EIne Familie sitz an einem Tisch um Thanksgiving zu feiern.
© Getty Images / skynesher

Der Herbst ist die Jahreszeit der bunten Farbenpracht und des Wandels. Die Natur tauscht ihr grünes Kleid in leuchtendes Gelb, flammendes Rot und erdige Töne ein. Auf der ganzen Welt werden fröhliche und auch besinnliche Feiern abgehalten, denn jede Kultur hat eigene Traditionen entwickelt, um diese Monate zu zelebrieren. Von den Erntedankfesten in Deutschland, den USA und Kanada über das Mondfest in China bis hin zum Tag der Toten in Mexiko – der Herbst ist eine Zeit des Dankens, des Erinnerns und des Zusammenkommens. Wir stellen neun faszinierende internationale Herbstbräuche vor, die Dich einmal um den Globus führen.

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Eine Erntegabe in Deutschland.
Zum Erntedankfest werden in Deutschland Gemüse, Obst, Getreide und Blumen als Dank an Gott gesammelt, vor den Kirchen geschmückt und Umzüge veranstaltet. © Getty Images / Dennis Sandig

Das Erntedankfest in Deutschland

In Deutschland ist das Erntedankfest ein religiös geprägter Brauch, der auf eine lange Tradition zurückblickt. Es wird meist am ersten Sonntag im Oktober gefeiert und dient dazu, Gott für die eingebrachte Ernte zu danken. Dafür werden Kirchen geschmückt mit Erntegaben wie Obst, Gemüse, Getreide und Blumen. In vielen Gemeinden finden Umzüge, Gottesdienste und andere Festivitäten statt. Diese Herbstbräuche stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und erinnern die TeilnehmerInnen daran, dankbar für die Fülle zu sein, die uns die Natur schenkt. Die Wurzeln von Erntedank reichen bis in die vorchristliche Ära zurück. Heidnische Gemeinschaften hielten Zeremonien ab, um für die Fruchtbarkeit des Bodens und die Ernteerträge zu danken.

Die Thanksgiving Day Parade in New York City.
An Thanksgiving wird in den USA nicht nur lecker gekocht, in New York gibt es auch eine große Parade, die im Fernsehen übertragen wird. © Getty Images / James Devaney

Thanksgiving in den USA und Kanada

In Nordamerika heißt das Erntedankfest Thanksgiving. Es wird in den USA am vierten Donnerstag im November und in Kanada am zweiten Montag im Oktober gefeiert. Wie bei uns soll dadurch die Dankbarkeit für die Ernte zum Ausdruck kommen. Zentraler Mittelpunkt von Thanksgiving ist vor allem ein Festessen im Kreise der Liebsten, das typischerweise aus einem gebratenen Truthahn, Füllung, Preiselbeersoße, Maisbrot, Kartoffelpüree und Kürbiskuchen besteht. Ursprünglich soll die Tradition auf frühe AuswanderInnen und UreinwohnerInnen zurückgehen, die gemeinsam ein Erntefest abhielten.

Zu den modernen Ritualen gehört es heute außerdem, die Übertragung der wichtigen American-Football-Spiele oder von Macy’s Thanksgiving Day Parade in New York zu schauen, die mit farbenfrohen Wagen und riesigen Ballons beeindruckt.

EIn aufwendiges Essen an einem Familiengrab in Südkorea.
Anlässlich des südkoreanischen Erntedankfestes werden Speisen zubereitet und an den Gräbern der verstorbenen Familienmitglieder aufgestellt und gemeinsam gegessen. © Getty Images / Jae Young Ju

Chuseok, das Erntedankfest in Südkorea

In Südkorea gibt es ein Erntedankfest, das sich vor allem im familiären Umfeld abspielt. Es wird Chuseok genannt, was Herbstabend bedeutet. Dieser wird am 15. Tag des achten Mondmonats abgehalten, der in der Regel Ende September liegt. Familien finden sich zusammen, um im übertragenen Sinn für eine erfolgreiche Ernte zu danken und an ihre Vorfahren zu erinnern. Traditionell bereiten die Familien verschiedene Gerichte aus frisch geernteten Zutaten zu, wobei Songpyeon (gefüllte Reiskuchen) sehr beliebt sind. Für das Ahnenritual Charye werden Speisen auf einem Tisch arrangiert und den verstorbenen Familienmitgliedern dargeboten. Zudem suchen die Menschen die Gräber ihrer Vorfahren auf, um sie zu pflegen, was als Seongmyo bezeichnet wird. Chuseok basiert auf uralten Erntefeiern, die mit der Mondverehrung verknüpft sind.

