- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Mein erster - und bleibender - Eindruck von diesem Hotel war „Käfighaltung“. Kein Wunder, dass wir uns überhaupt nicht wohl gefühlt haben. Der Grundriss ist recht einfach: fünf Etagen, ein gerader Gang, rechts und links Zimmer. Das Hotel kann nur über die Rezeption betreten oder verlassen werden. Dort wo der Architekt den Versuch unternommen hat, ein bisschen Flair zu schaffen, wird dies durch versperrte Türen zunichte gemacht. Sehnsüchtig schaute ich jeden Morgen vom Speisesaal auf die angrenzende Terrasse, wo man unter freiem Himmel und Blick aufs Meer hätte Frühstücken können. Den Betreibern ist der Aufwand wohl zu groß, die Terrasse zu bewirtschaften. Auch der Versuch den Innenpool („Aqua Park“) zu zu benutzen, scheiterte. Der enormen Chlorgeruch, der uns beim Betreten entgegenschlug, ließ uns davon absehen. Hoteltypisch sind die Glastüren des Poolbereich zum Strand verschlossen. Wegen des Mangels an adäquaten Gemeinschaftsräumen, konnte man sich im Hotel eigentlich nur im Zimmer aufhalten. Kroatien und Norddalmatien sind sehr schön. Hier lässt sich herrlich Urlaub machen. Das Hotel Pinija würden wir allerdings kein zweites Mal mehr wählen. Viele Alternativen gibt es in dieser Gegend nicht. Nach unserer Erfahrung dürfte man an dieser Stelle Kroatiens besser in einem gepflegten Apartment wohnen.
Die Zimmer sind recht klein. Stauraum ist zuwenig vorhanden. Für mich hatte es den Anschein, dass Schimmel an der Decke des Badezimmers übertüncht wurde. Im fünften Stock gibt es zeitweise kein Wasser, der Druck reicht manchmal nicht aus. Der Balkon in der obersten Etage ist eigentlich nicht nutzbar. Als Geländer dient hier eine ca. 1, 6m hohe, massive Betonbrüstung, die Platz und Sicht nimmt. Die Klimaanlage und der Fernsehanschluss (mehrere deutsche Programme) sind in Ordnung. Vermisst habe ich einen Tresor im Zimmer (Neben der Rezeption kann man allerdings ein Schließfach kostenfrei nutzen). Ungern habe ich die Wolldecken, welche als Bettdecken dienen, benutzt. Mich würde wirklich mal interessieren, wann diese zum letzen Mal gewaschen wurden.
Über das Essen im Hotel deckt man am Besten den Mantel der Barmherzigkeit. Überrascht hat uns, dass Brot und Brötchen schmackhaft waren. Die Butter in den kleinen Portionspäckchen war auch in Ordnung. Nachdem wir Marmelade, Nutella und Honig aus dem Supermarkt besorgt hatten und jeden Morgen mitbrachten, stand einem akzeptablen Frühstück nichts mehr im Weg. Jedes Mal, wenn ich eine Tasse Kaffe über ca. 20m zwischen Tischen und Stühlen balancierte, fragte ich mich, ob man aus Gründen der Sparsamkeit keine Kännchen vorhanden waren oder ob man den Kaffeeverbrauch niedrig halten möchte. Für Spielernaturen empfehle ich das „Saftroulette“. Zapft man den Orangensaft bei frischer Tüte aus dem Spender, erhält man den Bodensatz (Konzentrat) unendlich süß und mit sehr, sehr viel Fruchtfleisch. Geht die Kartusche zu Neige, ist die Flüssigkeit kaum gelb gefärbt. Das Abendessen haben wir nur einmal im Hotel zu uns genommen. Wie ein anderer Kommentator so treffend schreibt, ist es sicherlich geeignet den Hunger zu stillen. Es lässt aber jeglichen Genuss vermissen. Dass es anders geht habe wir in der Vorwoche im Hotel Pical (Porec, Istrien) erlebt. Dort war das Essen jeden Tag so hervorragend, dass es eine Sünde gewesen wäre, auswärts essen zu gehen
Niemand war unfreundlich zu uns, aber irgendwie bin ich froh, dass wir keinen besonderen Service oder Hilfe des Hotels benötigt hatten. Die Deutschkenntnisse der Rezeption ist eher rudimentär. Als wir im Aufzug stecken blieben und sich erst nach ein paar Minuten - in denen Panik aufkam - die Tür wieder öffnete, meinte der Kollege von der Rezeption: „Die Aufzüge funktionierten. Es könne sein, dass ein Aufzug mal stecken bliebe, er würde dann aber nach kurzer Zeit wieder fahren. Und nein, den Alarm höre man nicht.“ Die Zimmerreinigung beschränkte sich offensichtlich auf das Notwendigste. Der Boden wurde nicht gesaugt und im Staub auf den Möbel konnten wir zu Ende der Woche Muster malen.
Eigentlich liegt das Hotel sehr schön auf einer kleinen Landzunge. Angenehm war, dass man im Wäldchen vor dem Hotel – ich würde sagen unter Bäumen – parken konnte und dass wir auf diesem bewachten Parkplatz immer einen Stellfläche gefunden hatten. Begeisterung kam allerdings nicht auf. Lag das daran, dass wir von den vielen Seeigeln im Meer hinter dem Hotel gewarnt wurden, welche nicht nur hässliche Wunden verursachen sollen wenn man darauf tritt, sondern auch ein Indiz für nicht so sauberes Wasser wären? Oder lag es daran, dass durch die verrammelten Türen jede Verbindung zwischen Hotel und Strand unterbunden wurde. Für abends Essen zu gehen habe wir in dem, ein paar Gehminuten entfernten, Örtchen Petrcane nichts vermisst. In den kleinen Restaurants und Kanobas haben wir es uns jeden Abend gut gehen lassen. Nachtleben sollte man hier jedoch nicht suchen. Die Stadt (Zadar) ist ca. 12 km entfernt, zu weit um gerade mal so hinzufahren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wassersport ist nicht möglich. Einen Tennisplatz und ein Strandvolleyballfeld habe wir gesehen, aber nie jemanden spielen. Kinder konnten Trampolin springen. Die Einrichtungen im Wäldchen neben dem Hotel wurden renoviert und waren zwangsläufig unbenutzt. Vielleicht finden dort Discos oder andere Abendveranstaltungen mal statt. Animation haben wir am Rande bemerkt, hat uns aber nicht interessiert. Der Pool ist, so wie er im Pinija betrieben wird, ein glatter Ausfall. Zwei Internetterminals und einen Billiardtisch gab es links neben der Rezeption. Rechts neben der Rezeption befand sich die Bar, räumlich alles sehr bescheiden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Volker |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |