Vorweg sei gesagt, dass wir eine andere Anlage gebucht hatten und eine Woche vor Abflug umgebucht wurden. Darüber waren wir durchaus nicht erfreut und sind mit gemischten Gefühlen angereist. Das Hotel macht einen ansprechenden und gepflegten Eindruck. Die Rezeption war immer mit deutschsprachigem Personal besetzt und das Einchecken klappte schon mal problemlos (Montagabend). Unserem Wunsch nach einem 500er Zimmer (Dank an jene Hotelbewertungen, die solche nützlichen Tipps zuvor kund getan hatten) war auch entsprochen worden. Die Anlage ist nur mäßig groß, was wir positiv fanden. Leider werden die ruhigsten Ecken nicht genutzt, weil alle Balkone unbedingt aufs Meer hinausgehen müssen. Bei einem Blick gegen den Hang, an dem die Anlage gelegen ist, hätte man sämtlichen Lärm aussperren können, wie ein Spaziergang durch die schön bepflanzte Anlage bewies. Das Füttern von Katzen wurde laut Schild zwar ausdrücklich verboten, dennoch haben wir genau dort immer mal Katzen entdeckt, die da herumlagen/-saßen und auch gefressen haben. Sie wurden zumindest nicht gezielt verjagt, was ja für Fuerteventura schon ein Pluspunkt ist, wie uns von einer Tierschützerin gesagt wurde. Es gab in diesem Hotel vor allem Deutsche und Skandinavier, viele ältere Leute, Paare mittleren Alters und auch Eltern mit kleinen Kindern. Wie schon in anderen Bewertungen angesprochen, kann man die Gastronomie in Morro Jable nur wämstens empfehlen. Dort kann man für relativ kleines Geld (keine Touristenpreise, da dort auch die Einheimischen essen gehen) gut und lecker essen, direkt an der Strandpromenade, gekrönt vom Meeresrauschen. Der November ist wohl nicht umsonst Hochsaison. Wir hatten es immer schön warm, 26 - 28 Grad am Tag, was aber nur einmal als schwül empfunden wurde, weil Saharawind für entsprechende Temperaturen sorgte und auch jede Menge Sand hochwirbelte. Der Weg zum Strand dauert nur wenige Minuten und wenn man einen Traumstrand sucht, muss man nur nach links, nach Yandia schlendern. Da ist der Sand am schönsten, allerdings auch viel Brandung mit zeitweiligem Badeverbot. Garantiert ist so eine angenehme Wetterlage aber nicht, im Vorjahr sollen es um dieselbe Zeit 15 Grad mit Regen gewesen sein. Der Handyempfang ist überall sehr gut, auch dank reichlich vorhandenen Abhöranlagen der Nato. Die ziemlich unübersehbare Präsenz der Guardia Civil, die nichtsahnende Touristen in ihrem Leihwagen schon mal gern mit lautem Geheul völlig willkürlich an den Straßenrand lotst, fanden wir durchaus gewöhnungsbedürftig. Bei einer Radtour à la "Tour de Fuerteventura" rund um die Insel war überall Militär, und Soldaten überwachten die Zielpunkte. Deren martialisches Auftreten trübte die Urlaubsidylle durchaus. Ansonsten hatten wir immer ein gutes und sicheres Gefühl. Es war in den Einkaufsstraßen sauber und gepflegt und unangenehme Gestalten jeglicher Couleur haben wir nirgends gesehen, die bei uns zu Hause leider selbstverständlich geworden sind. Man merkt einfach, dass auf der Insel Vollbeschäftigung herrscht. Die Einheimischen sind fleißig und geschäftig, der Rest sind Reisende, eine angenehme Mischung. Die Händler sind zum Teil sehr aufdringlich und versuchen einen, in ihr Geschäft mit jeder Menge Elektronikramsch zu ziehen. Hier lieber einen großen Bogen machen, lautet unsere Empfehlung. Ganz sicher sind die angebotenen Kameras und Co. bei den Fantasiepreisen eine Fälschung und man macht sich durch den Kauf eines solchen Gerätes überdies strafbar. In den Euro-Spars in Yandia und Morro kaufen auch die Einheimischen ein. Dort ist das Preis-/Leistungsverhältnis sicher am günstigsten. Die Geschäfte waren jeden Tag geöffnet, einer der Netto-Märkte (ganz auf Touristenbedarf abgestimmt und nicht so billig) hatte immer offen. Die Security in den Spar-Märkten tritt ebenfalls ungewohnt martialisch auf in einer Art Uniform mit unübersehbarem Gummiknüppel. In der Beziehung herrschen in Spanien offenbar andere Sitten, was aber unsere Urlauberfreuden nicht nachhaltig gestört hat. Wer wirklich ruhig wohnen will, muss eines der Riu-Hotels an der Strandpromenade buchen bzw. das Coronado. Das kostet dann aber eine Kleinigkeit mehr, als wir ausgeben wollten bzw. konnten. Wenn wir die Baustelle mal abziehen, war die Unterkunft durchaus akzeptabel.
Unser Appartment war hell und sauber, nur ein Fenster gegenüber der Küchenzeile ließ sich nicht richtig schließen. Bei dem warmen Wetter haben wir das aber nicht reklamiert. Die Zimmer sind recht groß und ordentlich ausgestattet. Größeres Ungeziefer haben wir nicht gesehen, allerdings gab es fiese kleine Stechmücken auf der nächtlichen Suche nach Beute. Das ist aber sicher in einem so warmen Klima nicht ungewöhnlich. Die Küchenzeile hat alles, was man braucht. Wir haben dort nur das Frühstück eingenommen, sind abends immer essen gegangen. Für den Fernseher muss man sich gegen Kaution eine Fernbedienung holen, was beim 3. Versuch auch geklappt hat. Dass das Bild nicht gerade gestochen scharf war, fanden wir nicht dramatisch, schließlich waren wir nicht zum Fernsehen so weit gereist. Weil wir oben wohnten, konnten wir immer die Balkontür etwas offen stehen lassen und hatten deshalb ein angenehmes Raumklima. Wer unten wohnt, kann das nicht und dürfte bei warmen Wetter entsprechend leiden. Wie schon erwähnt, haben wir unsere Unterkunft nicht als hellhörig empfunden. Mag aber an den ruhigen Gästen liegen, die neben uns gewohnt haben. Ein Schließfach konnte man gegen Kaution bei der Rezeption mieten, haben wir aber nicht in Anspruch genommen. Das Appartment wurde praktischerweise mit einer Chipkarte geöffnet und erst wenn diese steckte, gab es auch Strom. Dann konnten von außen auch die Reinigungskräfte nicht einfach reinkommen, sondern mussten klingeln (1 x waren wir gerade zu Hause, als sie anrückten). Das gab uns ein recht gutes Gefühl von Sicherheit, auch wenn die Außentür leider etwas verzogen war und nur mit lautem Rums geschlossen werden konnte.
Die Gastronomie haben wir nicht in Anspruch genommen, hatten bewusst nur Übernachtung gebucht. Der Speiseraum kam uns recht klein vor und man saß dort sehr auf dem Präsentierteller, weil man von der Straße bestens dort gesehen werden konnte. Hat uns nicht gereizt und wir haben unsere Entscheidung nicht bereut.
Das Personal an der Rezeption war deutschsprachig und freundlich. Die Rezeption ist nachts von einem jungen Mann besetzt, tagsüber von jungen Frauen, die immer ansprechbar waren. Die Zimmer wurden ordentlich gereinigt, die Handtücher einmal zwischendurch gewechselt, wir haben gern Trinkgeld hinterlassen. Internetanschluss war vorhanden, aber häufig defekt und mit einem Euro pro Stunde nicht gerade billig.
