilometer vor der afrikanischen Küste liegende Eiland mit seinen 110.000 EinwohnerInnen ist über weite Strecken eher trocken und karg. Die vielerorts einsamen Steppen und rot-braunen Berge bilden für mich jedoch einen tollen Kontrast zu den traumhaft langen, goldgelben Stränden und zum tiefblauen Meer ringsum – und die Stille außerhalb der Urlauberzentren bewirkt, dass man hier wirklich gut entspannen kann.
Übrigens: Die Wassertemperatur auf Fuerteventura fällt nur selten unter 20 Grad und an mehr als 300 Tagen im Jahr scheint hier die Sonne – Badesaison ist also von Anfang Januar bis Ende Dezember.
Der Norden: Riesige Dünen und Partytown
Zwei Dinge prägen den Norden von Fuerteventura. Da ist zum einen das riesige, fast weiße Dünengebiet bei Corralejo am Nordostzipfel der Insel. Die rund 20 Quadratkilometer große Sandwüste erstreckt sich direkt am Meer, hier kann man in den Wellen toben (oft hoher Seegang), surfen und endlos am rauschenden Atlantik spazierengehen. Lediglich am Nordende des Mega-Beach stehen zwei große Hotelanlagen, ansonsten gibt es ein paar rustikale Strandbars, viel Platz für FKK-AnhängerInnen, Sonne und Salz auf der Haut – traumhaft.
Zum Kontrastprogramm gehört der benachbarte Ort Corralejo. Vom Fischerdorf mit Hafen (Fähren u.a. nach Lanzarote) ist er zur Hochburg für UrlauberInnen mutiert, mit 1001 Restaurants, Bars und Discos: die bunteste Partymeile der Insel. Noch nicht ganz so weit ist das Dorf Cotillo an der Nordwestküste – aber es ist bereits ein Liebling bei geübten SurferInnen. Denn genau wie am XL-Strand bei Corralejo ist der Atlantik hier oft rau, da sollten auch nur gute SchwimmerInnen baden gehen.
Fazit: Der Norden bietet einen riesigen Dünenstrand mit oft rauem Meer und nahebei die buntesten Party-Locations der Insel – also super geeignet für sportliche (jüngere) Leute, die tagsüber viel Platz am Meer suchen und abends auch mal ordentlich abfeiern wollen.
Der Süden: Strand-Einsamkeit und der schönste Ort der Insel
Morro Jable heißt ein absoluter Lieblingsort auf Fuerteventura. Er liegt am Südostzipfel der Insel, hat eine kleine verwinkelte Altstadt und einen Hafen mit Aufzuchtstation für Meeresschildkröten. An den Hängen ziehen sich Hotels und schöne weiße Appartment-Anlagen empor, von denen man einen tollen Blick über den Ort und das Meer hat. Highlight ist die gemütliche Uferpromenade, an der sich ein gutes (Fisch-)Restaurant an das andere reiht – geruhsames Kanaren-Urlaubsfeeling vom Feinsten.
Der traumhafte Sandstrand zieht sich dann weiter in den Nachbarort Jandia, der quasi mit Morro Jable zusammengewachsen ist – zum entspannten Baden ist es hier angenehmer als am anderen Zipfel der Insel. Das gilt auch für den etwas weiter nördlich gelegenen Ort Costa Calma, wo der rund 20 Kilometer lange Strand endet –aufgrund der ständigen frischen Brisen finden auch dort SurferInnen ein tolles Revier.
Das Bild ändert sich komplett, wenn man über die hier besonders schmale Insel zur Südwestküste hinüberfährt. An den endlosen, von bizarren ockerfarbenen Felsen gesäumten Stränden bei La Pared und Cofete ist man meist mutterseelenalleine, es gibt kaum Infrastruktur, dafür viel Wind und beste Bedingungen für mutige WellenreiterInnen. Und die einsam gelegene „Villa Winter“, die zur Nazizeit einem deutschen Ingenieur gehört haben soll und um die sich allerlei Legenden ranken.
Fazit: Der Süden hat mit Morro Jable den gemütlichsten Urlaubsort der Insel, und zum entspannten Baden taugt die Südostküste besser, top also auch für ältere Semester. Die schätzen ja zudem schon mal Stille und Einsamkeit – an der Südwestküste gibt es davon mehr als genug.
Der besondere Tipp
Die Mitte der Insel ist touristisch weniger erschlossen, bietet aber schöne Ziele für Tagesausflüge. In den kargen Bergen des Inlands liegen verträumte Orte wie La Oilva oder Betancuria, in denen die Zeit scheinbar langsamer vergeht. Und in der Inselhauptstadt Puerto de Rosario mit ihren 36.000 Einwohner finden sich neben Airport und Hafen kaum spektakuläre Highlights, dafür aber urbanes spanisches Alltagsleben. Egal, wo Du auf der Insel übernachtest – das ist einen Ausflug wert!