- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Für erwachsene Gäste nettes aber für die Leistung deutlich überteuertes 4 Sterne Hotel mit Top Marketing, welches hinsichtlich Service und Atmosphäre nicht annähernd den geweckten Erwartungen gerecht wird.
Die Zimmer bieten einen funktionalen und ordentlichen 4 Sterne Standard. Sie sind zum Teil noch relativ neu, während die Bäder deutlich älter wirken. Wir hatten ein doppelgeschossiges Familienzimmer auf der Rückseite zum Berg, von dem eigentlich nur das gegenüberliegende Gebäude wie auch der Betriebshof zu sehen waren. Die Schlafcouch im unteren Zimmer kann ausgeklappt werden, verfügt aber, wenn zum Bett ausgeklappt nur über eine sehr unbequeme Liegefläche, die sich wenn überhaupt eher zum Schlafen für sehr kleine Kinder anbietet. Der obere Teil des Zimmers ist über eine Holztreppe erreichbar und nach unten offen, so dass das Zimmer trotz der Aufteilung sehr hellhörig ist. Leider schallt die Holztreppe zudem sehr, so dass unsere Kinder bei deren Nutzung in der Nacht immer wieder wach wurden. Die Elternbetten im OG haben normale, einfache Standardmatratzen. Die Möbel selbst sind zwar einfach aber funktional und bieten ausreichend Platz.
Die Gastronomie hat ordentliches Gasthausniveau, ist aber hinsichtlich Qualität und Raffinesse weit von dem eigenen Marketing-Anspruch eines Gourmethotels entfernt, wie auch schon andere Kritiken aufgeführt haben. Der Service war jedoch auf auf hohem Niveau. Das Abendessen ist ordentlich und man konnte auch ein Fleischbuffet machen. Angeblich wegen Corona gab es keine Tischdecken mehr und das Besteck lag zur Selbstbedienung abgezählt in einer Holzschale. Das Frühstück erfolgte auf Bestellung, war aber recht einseitig und Säfte etc. wurde sparsam gereicht. Angesichts der sehr durchschnittlichen Qualität und Sparmaßnahmen wie auch der Abschaffung der Mittagsjause erschien es so, als wäre Leistung insgesamt heruntergefahren worden.
Der Service war sehr gemischt. Während die Mitarbeiter im Restaurant übermäßig freundlich und engagiert waren, waren jene am Empfang eher das Gegenteil und bei keinem Vorbringen auch nur ansatzweise behilflich und infolge einer Beschwerde gar unfreundlich. So hob der Concierge bei der Nachfrage nach dem Mittagsjause als Teil des AI Verpflegungspakets, welche das Hotel durch einen etwa 10 cm großen Gugelhupf pro Zimmer für den Mittag ersetzt hatte, hervor, dass es uns ja freistünde Speisen a la Carte auf Rechnung zu bestellen ignorierte Zweifel an der angemessenen Änderung der Beschreibung mit dem Kommentar er habe zuvor mal Rechtswissenschaften studiert und könne das beurteilen. Die Bitte bei einer Party mit grölenden Jugendlichen direkt gegenüber unserem Zimmer für Ruhe zu sorgen blieb gänzlich ohne Erfolg. Auf Nachfrage wurde uns am nächsten Tag gesagt, dass doch kurz nach Mitternacht die Party nach innen verlegt worden sei. Im Barbereich war ein Teil des Personals sehr aufmerksam, während sich ein anderer gar nicht kümmerte und erst auf Nachfrage an der Theke Bestellungen aufnahm. Vielleicht lag dies daran, dass zu unserem Reisezeitpunkt Basisgetränke inkludiert waren. Einmalig war hingegen das Verhalten des Inhabers selbst. Als unsere 3 jährige Tochter ohne Schuhe auf der Sitzbank im Restaurant hinter meiner Frau herging, um sich umzusetzen kam dieser plötzlich erstaunlich agil aus seinem mit einer Schiebetür vom Restaurantbereich abgetrennten Büro gerannt und schrie in Richtung unserer Tochter, dass dies kein Kinderhotel sei. Sollten die Kinder rumlaufen oder laut sein, würde er uns den Zugang zu diesem Restaurant verwehren. Unsere beiden Töchter weinten vor Schreck und wir wurden von umliegenden Gästen gefragt, was das denn gewesen sei. Im Nachgang haben wir uns vor allem gefragt, wie dieser sekündlich auf das Aufstehen unserer Tochter reagieren konnte, obwohl sein Büro keine Fenster hatte und unser Tisch weder vom Empfang noch der Rezeption einsehbar war. Da wir keine keine sichtbaren Kameras ausmachen konnten haben wir dies seinem guten Gespür und vielleicht auch dem Ärger über unsere vorherige Beschwerde über die Verpflegung zugeschrieben. Als unsere ältere Tochter sich nachts die Windel ausgezogen und leider das Bett nass gemacht hatte, wurden wir im Vorbeigehen von der Rezeption darauf hingewiesen, dass das Bett nass gewesen sei und Sie uns die ggf. erforderliche Reinigung auf die Zimmerrechnung schreiben würden. Unabhängig von der Angemessenheit stellten wir uns daraufhin die Frage, wie so etwas in einem Hotel, welches jedenfalls in der Vergangenheit auch gezielt Familien mit Kindern ansprach passieren kann und vor allem auch die Matratzen keinen Schonbezug hatten.
Das Hotel liegt unmittelbar an der Hauptstraße von Zug, einem Vorort von Lech. Der Empfangs- und Restaurantbereich befindet sich in einem charmanten typischen Bauernhaus, während die Zimmer überwiegend in verschiedensten, durch Gängen verbundenen, Zweckbauten liegen. Durch die Lage an der Hauptstraße von Zug kommt es auf der Terrasse und am Außenpool zu Verkehrslärm. Leider sind die Zimmer auf der Rückseite privaten Apartments zugewandt, in denen Jugendliche bis nach Mitternacht Parties verantstalteten. Es bietet sich als guter Ausgangspunkt für Wanderungen an, während sich für den Zugang zu den Skigebieten die Hotels in Lech empfehlen. Im Zug gibt es noch eine leider nur kleine Anzahl anderer alternativer Restaurants. Die lokale Bushaltestelle liegt direkt gegenüber dem Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Ein Grund für die Wahl des Hotels war die angeblich umfassende Kinderbetreuung. Diese hatte sich aber auf 5 Tage reduziert, da nur eine Betreuerin zur Verfügung stand, welche auch nur bis zu 6 Stunden Betreuungszeit anbot und neben Malen auch gern Videos am Abend anbot. Der Wellnessbereich für Erwachsene ist gut ausgebaut und auch relativ neu. Leider war der neue Außenpool stark geheizt, so dass meine Frau fror. Der Innenpool war hingegen alt und versprühte den Charme einer Reha-Klinik. Den Großteil des Wellnessbereichs kann man leider nicht mit Kindern nutzen. Dazu gibt es einen sehr kleinen abgetrennten Bereich mit einer kleinen Sauna. Wir haben von anderen Gästen verstanden, dass Kinder früher sehr willkommen waren und umfassende Betreuungsaktivitäten geboten wurden. Dies war leider nicht mehr der Fall. Wir hatten vielmehr das Problem, dass wir aufgrund des Wetters entweder ständig darauf achteten, dass die Kinder nicht herumlaufen, da dies ja nicht gern gesehen wurde oder auf dem Zimmer waren.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im August 2021 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Dirk |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 5 |