Hotel Delphin Imperial

Bei Ankunft am frühen Abend, ist es schon dunkel im November. Wir sind beeindruckt als erstes über das Lichterspiel der Außenanlage. Mit wechselnden Farben und Motiven sind das Gebäude und die Türme beleuchtet, was etwas an Las Vegas erinnert. Das Foyer ist riesig, imposant der mächtige Kronleuchter in der Mitte des Saals. Beleuchtete Aufzüge fahren rauf und runter. Man kann bis in die obersten Stockwerke schauen.

Dringende Empfehlung: Buchen Sie schon in Deutschland ein Meerblick-Zimmer. Für eine Woche zahlt man nur etwa 30 Euro Aufpreis. Das hatten wir nicht bedacht und hatten ein "Bergblick-Zimmer" gebucht. Das uns zugewiesene Zimmer im zweiten Stock hatte direkten Blick auf die Schnellstraße vor dem Hotel. Laut und hässlich, von wegen "Bergblick". Nach langen Verhandlungen an der Rezeption, mit einem nicht besonders freundlichen Mitarbeiter, bekommen wir Zimmer im 8.Stock mit seitlichem Meerblick für 100 Euro Aufpreis, was erst 200 kosten sollte. Pro Person! Das Feilschen hat sich gelohnt. Hier kommt jetzt der ganz heiße Spar-Tipp: Am Frühstückstisch erzählt uns ein älteres Ehepaar aus Leipzig, wie man hier kostenlos ein Zimmer-Upgrade bekommt. Sie buchenim November immer das benachbarte "Delphin Palace". Mangels wenigen Buchungszahlen werden die Kunden ins Delphin Imperial umgelagert. Damit sich keiner beschwert, bekommen die Palace-Gäste die besten Superior-Zimmer im 8. oder 9. Stock des Imperial, selbstverständlich mit Meerblick. Sie bleiben immer vier Wochen und freuen sich jedes Jahr, dass sie im "Palace" weniger zahlen und im teuren "Imperial" so schöne Zimmer bekommen. Damit aber nicht genug. Nach der Reise beschweren sie sich bei dem Reiseveranstalter und bekommen noch ein Paar Hunderter Entschädigung ausbezahlt, weil sie nicht in dem gebuchten Hotel untergebracht werden konnten. Schlau sind die Ossis... Die Zimmer sind top ausgestattet und recht geräumig. Nur die Dusche ist auf "Sparflamme", es kommt nur wenig Wasser raus und die Temperatur ist kaum zu regeln: Entweder zu heiß oder sehr kalt. Die Matratzen sind sehr hart. Das weiß aber die Hotelleitung anscheinend, denn nach einem kurzen Anruf bei dem Zimmerservice bekommen wir schnell weiche Auflagen.

Es gibt jeden Abend eine sehr üppige Speisen zur Auswahl: Salate, Vorspeisen, Fisch, Fleisch, Gemüse, Pasta. Morgens zum Frühstück steht man etwas Schlange für ein frisch zubereitetes Omelett. Kaffee, auf Wunsch auch Latte Macchiato oder Cappuccino sind hier selbstverständlich kostenlos. Genauso wie frisch gepresster Orangensaft, so viel man möchte. Der Grund für die eher schlechte Bewertung ist die Organisation und der extrem hohe Lärmpegel in den Speisesälen: Es gibt einen Saal für Familien mit Kindern und einen für Erwachsene. Nur der Saal für die Erwachsenen ist kleiner und sehr schnell voll. Oft müssen wir neben kreischenden Kindern im Familiensaal sitzen. Das Delphin Imperial scheint Familien mit Kleinkindern gerade anzuziehen. So viele lärmende, hin- und her rennende Kleinkinder habe ich noch in keinem anderen Hotel erlebt. Warum müssen die immer so schreien beim Essen und warum kümmert das die Eltern nicht? Hinzu kommt, dass die Speisesäle extrem schlecht gegen Lautstärke isoliert sind. Die Kellner machen sich einen Spaß daraus, mit voller Inbrunst die gebrauchten Teller und das Besteck in die Abräumwagen zu schmeißen. Je lauter, desto besser. Lasst es krachen Jungs! Das Geschrei der Kinder gilt es schließlich zu übertrumpfen. Ruhig und gediegen geht es in den A-la-Carte Restaurants des Hotels zu. Allerdings muss man schon morgens um 9 Uhr im Foyer Schlange stehen um für den nächsten Tag einen Tisch zu reservieren. In wenigen Minuten sind alle Restaurants bereits ausgebucht. Aber: Spart Euch das Ganze. Wir haben "Französisch" und "Griechisch" ausprobiert. Die Suppen waren kalt, die Speisen auch nicht anders als im großen All-Inclusive Restaurant. Nur das man hier kleine Portionen bekommt, mit zwei bis drei Hauptgerichten zur Auswahl. Wirklich der einzige Vorteil hier ist, dass es keine lärmenden Kinder gibt und die Kellner beim Abräumen nichts hin- und her schmeißen.

