Landhotel Calador

Stammgäste sind hier gern gesehen - Neulinge haben es scheinbar schwer. Das Landhotel befindet sich in exponierter Lage und ist wirklich sehr schön. Eine etwas in die Jahre gekommene Anlage, die aber Stück für Stück von den Eigentümern renoviert wird - allerdings zahlt man hier für neue und alte Appartements offensichtlich den gleichen Preis. Am ersten Abend nahmen wir ein Abendessen im Hotelrestaurant - die Karte war ohne Preise und die Hauptgänge lagen auf Nachfrage so Pi mal Daumen "zwischen 15 und 18 Euro" - eher unprofessionell. Das Essen war allerdings sehr gut und die ausgewählten Weine auf der Karte zeugen von Klasse. Alles in allem hatten wir unsere Ruhe, auch wenn uns die Moskitos wirklich plagten. Unsere Kleinste (10 Monate) hatte in einer Nacht 14 Stiche im Gesicht. Auf Nachfrage bekamen wir für beide Kinderbetten eine Moskitohaube - warum nicht gleich so? Ansonsten haben wir den direkten Zugang von der Terrasse zum Pool sehr genossen und man hatte immer die Möglichkeit die Kinder im Blick zu halten. Da unsere ältere Tochter (dann 3 Jahre) während des Aufenthalts Geburtstag dort hatte, fragten wir an der Recepetion, ob man irgendwo einen kleinen Kuchen bekommen könne *zwinkerzwinker* - man schickte uns zu einer Konditorei im 30 Autominuten entfernten SanAntonio ... naja. Am Geburtstag selber haben wir unsere ganze Terrasse festlich mit Luftballons und dem ganzen Tüdelüt geschmückt - dem Hotel war das aber alles egal. Man ließ uns in Ruhe - vielleicht haben wir mit einem Glückwunsch o.ä. zuviel erwartet. 3 Tage vor Abreise bemerkte ich Abends schon einen sehr niedrigen Wasserdruck in der Dusche. Die große Wasserlache vor unserer Terrasse brachte dann wohl die Gewissheit das etwas mit dem Wasser nicht stimmte. Mitarbeiter fuchtelten wild in den Büschen herum und versuchten die Ursache zu ergründen. Eine offizielle Mitteilung des Managements: Fehlanzeige! Alles über Mund-zu-Mund. Wir entschieden uns den Tag am Strand zu verbringen. Bei unserer Rückkehr am Abend, war das Wasser in unserem Appartement abgestellt und wir hörten bis halb eins in der Nacht den Handwerker basteln. Eine Mitteilung an der Tür oder im Zimmer: Fehlanzeige! Am nächsten Morgen gab es dann wieder Wasser, wenigstens kalt - meine Frau sofort unter die Dusche: Nach 5 Minuten komplett eingeseift: Wasser weg! Frau verständlicherweise eskaliert. Ich zur Reception und um Aufklärung gebeten. Da kam aber nur:"hätte, wenn, aber" ... Wasser wurde dann so lange wieder angestellt bis meine Frau mit dem Duschen fertig war und siehe da: Ein Mitarbeiter der uns mitteilte, daß das Wasser jetzt wieder abgestellt werde! Großartig. Gleichzeitig mit den Werkzeugen der Handwerker rollte dann eine 50-köpfige Korona von Kindern zum großen Kindergeburtstag an. Wir hatten immernoch kein Wasser! Auf Nachfragen (wie immer), wie man sich das mit dem Toilettengang und generell in dieser Situation mit kleinen Kindern vorstelle, kam die pragmatische Antwort:"Sie haben doch bei sich im Zimmer den Putzeimer - mit dem können Sie dann für das kleine Geschäft Wasser aus dem Pool holen". Ach so. Die Geburtstagsgesellschaft belegte mit dem nötigen Klangteppisch das komplette Restaurant und man wies mich darauf hin, daß wir währenddessen leider nicht bedient werden können. Aber in 2 - 3 Stunden seien die Kinder wieder weg. Ach so. Die Zeit bis dahin glich dem Aufenthalt eines Freibades einer mittleren Großstadt, denn es wollte natürlich auch der Pool mit in die Geburtstagsfeier einbezogen sein. Man sollte doch hier private und berufliche Belange wirklich besser trennen! Ein weiteres Beispiel: Die Chefin ging mittags am Pool für das abendliche Jamaica-BBQ akquirieren. Sehr nett und höflich. Sie erzählte uns man würde im Rahmen dessen auch noch den 73sten Geburtstag der Mutter feiern. Für 27,50 € p.P. sollten wir dabeisein - All you can eat. Gesagt getan. Die Kinder waren im Appartement im Bett und so fanden wir uns mit einem weiteren, niederländischen Paar als einizge Hotelgäste in einer privaten Geburtstagsfeier wieder. Alle Freunde und Bekannten der Insel waren eingeladen, bekamen einen Sekt auf die Hand - bezahlten natürlich nicht. Wir standen eher wie Pik 7 daneben und fühlten uns wie auf einer Hochzeit, wo man nicht eingeladen ist ... Es gab einen großen Teller mit durchschnittlichen Grillwaren in die Mitte des Tisches. Kein Fisch, nur Fleisch und Chorizo. Es wurde zwar nachgelegt, aber das Geld war es nicht Wert. Meines Erachtens wollte man hier noch einen schnellen Euro nebenbei machen. Die zotig geschwungenen Reden zum Anlass der Jubilarin, die sich mit plattem Humor unter der Gürtellinie ausschmückten, luden zum gemeinsamen Fremdschämen ein. Am Vorabend unserer Abreise habe ich bis 23.15 h gewartet ob sich von Seiten des Hotels etwas regt - denn wir waren völlig uninformiert über auschecken und verlassen der Wohnung - unser Flug ging am nächsten Morgen zu unchristlichen Zeiten. Es kam nichts, also ging ich hin. Ich war sehr distanziert und verärgert ob der Situation und des schlechten Krisenmanagements mit dem Wasserproblem und fragte, wie es denn hier generell mit dem auschecken sei ... immer nachfragen, nachfragen, nachfragen. Die Chefin begann wieder mit "hätte, wenn, aber" und speiste mich mit einer Flasche Rotwein ab, die ich am Flughafen der Security geschenkt habe, weil der Koffer jetzt zu schwer war. Hätte ich die Flasche noch getrunken, hätte mich die Airline wohl nicht mitgenommen - was für ein Dilemma! Wie gesagt, es ist eine wundervolle Anlage mit Potenzial - die Geschäftsführung sollte aber mal über Prioritäten nachdenken und wohin man eigentlich will. Ich möchte mir garnicht vorstellen, wie es gewesen wäre wenn während unseres Aufenthalts auch noch eine Hochzeit gefeiert worden wäre ... wobei das mit Sicherheit eine Traumkulisse ist - für andere Gäste aber eine Zumutung.

Beliebte Aktivitäten

• Strand