Anemos Luxury Grand Resort

Wir waren im Juni 2023 für zwei Wochen im Anemos. In vielerlei Hinsicht ist es ein sehr schönes Hotel und war es ein sehr schöner Urlaub. Und doch würden wir das Hotel wahrscheinlich nicht noch einmal für einen zweiten Aufenthalt wählen. Der Hauptgrund – und wir wissen, der ist unpopulär – ist, dass für uns einfach zu viele Kinder (und Eltern) vor Ort waren, die uns doch in Teilen gestresst haben. Zunächst kurz zusammengefasst die besonders positiven Aspekte aus unserer Sicht • Toller Sandstrand mit klarem Meer vor der Tür • Tolle Cocktailbar • Schön designte Anlage • Sehr gut geeignete Lage für Ausflüge nach Rethymnon und Chania und zur Erkundung der westlichen Inselhälfte (mit Mietwagen) • Für uns passende Sportangebote auf gepflegten Anlagen • Der Service (in fast allen Bereichen) Und die eher negativen Aspekte aus unserer Sicht • Zu viele Familien mit Kindern im Hotel • Der langwierige, komplizierte Check in-Prozess • Insgesamt der Service an der Rezeption • Ein Teil der aufgerufenen Preise (z.B. 3,80 für einen kleinen Softdrink oder 4 Euro für ein Eis am Stiel) Unsere Erfahrungen im Detail: Lage: Das Hotel liegt nahe Georgioupolis zwischen Rethymnon und Chania an einem wirklich sehr schönen, sehr feinsandigen und (vom Hotel) gepflegten Strand. Zwischen Hotel und Strand verläuft eine Hauptverkehrsstraße, die man jedoch durch einen hoteleigenen Tunnel unterqueren kann, wer möchte kann sich auch von den Golfcars des Hotels zum Strand und zurückfahren lassen. Das Meer ist sauber und klar, je nach Witterung gibt es beim Einstieg ein paar Kiesel oder etwas Seegras, was uns aber nicht störte. Die hoteleigenen Schirme und Liegen sind kostenlos, ausreichend viele und bequem. Die beiden nächsten Ortschaften sind Kavros (ca. 15-20 Minuten zu Fuß) und in die andere Richtung Georgioupolis (noch ein bisschen weiter..). Beide Ortschaften sind nicht der Rede wert, wir haben in Kavros den Supermarkt genutzt und einige Hotelgäste haben in Kavros ihren Mietwagen gebucht. Anlage: Die Hotelanlage selbst ist sehr schön angelegt, sehr sauber und sehr weitläufig, mit vielen kleinen Häuschen, die an einem leichten Hang gebaut sind. In erster Reihe zur Straße befinden sich insbesondere die Rezeption, Restaurants und das Spa, dahinter folgen der Poolbereich (zwei eher kleine, nicht allzu tiefe Pools, die eher zum Planschen und weniger zum Schwimmen geeignet sind sowie viel ergänzende Wasserfläche, die aber nur ein paar Zentimeter tief ist und eher Dekozwecken dient) sowie eine kleine Bühne für die Abendshows (und die Kinderdisco). Drumherum und dahinter sind einige Reihen mit den „Wohngebäuden“, die man teils über Treppen oder leichte Anstiege erreicht (sich aber auch mit einem der Golfcars hinfahren lassen kann, wenn man möchte). Sehr gut gefallen hat uns, dass es viele (zu unserer Zeit bund blühende) Pflanzen in der Anlage gab. Hinter den Wohngebäuden gibt es noch einen recht großen – wohl 2022 neu errichteten – Kinder- und Sportbereich, mit Rutschenpools, Tennis-, Badminton- und kleinem Fußballplatz, 2 Tischtennisplatten, einem überdachten Outdoor-Fitnessbereich und einer kleinen Minigolfanlage, alles in sehr gutem Zustand. Das war für uns Fluch und Segen zugleich. Denn einerseits haben wir selbst einige der Angebote – unter anderem die Tischtennisplatten – gern genutzt. Andererseits sind wohl erst seit und durch diesen Ausbau besonders viele Familien mit Kindern unter den Gästen, was unseren Urlaub in Teilen deutlich anstrengender und weniger erholsam gemacht hat. Für das Abstellen von Mietwagen gibt es vor dem Hotel einen recht großen hoteleigenen kostenlosen Parkplatz. Auch gibt es einen kleinen (hochpreisigen) Minimarkt, ein paar kleine Spezialgeschäfte und einen Mietwagenverleih im Hotel. Zimmer: Wir hatten ein Doppelzimmer mit Meerblick gebucht. Das Zimmer war eher im hinteren Teil der Anlage, in der vorletzten Gebäudereihe (was aber unserem vorab geäußerten Wunsch nach einem ruhigen Zimmer entsprach, weiter vorne ist man nah an der Straße, am Pool und auch an der Bühne mit den abendlichen teils lautstarken Shows, die meist erst um 21:30 Uhr begannen). Das Zimmer lag im ersten Stock, war ausreichend groß, hübsch eingerichtet und bot auf den zweiten Blick auch ausreichend Staufläche für zwei Wochen Urlaub. Das Bett fanden wir sehr bequem. Im Bad gab es zwei Waschbecken, eine kombinierte