Die Zimmermädchen sind hier sehr fleißig. Es wird täglich Staub gesaugt, geputzt und Betten gemacht. Die Minibar wird täglich aufgefüllt. Nichts kostet extra. Auch gibt es einen Wasserkocher im Zimmer für einen Tee zwischendurch und kleine Rot- und Weißweinflaschen für ein gemütliches Gläschen auf dem Balkon. Nur die Damen von der "Guest Relation" sollten dringend mal einen Lehrgang in Freundlichkeit machen. Uns fällt auf, dass sie so ihre Lieblings-Gäste haben: Diese sitzen den ganzen Tag an der Bar auf dem ansehnlichen und schönen Steg am Strand und trinken was in den Kopf nur so reingeht. Laut und lustig, Ballermann-Feeling. Als sich andere Gäste über diese Gruppe beschweren, sind die "Guest-Relation" Damen eher frech zu den Beschwerde-Paaren und kumpelhaft zu den "Ballermännern". Übrigens erkennt man hier die Lieblings-Gäste des Hotels an den lila All-Inclusive Bändern am Handgelenk. Die Normalos haben Bänder in Orange. Die Lila-Gäste sind mindestens dreimal im Jahr im Imperial. Eine Mutter mit Erwachsener Tochter erzählt uns, sie wären in den letzten Jahren schon 24 Mal hier.

Top Lage, direkt am Lara Strand von Antalya. Bester Strandabschnitt von allen Hotels in der Umgebung. Viele Shopping-Zentren rechts und links und gegenüber. Ich frage mich nur, wo denn die ganzen Kunden her kommen sollen, bei so vielen Geschäften. Tatsächlich sind die auch alle leer und die Verkäufer sitzen gelangweilt in ihren mehr oder weniger eleganten Läden und schauen in ihre Mobiltelefone oder in ihre Notebooks und vertreiben sich die Zeit.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Im November muss man natürlich mit Abstrichen rechnen. Allerdings, als erstes würde ich dringend das Animationsteam auswechseln. Zweimal haben wir uns ein "Unterhaltungsprogramm" kurz angeschaut und sind entsetzt wieder aus dem Saal gegangen. Ich glaube, nicht einmal die anwesenden Kinder fanden das lustig, was da geboten wurde. Ab 21 Uhr, im hinteren Bereich des Hotels, singt eine Dame bekannte Schlager, begleitet von einem Keyboarder. Auf jeden Fall erträglicher als die Animations-Herren im großen Saal.. Erstaunlich ruhig geht es im großen Foyer, an der Bar und in dem Bistro im Untergeschoss zu. Wieso gibt es hier keine Musik zur Untermalung? Man sitzt wie in einer Wartehalle und trinkt Bier, Wein oder Cocktails. Übrigens: Finger weg vom "MaiTai", so etwas habe ich vorher noch nie getrunken. Wir haben aber rausgefunden, woran es lag. Der Barmixer verwendet für sein "MaiTai" ein sogenanntes Amaretto, was scheußlich schmeckt, bitter und ungenießbar. Geheimtipp aber ist das "Mojito", keine Ahnung, wie die Jungs hinter der Bar auf die Idee kamen, hier das cubanische Nationalgetränk anzubieten. Es schmeckt jedenfalls sehr gut, vor allem, wenn man den Barkeeper bittet, "Havana Club" zu benutzen. Auffällig ist, dass hier Originale wie Jim Beam, Gordons, Campari usw. ausgeschenkt werden. Keine billigen Kopien. Alles im "Ultra-Inclusive" kostenlos. Auch spät nachts in der Disco zahlt man nichts für die Drinks, die hier "Nightclub" heißt und bevölkert ist von tanzwütigen türkischen Männern mittleren Alters. Die Akustik ist eine Katastrophe. Der "DJ" gibt sein Bestes, bei "Tarkan" wird es unerträglich laut und die Boxen krächzen nur noch... Sehr gut ist der beheizte Außenpool und das große Hallenbad. Gerade deswegen haben wir das Hotel ausgewählt. Für Massagen und Kosmetikbehandlungen muss man extra bezahlen. Sauna und Hamam sind kostenlos und gut.