Creta Maris Resort

Wir waren vergangene Woche für eine Woche als zwei Familien im Creta Maris Resort auf Kreta. Das Hotel hat viele schöne Seiten, aber leider auch einige deutliche Schwächen – vor allem in Bereichen, in denen man bei einem 5-Sterne-All-Inclusive-Hotel mehr erwarten darf.

Check-in & Zimmerzuteilung Der erste Eindruck war leider enttäuschend. Obwohl wir als zwei Familien unter einem Buchungsnamen explizit darum gebeten hatten, nebeneinander liegende Zimmer zu bekommen (aus Rücksicht auf ein Babyphone), lagen die Zimmer zunächst sehr weit auseinander. Erst nach Beschwerde und einigem Hin und Her wurde eine halbwegs akzeptable Lösung gefunden. Zusätzlich gab es noch zwei weitere Mängel: Ein gebuchtes Doppelbett-Zimmer wurde nur mit zwei Einzelbetten vergeben (die notdürftig zusammengeschoben wurden), und im Zimmer der mitreisenden Familie fehlte das bestellte Babybett – auch hier musste erst nachgefragt werden. Zimmerqualität & Ausstattung Die Zimmerausstattung entspricht leider nicht dem, was man von einem modernen 5-Sterne-Hotel erwarten würde. Die Einrichtung wirkt altbacken, der Wasserkocher ist ein Relikt vergangener Jahrzehnte, Möbel haben schon bessere Zeiten gesehen, und die Klimaanlage war laut und ratternd. Die Zimmer sind extrem hellhörig und früh sehr hell – an Ausschlafen ist kaum zu denken. Die Sauberkeit war oberflächlich okay, aber nicht besonders gründlich. Ein besonders negativer Punkt war ein benutzter, schmutziger Lappen, der im Bad vergessen wurde und dort bis zum nächsten Tag lag.

Gastronomie Das Essen im Hauptrestaurant war insgesamt sehr gut. Es gab eine große Auswahl, gute Qualität und alles war nett angerichtet. Die Atmosphäre war angenehm, auch wenn die Getränkequalität zu wünschen übrig ließ: Kritikpunkt Getränke: Es ist unverständlich, warum Wasser in Flaschen nicht im All-Inclusive-Angebot enthalten ist. Stattdessen gibt es Getränke aus einem Schlauchsystem, das unappetitlich wirkt. Man erkennt kaum, welches Getränk man bekommt, es schmeckt oft künstlich oder chlorhaltig. Bekannte Marken wie Sprite oder Fanta sucht man vergeblich – serviert werden lokale Billig-Alternativen. Auch die Cocktails, die mit lokalen Spirituosen zubereitet werden, waren leider meist enttäuschend: entweder zu wässrig oder viel zu stark, geschmacklich oft unausgewogen. Positiv fiel lediglich auf, dass Jägermeister im All-Inclusive enthalten war – ironischerweise, während man für eine einfache Flasche Wasser extra zahlen muss. Immerhin werden am Zimmer Mineralwasserflaschen bereitgestellt. Diese haben wir dann immer zum Pool mitgenommen, da aus unserer Sicht das Wasser aus dem Schlauch einen seltsamen Geschmack hatte und wir nicht sicher waren, ob es sich dabei um Mineral- oder Leitungswasser handeln würde. Die Getränke in der Minibar im Zimmer werden einmal wöchentlich aufgefüllt und sind im All Inclusive enthalten - immerhin! Wir haben auch ein anderes Restaurant (direkt beim Pool beim Theater) getestet. Eine Reservierung war notwendig, das Restaurant selbst war aber gar nicht so gut besucht. Das Essen war in Ordnung, nicht überragend und viele der Speisen würde man auch im Hauptrestaurant bekommen. Aber die stark abgenutzten und fleckigen Sitzbezüge auf den Sitzbänken wirkten wenig einladend und unappetitlich. Wir haben danach nur noch im Hauptrestaurant gegessen und die anderen Restaurants nicht getestet, ich gehe aber davon aus, dass das Essen überall in etwa gleich gut ist. Viele der Speisen sind landestypisch gewürzt, was für mich kein Problem darstellt - meine Begleitung mag viele Gewürze nicht, bzw. verträgt Thymian oder Oregano nicht so gut und hatte deshalb hin und wieder Probleme mit Sodbrennen nach dem Essen. Darauf war er aber vorbereitet und dies ist etwas, worauf man sich einstellen muss, wenn man in anderen Ländern Speisen zu sich nimmt und somit kein Grund, deshalb das Essen zu kritisieren.