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EIne Gruppe Kinder vor einer geschmückten Haustür zu Halloween in Amerika.
Eine der bekanntesten Herbsttraditionen ist wohl das amerikanische Halloween, bei dem sich Kinder verkleiden und von Tür zu Tür ziehen, um Süßigkeiten zu bekommen. © Getty Images / SeventyFour

Das Halloweenfest in den USA

Zum 31. Oktober werden in den Vereinigten Staaten die Häuser mit gruseligen Dekorationen geschmückt. Die Kinder gehen verkleidet von Tür zu Tür, um Süßigkeiten zu sammeln (Trick or Treat). Darüber hinaus werden Kostümpartys veranstaltet, Spukhäuser besucht und Kürbisse geschnitzt, sodass die sogenannten Jack o’Lanterns entstehen. Die gruseligen Herbstbräuche sind im keltischen Fest Samhain verwurzelt, das das Ende der Ernte markierte und den Winter einläutete. In dieser Nacht sollten die Grenzen zwischen den Welten der Lebenden und der Toten verschwimmen. Deshalb verkleideten sich die Menschen, um die Geister abzuschrecken. Dieser Brauch vermischte sich mit den christlichen Traditionen zum All Hallows’ Eve, dem Vorabend von Allerheiligen. Europäische SiedlerInnen brachten die Rituale in die USA, wo sie sich zum heutigen Halloween entwickelten.

EIn Altar zum Tag der Toten in Mexiko.
Am Día de los Muertos werden auf den Friedhöfen und in Häusern in Mexiko farbenfrohe und festliche Altäre aufgebaut, um der verstorbenen Familienmitglieder zu gedenken. © Getty Images / Gabriel Perez

Der Tag der Toten in Mexiko

Der Día de los Muertos (Tag der Toten) erstreckt sich vom 31. Oktober bis zum 2. November. Der Grundgedanke ist, dass die Seelen der verstorbenen Angehörigen an diesen Tagen zur Erde zurückkehren. Es geht jedoch nicht traurig zu, vielmehr handelt es sich um ein farbenfrohes Familienfest. In den Häusern und auf Friedhöfen werden Ofrendas, spezielle Altäre, errichtet, die mit Fotos der Verstorbenen, ihren Lieblingsspeisen, Kerzen, Blumen (vor allem den orangefarbenen Cempasúchil) und Zuckerschädeln namens Calaveras geschmückt sind. Der Ursprung des Día de los Muertos reicht bis zu den indigenen Kulturen Mexikos zurück, die den Tod als natürlichen Teil des Lebens betrachteten. Mit der Ankunft der SpanierInnen und der Einführung des Katholizismus verschmolzen diese Traditionen mit dem christlichen Allerheiligen und Allerseelen.

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Ein traditionelles Service zum Mondfest in China.
Zum Mondfest wird in China, wie der Name schon sagt, der Vollmond verehrt und Mondkuchen gegessen. © Getty Images / imagenavi

Mondfeste in China und Japan

Das Mondfest, ebenfalls als Mittherbstfest (Zhongqiu Jie) bekannt, ist ein bedeutendes traditionelles Event in China, das am 15. Tag des achten Mondmonats gefeiert wird, je nach Jahr im September oder Oktober. Familien versammeln sich, um den vollen Mond zu bewundern und Mondkuchen zu teilen. Diese Spezialität ist süß oder salzig gefüllt und wird oft mit Symbolen für ein langes Leben oder Glück verziert. Zu den weiteren Bräuchen gehören das Anzünden von Laternen, das Aufführen von Drachen- und Löwentänzen sowie das Erzählen von Legenden, insbesondere der Geschichte von Chang’e, der Mondgöttin. Das Mondfest liegt in uralten chinesischen Erntefeiern und der Verehrung des Mondes begründet.