Badewanne/Dusche und ebenfalls ausreichend Platz. Unser Balkon war groß und wir haben ihn gern genutzt. Aufgrund der Weitläufigkeit der Anlage hatten wir eher einen Meerblick aus der Ferne, aber das war OK. Ein Großteil der Zimmer im Erdgeschoss hat einen Zugang zu einem eigenen kleinen Pool oder einem etwas größeren mit weiteren Zimmern geteilten, diese Zimmer kosten aber auch etwas mehr. Speisen/Getränke: Wir hatten Halbpension gebucht. Es wird auch All Inclusive angeboten, aber unter dem Strich war unsere Entscheidung goldrichtig, da wir den AI-Aufpreis bei Weitem nicht mit unseren Nebenkosten erreicht haben. Frühstück und Abendessen gibt es als Buffet im Hauptrestaurant Meltemi, in dem man drinnen wie auch (was wir immer getan haben) schön draußen sitzen kann. Die Frühstücksauswahl ist reichlich – von Müsli und einer üppigen Obstauswahl über verschiedene Eierspeisen und sonstige herzhafte Angeboten bis hin zu süßen Teilchen, Croissants und Pancakes. Das war aus unserer Sicht völlig in Ordnung und wir kamen damit unsere zwei Wochen lang gut zurecht. Kaffee gibt es wenn man möchte klassisch aus Kannen. Man kann aber auch Kaffeespezialitäten wie Latte Macchiato, Espresso, Café Americano usw. bei den Servicekräften bestellen. Auch die abendlichen Buffets waren gut, wenn auch vielleicht nicht die besten, die wir je in einem Urlaub hatten. Es gab jeden Abend verschiedene leckere Fischgerichte, Schmorgerichte mit Fleisch, ein frisch aufgeschnittenes Fleisch (meist Schwein, Huhn oder Lamm), diverse Beilagen und vegetarische Angebote, Salate und Vorspeisen, Nachtische, Käse, Obst und als besonderes Highlight von einer sehr netten Mitarbeiterin frisch zubereitetes Eis mit wechselnden Zutaten. Zwei Mal pro Woche kann man auch in den „Spezialitäten-Restaurants“ (asiatisch, italienisch, Grill oder Strandrestaurant mit Fischschwerpunkt) essen. Dafür ist eine Vorabreservierung möglichst ein paar Tage im Voraus notwendig. Wir haben 2 x das asiatische und 2x das Fischrestaurant genutzt und es war für uns eine nette Abwechslung. Das Essen fanden wir gut, das Fischrestaurant punktet aber vor allem auch durch seine schöne Lage am Strand, von wo aus man gut den Sonnenuntergang beobachten kann. Ein besonderes Highlight für uns war die Roof-Bar im Obergeschoss des Rezeptionsgebäudes, die für uns überraschend nur von wenigen Gästen genutzt wurde. Die Cocktails waren sehr lecker, der Barkeeper äußerst nett und die Atmosphäre unter offenem Dach sehr chillig und urlaublich. Die Getränkepreise bewegen sich in allen Hotelbereichen im gehobenen, aber nicht abgehobenen, mit Deutschland vergleichbaren Niveau. Flaschenweine zum Abendessen gibt es ab ca. 26 Euro, eine Flasche stilles Wasser für 3,50 Euro, Cocktails knapp über 10 Euro, recht teuer sind Softdrinks (3,80 Euro für 0,25l) und Kaffees außerhalb des Frühstücks. Auf den Zimmern erhält man täglich zwei kostenlose Literflaschen Wasser. Unter dem Strich war für uns die Entscheidung für Halbpension und gegen All inclusive auf jeden Fall die richtige. Service: In den meisten Bereichen war der Service erfreulich nett und zuvorkommend. Das gilt für die Restaurants und Bars, genauso wie den Zimmerservice, die Golfcar-Fahrer und Animateure. Nur mit den Rezeptionsmitarbeitern hatten wir so unsere Schwierigkeiten. Das begann schon beim unfassbar und unnötig zähen und langwierigen Check-In-Verfahren, das wir so zuvor noch nie erlebt hatten und zog sich über all unsere (meist unkomplizierten) Anliegen hin. Man hatte dort immer ein wenig das Gefühl, gerade zu stören, zu nerven oder zu überfordern. Animation: Es gibt einige Angebote der Animateure, die man tagsüber wahrnehmen kann, von Beachvolleyball über Boccia und Yoga bis hin zu Wasserball und Tischtennis (das meiste entweder am Strand oder im „Sportpark“ am Rand der Anlage und somit wenig störend für Gäste, die nicht animiert werden wollten). Abends gab es recht hochwertige Shows (von Artistik über Folkloreshow bis Rockkonzert), die sich wohl wöchentlich wiederholen. Und vor den Shows jeweils eine Kinderdisco. In den ersten Tagen war die Musikbeschallung zur Kinderdisko teils unfassbar laut - da die Bühne nah an den Restaurants liegt, war das parallel zum Abendessen ziemlich nervig. Glücklicherweise wurde die Lautstärke dieser Musik nach einigen Tagen etwas runtergepegelt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand