- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Anlage ist auf einem größeren Areal, das übersichtlich, aber nicht zu eng gedrängt wirkt. Die Hütten sich doch schon einige Jahre alt, aber noch gut erhalten. Vereinzelt sich Holzblenden verzogen. Die Ausstattung ist noch recht gut erhalten. Die Betten/ Matratzen waren wider Erwarten sehr gut (und da bin ich echt empfindlich...). Anzutreffen alle möglichen Menschen, vom "Weibertrupp" (drei Mütter mit ihren drei Töchtern) über verliebte Pärchen bis zu "Familienhorden" (drei Generationen zusammen auf Familienausflug). Hat gut gepasst und war sehr harmonisch.
Wir waren wunschgemäß in einem der Blockhäuser untergebracht, welches liebevoll eingerichtet und noch gut in Schuss war. Das Blockhaus war schnuckelig klein, aber ausreichend für zwei Personen. Die Größe der gewünschten Hütte und Zimmeranzahl kann man im Vorfeld auf der HP recherchieren, sich also nicht beschweren wenns doch zu klein ist. Ausgestattet mit einer gemütlichen Eckbank, Tisch und Stühlen, einer Mini-Küchenzeile mit allerlei Utensil (auch Kaffeepadmaschine mit Pads zur freien Verfügung), super bequemen Matratzenlagerbett im Obergeschoss und einem Fernseher (haben nicht alle Blockhütten, da das Motte ja auch unter der Besinnung auf das Wesentliche steht, ist in der Beschreibung aber im Vorfeld einsehbar). Das Bad war vom Wohnbereich nicht abgetrennt, hat uns aber nicht gestört, da wir unter uns waren. Die Toilette war seperat, voll funktionsfähig und durch die Holzisolierung auch morgens angenehm temperiert. Sauberkeit akzeptabel, wobei viele tote Fliegen rumlagen. Besteck/ Geschirr sehr ordentlich gespült.
Der Saloon dient als Speisesaal und Cafe. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs war das Gelände nicht voll besetzt und doch war jeder Tisch besetzt (im Sommer bei voller Belegung wird aber wohl auch viel draußen gegessen, bzw. bucht nicht jeder die Verpflegung dazu...). Die Qualität der Speisen war durchwachsen. Teilweise Fertigsoßen oder Fertigprodukte, teilweise deftige, klassische, österreichische Kost die frisch zubereitet wurde. Die Quantität ist nicht zu kritisieren. Wir sind nach jeder Mahlzeit immer pappsatt gewesen, und das ohne Nachschlag (der angeboten wurde) verlangen zu müssen. Die Sauberkeit im Restaurant kann nicht bemängelt werden. Atmosphäre sehr familiär, der Saloon wirkt nicht wie ein typischer Saloon aus dem Wildwestfilm, sondern wie eine Mischung aus gutbürgerlicher Gaststätte und bayerischer Stube mit Kamin. Daher sehr gemütlich und sehr warm und kuschelig. Klar ist, dass der Betrieb durch die Getränke noch gut verdient... Getränke werden angeschrieben und am Ende bezahlt. Das Frühstück konnte man im Saloon einnehmen (der Tisch war mit allem was man für gewöhnlich so frühstückt liebevoll vorbereitet und gedeckt, Spiegeleier gabs frisch) oder sich zu einer gewünschten Uhrzeit zum Blockhaus bringen lassen (ein großer Korb gefüllt mit den am Vortag bestellten Einzelposten; absolut positiv: wenig Plastik, viel in Glasbehältnissen, der Umwelt zuliebe, die warme Milch für den Kaba beispielsweise in einer Bügelverschlussflasche, der Obstsalat in einem Gläschen).
Sehr lieb, lustig und gesellig war der androgüne Berittführer, der wie er später erklärte und demonstrierte als Mädchen für alles fungiert (genauso wie seine junge Kollegin, die eher introvertiert wirkte, aber nie unfreundlich oder unprofessionell war). So waren deren Aufgaben neben Pferdeversorgung und Reitbegleitung auch Bereitschaftsdienst für Westernstore und Saloon, Zimmerreinigung, Bedienung, etc. Sehr freundlich und mütterlich war auch die Köchin. Zimmerreinigung während unseres kurzen Aufenthalts gab es nicht, ein täglicher Zimmerservie ist laut Beschreibung aber eigentlich vorgesehen.
Entfernung zum nächsten Ort ca. 10 Minuten den Berg runter. Dort vereinzelte Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel und die sonst noch nötigsten Dinge des Lebens. Wenige Restaurants, bzw. eigentlich gutbürgerliche Gaststätten. Das Hotel liegt in den Bergen! Also bitte auch später im Frühjahr mit Schnee rechnen und Vorsorge treffen, sonst kommt man nicht rauf oder wieder runter.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Die Anlage steht unter dem Motto der Reiterei und des Wildwestflairs, daher stehen nicht viel mehr Freizeitangebote im Fokus. Es gibt eine Sauna (haben wir nicht genutzt), für den Sommer einen Plantschteich (war gefroren, daher kann ich dazu auch nicht viel sagen ausser, dass er so klein ist, dass mehr als plantschen wohl echt nicht geht), eine Aussenbar (wurde im Winter natürlich aucn nicht genutzt), Schneeschuhverleih (hab ich nicht inspiziert) und eine Übersicht über die nächstgelegenen Sehenswürdigkeiten (z. B. der Bärenwald :-) ) Was die Reiterei angeht musste ich aber feststellen, dass meine Alpträume wahr wurden, und es hier mehr als unsportlich zugeht. Die Pferde nehmen wohl keinen größeren Stellenwert ein, als die sonstigen SportGERÄTE, wie die zum Verleih verfügbaren Schneeschuhe oder Liegestühle! Nachts stehen sie in einem komplett geschlossenen, und daher sehr stickigen, feuchten, überwarmen und sehr dunklen Stalltrakt in Einzelboxen mit Gittern bis zur Decke. Die Boxen sind schlecht oder eher gar nicht gemistet. Tagsüber kommen sie auf eine Koppel mit Unterstand, bzw. in den viel zu kleinen "Offenstall", mit viel zu kleinem Unterstand. Die Pferde sind sich nicht alle grün und oft gibt es Geprügel, Gewiehere und völlig überzogene Reaktionen, da macht sich der Platzmangel halt bemerkbar. Der Unterstand im Offenstall bietet kaum Liegefläche, da wie gesagt sehr klein und dann liegt da noch ein großer Heurundballen mittig. Kommt ein Pferd doch noch zum Liegen, dann auf einer Unterlage, die der Bezeichnung "Matratze" nicht im geringsten gerecht wird (hier wurde wohl einiges verwechselt und das Stroh entfernt und die Kacke liegen gelassen...). Der restliche Offentstall ist ebenso sehr schlecht gemistet und dient sogar als Abladestelle für den Mist, den die Pferde an den Anbindebalken produzieren und den es wegzuschaffen gilt!!! (Generell weiß ich, wie ein Offenstall bei Gefriertemperaturen irgendwann einmal ausschauen kann, ehe man bei Tauwetter wieder alles pikobello hinbekommt, aber dann schmeiss ich doch nicht noch Kacke dazu,oder??) Positiv: Neben dem Heuballen im Unterstand, sind noch mehrere weitere (geschützt von Regen) im Offenstall zu finden, wodurch die Pferde immer Raufutter zur Verfügung haben, was für die Verdauung enorm wichtig ist, gewährleistet dass alle möglichst satt werden und auch zur Beschäftigung dient. Die Pferde werden schlecht geputzt und das Sattelzeug auch. Das Sattelzeug passt den Pferden mäßig bis gar nicht (so hatte die Stute die ich ritt drei verschiedene Pads unter dem steinharten Lederetwas, das wohl noch Original aus dem Wilden Westen stammt und eigentlich nicht die Bezeichnung "Sattel" verdient".). Auch der Sattel des Ponies, das mein Freund ritt, passte nicht und ich hatte während des gesamten Ausritts Sorge, er würde samt Sattel bei einem Hüpfer des Ponies den Erdboden küssen. Auch die Trense seine Ponies war nicht richtig eingestellt, komisch dass wir sie nicht verloren haben. Die Gurte und Riemen sind morsch und schwer zu verstellen oder im Form eines Sattelgurtes anzuziehen. Da wunderte mich nicht, dass die Stute beim gurten Stressreaktionen zeigten, obwohl die Berittführerin sehr sanft vorging - aber scheinbar ihre oder meine Vorgänger nicht. Die Pferde sind ungymnastiziert und steif und von der körperlichen Verfassung her eigentlich nicht zum Tragen von teils übergewichtigen Nichtreitern geeignet. Meine Stute reagierte nicht auf Hilfen, mit links/rechts Ziehen am Zügel klappte dann der Richtungswechsel, was ich natürlich bleiben und sie einfach hinter dem Pferd vor uns gehen liess (das war zumindest für das arme Mäuschen angenehmer). Nach dem Ritt ging es zack zack zurück in den Stall "Dankscheen und auf Wiederschaun". Ich bin langjährige Reiterin mit eigenem Pferd, viel Ahnung und einem großen Gerechtigkeitsgefühl. Natürlich weiß ich, dass es Schulpferde geben muss. Und natürlich gibt es viele Einzelfälle und Zufälle, wie MAL ein schlecht geputztes Pferd oder MAL eine schnellere Versorgung wegen der vielen Minunsgrade. Doch die Eindrücke die ich sammeln konnte schienen die Tagesnorm zu beschreiben und meinem Empfinden nach geht das gar nicht. Wenn Schulbetrieb und Touristen-durch-die-Gegend-schaukeln und das zu diesen stattlichen Preisen, dann bitte nicht auf Kosten von wehrlosen Geschöpfen. Meine Bestellung daher (sollte der Betreiber zufällig über meine Zeilen stolpern): Erweiterung des Offenstalls und der Liegefläche, ordentliche Matratzen, auf das Pferd zugeschnittene Versorgung mit Mineral- und Kraftfutter, passende Sättel, gebisslose Zäume, regelmäßige Fell- und Lederpflege, wenn Unterbringung zeitweise in den Boxen, dann bitte mit Belüftung, regelmäßige Gymnastizierung durch erfahrenes Personal und zwei Mal im Jahr mindestens Besuch eines guten Pferdephysiotherapeuten. - dann komme ich gerne nochmal wieder. Generell werde ich nicht mehr kommen, da ich sowas nicht unterstütze und mir andere Hoffnungen gemacht habe.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2013 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gitti |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |