Iberostar Selection Andalucía Playa

Das Iberostar Selection Andalucia Playa ist ein Hotel der besonderen Art. Luxusklasse erscheint uns nicht übertrieben, auch wenn nicht alles top war. Es verfügt zwar über keinen separaten Prestige-Bereich, wie wir es von etlichen Iberostars kennen, das ist aber auch nicht nötig, da man sich in diesem Hotel überall wie in einem Prestige-Bereich fühlt. So gibt es in den Bars nur Markengetränke in großer Auswahl. Sie stehen auch den All-Inclusive-Gästen zur Verfügung. Im vorigen Jahr bemängelten wir, dass die Margarita nicht im AI-Angebot enthalten war, obwohl sie auch nicht teurer ist als vergleichbare Getränke. Jetzt bekommt man sie ohne Zuzahlung. Na bitte, geht doch. Dafür steht sie nicht mehr auf der Karte. Man bekommt sie aber trotzdem. Der Poolbereich ist so nobel wie normalerweise nur in den Prestige-Bereichen, mit dicken Liegenauflagen und ausreichenden Liegen, so dass das Reservieren hier nicht nötig ist. Ein großer, beheizter Pool ermöglicht das obligatorische Schwimmtraining sowie das Spaßbaden. Es ist ein SPA vorhanden mit einem schönen, beheizten Innenpool, einem sehr gut ausgestatteten Fitnesscenter (kostenlos), Massagen und Sauna sind optional. Als Animation wird kaum etwas geboten, nur etwas Life-Musik am Abend. Die Musik war manchmal so gut, dass sogar getanzt wurde, andermal aber auch grottenschlecht. Preis-Leistungs-Verhältnis: Nicht gerade billig, aber man bekommt für sein Geld auch etwas geboten. Nach unserer Auffassung ist All inclusive empfehlenswert, wenn man sich ab und zu mal einen schönen Cocktail, eine Flasche Wein von einer umfangreichen Weinkarte oder einen anderen Drink gönnen will. Der Tag ist lang und bei den Preisen vergeht einem sonst die Urlaubsfreude.

Die Bezeichnung der Zimmer im Hotel als auch bei den Reisegesellschaften ist irritierend. Wir hatten bei unserem letzten Besuch die Zimmer mit Terrasse und eigenen Liegen direkt am Pool entdeckt und wollten so eins haben. Deshalb haben wir ein Swimup-Zimmer gebucht. Das war es aber nicht. Wir hätten ein DZ mit Privatterrasse mit Garten buchen müssen. Die freundliche Maria von der Rezeption hat uns einen Tag später den Umzug ermöglicht, nicht ohne uns vorher eine Verzichtserklärung unterschreiben zu lassen, da es sich um ein „Downgrading“ handelte, denn das ursprünglich gebuchte Zimmer war teurer. Kann man aber verstehen, war kein Problem. Das Zimmer bot viel Stauraum, eine Terrasse mit einem Tisch und zwei Stühlen, die bereits erwähnten Liegen und einen Sonnenschirm. Die Minibar ist gut bestückt , sogar alkoholische Getränke und Knabbereien sind im AI enthalten. Das Badezimmer verfügt über zwei Waschgelegenheiten nebeneinander und eine Dusche in einer Badewanne. Shampoo, Conditioner, Duschzeug, und Bodylotion sind vorhanden. Selbstredend, dass auch unsere Zimmerperle einen guten Job gemacht hat.

Das Speisenangebot beim Abendbuffet im Buffet-Restaurant Mercado ist gut. Es ist edel, vielseitig, mit viel Liebe angerichtet und schmeckt auch sehr gut. Allerdings gibt es meist nur ein Fleischgericht mit Soße. Mag man das nicht, kann man sich noch am Grillstand etwas grillen lassen. Dort stehen 4 Fleisch- und Fischgerichte zur Auswahl. Schon fast zu erwarten, dass auch das Frühstück phantastisch ist, mit diversen Brot- und Brötchensorten, sehr vielen Wurst- und Käsesorten, drei Eierständen (Omelette, Spiegeleier und Rührei und gekochte Eier) Fisch, Müsli, Saftbar und vieles, vieles mehr. Der Orangensaft ist immer frisch gepresst und schmeckt ausgezeichnet. Man kann ihn sich selbst nehmen. Er wird sogar für Mischgetränke verwendet, z. B. Mimosa. Im Abendrestaurant kann man neben dem Innenbereich zwischen zwei großen Außenbereichen wählen, mittags steht ein Außenbereich zur Verfügung. Das A-la-carte-Mittagessen kann wahlweise im Poolrestaurant oder im Restaurant La Bodega eingenommen werden. Am Pool werden sehr appetitliche, rustikale Gerichte serviert. Im Restaurant wirkt alles etwas vornehmer, wenn auch nicht mehr so elegant wie vor sechs Jahren. So waren die Tische damals mit weißen Tischdecken gedeckt. Heute liegen nur geflochtene, kreisförmige Unterlagen auf dem Tisch, die bei einem Gastwechsel einfach umgedreht werden. Sauber werden sie davon aber nicht. So fanden wir darauf gelegentlich Speisereste der Vorgänger. Nicht sonderlich appetitlich. Die Speisen sind ebenfalls in beiden Restaurants inclusive, nur bei ganz wenigen, sehr teuren Gerichten muss man zuzahlen. Das Angebot im Mittagsrestaurant ist sehr klein, so dass man nach ein paar Tagen nicht mehr weiß, was man essen soll und immer wieder das gleiche isst. Auch hat sich ein Gericht deutlich verschlechtert: Früher gab es ein paar Garnelen in einem kleinen Tonschälchen, glühend heiß und total lecker. Heute sind die Portionen ungleich größer (wir haben einmal 15 Garnelen gezählt), aber die wurden lauwarm in einem normalen Teller serviert. Schmeckte überhaupt nicht. War zwar im AI-Angebot, aber trotzdem schade um die teuren Garnelen. Die erwähnte Eleganz darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, das bei der Zusammenstellung der Beilagen der Schwerpunkt auf eben diese optische Eleganz gelegt wurde. Ein paar ordentliche Kartoffeln wären uns lieber gewesen. Statt dessen bekam man meist einen nett angerichteten, aber undefinierbaren Matsch. Als Abwechslung wurde ein täglich wechselndes Chefessen angeboten. Wir haben drei Mal darauf zurückgegriffen. Zwei Mal gab es Kichererbsen mit jeweils vier Garnelen darin, einmal Fleischbällchen. Sollte wohl nicht allzu teuer werden. Im La Bodega ist das Essen nie richtig heiß, meistens gerade mal lauwarm. Bar: Wir waren der Auffassung, in einem südspanischen Land, die Heimat der Sangria, könne man eine solche dort genießen. Weit gefehlt: Anstelle einer selbst gemachten, traditionellen Sangria aus dunklem Rotwein, mit ein paar kleinen Spirituosen zubereitet, bekam man dort die geschmacklose Plörre von RITA serviert, als Fruchtbeilage garniert mit einer halben Scheibe Zitrone und einer halben Scheibe Orange. Auch ohne Spirituosenzugabe hat ein Wein mindestens 11 % Alkohol. Die RITA hat sieben %. Man kann sich also gut vorstellen, womit sie verdünnt wurde. Wir haben es nicht für möglich gehalten, aber es kam noch schlimmer: Als die RITA alle war, setzte man uns ein Glas mit einer hellrosafarbenen Flüssigkeit vor, garniert mit den obligatorischen zwei Scheiben Zitrone/Orange. Der Geschmack hatte mit Sangria soviel zu tun wie ein Glas Gurkenwasser mit französischem Champagner. Das war eine totale Beleidigung, zeigt es doch, dass der Barmann der Poolbar die Gäste für so blöd hält, dass man ihnen einfach alles vorsetzen kann.

Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des gesamten Personal ist vorzüglich. Jeder Wunsch wird – sofern möglich – gern erfüllt. Bemerkenswert ist auch, dass jeder benutzte Tisch sofort abgeräumt und gründlich abgewischt wird, manchmal auch zwischendurch. Am Abreisetag wurde uns morgens um 06.00 Uhr sogar das geöffnete Frühstücksrestaurant angeboten, um diese Zeit hatten wir aber noch keinen Appetit. Da wir dort unseren 55. Hochzeitstag verbracht haben, bekamen wir vom Hotel einen Sektkübel mit Sekt und Naschereien. Mein Mann hatte einen Rosenstrauß bestellt, nicht billig, aber wirklich wunderschön. Solche tollen Rosen, die ewig gehalten haben und riesengroß waren, hatte ich in Deutschland noch nie. An der Rezeption ist immer jemand, der Deutsch spricht.

Der Hoteltransfer dauerte 45 Minuten. Das Hotel liegt zwar am Strand, allerdings muss man ca. 5 Minuten durch eine Dünenlandschaft, um das Meer zu erreichen. Hierzu führt ein langer Holzsteg vom Hotel zum Strand. Da stehen Liegen bereit, die aber nicht dem Hotel gehören und bezahlt werden müssen. Dort befindet sich auch ein Strandrestaurant, ist zur Zeit aber geschlossen.

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