Die Lage ist sehr zentral, was gut und ungünstig zugleich ist. Direkt vor dem Hotel führt eine vierspurige Hauptstraße vorbei, wobei (früh)morgens besonders der Schwerlastverkehr stört und abends die Quads und Motorräder, gern mit besonders lautem Auspuff. Man konnte deshalb nur mit Gehörschutz schlafen oder halt mit geschlossener Balkontür bzw. Fenster zu. Schon sehr früh geht der Zirkus auf der Straße los und auch den Kehrwagen kann man deutlich heraushören. Also ausschlafen geht eigentlich nicht. Abends lässt der Lärm deutlich nach, aber dann heben sich vor allem die schon erwähnten Quads und Motorräder heraus. Zwischen 2 und 4 Uhr Nachts herrscht dann schon mal die Stille, von der man vorher geträumt hat. Erstaunlicherweise konnten wir uns an den Straßenlärm relativ gut gewöhnen, wäre da nicht die Baustelle gewesen, die am 2. Tag direkt hinter dem Schlafzimmer auftauchte. Der Bürgersteig wurde fleißig vervollständigt, von 7: 00 h bis Sonnenuntergang 18: 00 h. Dieser Geräuschpegel war erheblich und sehr störend, aber dafür kann man die Hotelanlage nicht verantwortlich machen. Gekrönt wurde das Ganze mit einer Platte, die laut klapperte, wenn ein Auto darüber fuhr. Und es kamen viele Autos vorbei, tags und nachts immer dieses Scheppern. Erst einen Tag vor unserer Abreise konnte das wundersamerweise behoben werden. Die zentrale Lage ist andererseits sehr günstig, weil man zu Fuß bequem nach Morro Jable über die wunderschöne und großzügig angelegte Promenade gehen konnte. Oder alternativ nach links über einen Weg neben der Straße, der ebenfalls sehr ansprechend und großzügig angelegt ist, mit Bänken und ein ganzes Stück von der Straße weg, Richtung Yandia und Leuchtturm, wenn man Remmi-Demmi suchte oder mal in anderen Lokalen essen wollte. In der einen Woche haben wir kein Auto gebraucht, zumal es fußläufig in mehreren Centros Commerciales genug Einkaufsmöglichkeiten gab.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Keine Animation, was sehr angenehm war. Wer Trubel und Bespaßung sucht, ist dort völlig fehl am Platze, aber wir hatten den Eindruck, gerade das wollten die meisten Gäste. Die Poolanlage war sehr gepflegt und es wurde jeden Morgen gefegt und alles abgespritzt. Die Poolbar machte gegen 20: 00 h zu, was wir sehr zu schätzen wussten. Obwohl damit ganz sicher auch angestrebt wurde, dass sich keiner mehr an der Poolanlage herumdrücken sollte, gab es des öfteren Grüppchen, die sich stickum in eine Ecke verkrümelt hatten und sich dort mehr oder weniger leise unterhielten. Aber gegen 23: 00 h waren die auch verschwunden, ohne dass es vorher Randale gegeben hätte. Es hat uns gut gefallen, dass nachweislich darauf geachtet wurde, dass man vom Krach anderer Gäste nicht belästigt wurde, was auch nicht der Fall war, nicht zuletzt dank der Lage unseres Appartments, das nur ein Nachbarappartment hatte, so dass keine Herrscharen dort vorbeipilgerten. Da das Rauchen im Appartment verboten war und dort auch Rauchmelder installiert waren, verzogen sich gewisse Gruppierungen vor das Hotel und lungerten dort um eine Bank herum, was keinen guten Eindruck machte. Eine Bank für wartende Hotelgäste aufzustellen, ist grundsätzlich eine gute Sache, kann aber, wie man sieht, auch für andere Zwecke genutzt werden. Diese Zweckentfremdung kann man aber wohl nicht verhindern. Am allerstörendsten dürften solche "Rauchertreffen" für die Bewohner der 100er Nummer sein, diese Unterkünfte gehen direkt zur Hauptstraße und sind absolut nicht zu empfehlen.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im November 2006 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Anne |
| Alter: | 46-50 |
| Bewertungen: | 1 |