Service & Personal Das Personal war überwiegend freundlich, besonders im Hauptrestaurant. Allerdings wirkte niemand wirklich engagiert oder besonders aufmerksam – vieles lief nach dem Motto „Dienst nach Vorschrift“. Eigeninitiative oder echtes Interesse am Gast haben wir kaum erlebt. Beim Essen im Hauptrestaurant wurden nur beim Platz nehmen Getränkewünsche aufgenommen, dann war kein Kellner mehr gesehen und wir konnten eigentlich selten bis nie ein weiteres Getränk bestellen. Das Personal spricht grundsätzlich Englisch und sogar Deutsch. Als wir allerdings unseren Unmut nach dem Bezug der Zimmer kundgetan haben, verstand plötzlich seltsamerweise niemand mehr Deutsch oder Englisch, was kurz zuvor noch kein Problem war. Das hätte man anders lösen können. Beim Check-out wurde auch nicht gefragt, wie unser Aufenthalt war – schade, denn Feedback hätte es durchaus gegeben.

Die Anlage ist sehr weitläufig und gepflegt, fast schon zu groß, was aber den positiven Nebeneffekt hat, dass sich die Gäste gut verteilen und es nie überfüllt wirkt. Es gibt viele Grünflächen, schöne Wege und generell ein angenehmes Ambiente. Auch der Strand ist schön – kein feiner Sandstrand, aber auch nicht wirklich kiesig. Badeschuhe sind möglich, aber nicht zwingend notwendig, da kaum spitze Steine vorhanden sind.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Wasserpark & Snacks Ein echtes Highlight war der Wasserpark mit mehreren Wasserrutschen – sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ein großer Spaß. Die Rutschen waren in gutem Zustand und sorgten für viel Unterhaltung. Die dort angebotenen Snacks (Burger, Hot Dogs, Chicken Nuggets, Pommes) waren zwar schmackhaft, aber wenig abwechslungsreich. Eine etwas variierendere Auswahl im Wochenverlauf wäre wünschenswert, für eine Snack-Bar war das Angebot dennoch völlig in Ordnung. Auch in puncto Hygiene hatten wir keinerlei Bedenken: Wir hatten keine Magen-Darm-Beschwerden – was im Süden keineswegs selbstverständlich ist. Unterhaltung & Atmosphäre Die Animation war dezent und angenehm – wer möchte, kann mitmachen, wird aber nicht bedrängt. Insgesamt herrschte eine entspannte Urlaubsatmosphäre. Fazit Das Creta Maris Resort hat viel Potenzial und punktet mit seiner schönen, weitläufigen Anlage, dem unterhaltsamen Wasserpark und einem guten kulinarischen Angebot im Hauptrestaurant. Leider trüben mehrere organisatorische Mängel, veraltete Zimmer und der enttäuschende Getränkeservice das Gesamtbild deutlich. Für ein 5-Sterne-Hotel bleibt leider ein gemischter Eindruck – auch wenn wir hier einige negative Punkte geteilt haben, ist das Hotel keinesfalls schlecht, wir hatten bis auf ein paar Startschwierigkeiten eine schöne Zeit, würden aber im Anbetracht der doch recht hohen Preise beim nächsten Mal wohl ein anderes Resort wählen. Für Griechenland habe ich keinen Vergleich, aber in Sahl Hasheesh / Hurghada in Ägypten haben wir vergangenes Jahr für weniger Geld weitaus mehr geboten bekommen.