In der Heian-Zeit (794–1185) wurde das Mondfest auch in Japan populär. Dort heißt es Tsukimi oder Otsukimi, was Mondschau bedeutet. JapanerInnen dekorieren ihr Zuhause dafür mit Sträußen aus japanischem Pampasgras und bereiten saisonale Speisen wie Tsukimi-Dango (Reismehlklöße) zu.

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Einige Frauen zünden Lichter zrt Feier des indischen Lichtfestes Diwali an.
Das indische Lichterfest Diwali: Symbol für den Sieg des Lichts über die Dunkelheit und des Guten über das Böse. © Getty Images / Subir Basak

Lichterfest Diwali in Indien

Das indische Lichterfest Diwali wird häufig mit Weihnachten und Silvester verglichen, obwohl es Ende Oktober beziehungsweise Anfang November begangen wird. Es symbolisiert den Sieg des Lichts über die Dunkelheit und des Guten über das Böse. Die Bräuche unterscheiden sich je nach Region. In Nordindien wird beispielsweise an die Rückkehr des hinduistischen Gottes Rama und seiner Frau Sita nach Ayodhya gedacht, nachdem sie 14 Jahre im Exil verbracht hatten. Darüber hinaus wird Lakshmi geehrt, die Göttin des Wohlstands, in der Hoffnung auf Glück und Erfolg im kommenden Jahr. Während Diwali werden Häuser und Straßen mit Diyas (Öllampen aus Ton) und bunten Lichtern geschmückt. Menschen räumen auf, tragen neue Kleidung, tauschen Geschenke sowie Süßigkeiten aus und zünden Feuerwerkskörper an.

Tausende Lichter angezündet zum  Loy Krathong Festival in Thailand.
Zu Ehren der Wassergöttin Phra Mae Khongkha wird in Thailand das Loy Krathong Festival gefeiert. © Getty Images / ImpossiAble

Das Festival der schwimmenden Körbe in Thailand

Das Loy Krathong Festival findet zum Vollmond des zwölften Monats des thailändischen Kalenders statt, was in der Regel unserem Oktober oder November entspricht. Die Zeremonien hängen wahrscheinlich mit hinduistischen Ritualen aus Indien zusammen und sind stark durch den thailändischen Buddhismus beeinflusst. Loy Krathong bedeutet so viel wie schwimmende Körbe. Unter anderem zu Ehren der Wassergöttin Phra Mae Khongkha werden kleine Körbchen aus Bananenblättern, die mit Blumen, Kerzen und Räucherstäbchen geschmückt sind, auf Flüssen, Seen und Kanälen schwimmen gelassen. Diese symbolische Geste steht für Reinigung, Dankbarkeit und Neubeginn. Sie wird oft durch kulturelle Darbietungen, Tänze und Feuerwerk begleitet.

Menschen versammeln sich um ein großes Lagerfeuer zur Guy Fawkes Nacht in Großbritannien.
Zum Gedenken an den gescheiterten Anschlag von Guy Fawkes auf das britische Parlament am 5. November wird auch heute noch an diesem Tag das Guy-Fawkes-Fest gefeiert. © Getty Images / PaulMaguire

Die Guy-Fawkes-Nacht in England

Am 5. November 1605 versuchten Guy Fawkes und seine Komplizen, das britische Parlament in die Luft zu jagen, um die protestantische Herrschaft zu stürzen und die katholische Religion wieder an die Macht zu bringen. Das Attentat – das auch Pulververschwörung genannt wird – schlug fehl. Die Beteiligten wurden hingerichtet. Seit dieser Zeit feiern die EngländerInnen am

5. November das Scheitern des Komplotts mit großen Lagerfeuern, Paraden, Feuerwerk, Essen und Partys. Zur Bonfire Night gehört es ebenfalls, unter lautstarkem Jubel Guy-Fawkes-Puppen aus Stroh oder alten Kleidern zu verbrennen.

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