Flugzeug im Himmel über Palmen
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Reisejahr 2026

Reise-Hypes 2026: Warum diese Trends eigentlich niemand braucht

Mathis GilsbachJournalist

Das Reisejahr 2026 bringt viele spannende Bewegungen mit sich. Aber nicht alles, was glänzt, ist wirklich gutes Urlaubsmaterial. Manche Trends klingen auf Social Media nach einer „neuen Ära des Reisens“, entpuppen sich aber vor Ort als Stressquelle, Budgetfresser oder einfach als völlig unpraktisch. Hier sind zehn Entwicklungen, bei denen normale UrlauberInnen lieber zweimal hinschauen sollten – mit einem Augenzwinkern, aber absoluter Ehrlichkeit.

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Meistgebucht: Die Top-Hotels unserer UrlauberInnen

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Das Gesicht einer Frau wird bei einer Wellnessbehandlung mit einem Gerät behandelt
Glowcations versprechen viel, sind oft aber kostspielig und nur kurzzeitig wirksam © stock.adobe.com - Renata Hamuda

Glowcation-Wellnessreisen

Glow-up, aber nicht für den Geldbeutel

Glowcations versprechen strahlende Haut, innere Balance und eine mysteriöse „neue Version von dir“. In der Praxis bedeutet das oft: teure Treatments, deren Wirkung schon nach ein paar Tagen verpufft. Manche Retreats bieten Tagesabläufe, die eher an einen professionellen Hautpflege-Marathon erinnern. Für viele ist das schlicht ein kostspieliger Kurzzeit-Effekt, der schnell verfliegt und ein Loch im Kontostand hinterlässt.

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Mann mit Sensoren auf der Brust läuft auf Laufband
Longevity-Programme und Biohacking-Retreats klingen futuristisch, ihr Nutzen für normale UrlauberInnen ist allerdings fragwürdig © stock.adobe.com - Gorodenkoff

Hyper-Longevity- und Biohacking-Retreats

Hightech, hoher Preis – und fragwürdiger Nutzen

Longevity-Programme versprechen gesundes Altern, analysieren Deine Werte und wollen Dich optimieren wie einen Spitzenathlet. Klingt futuristisch, kostet aber nicht selten so viel wie ein Mittelklassewagen. Der Nutzen? Für normale UrlauberInnen schwer nachvollziehbar. Wer einfach mal abschalten möchte, ist mit einem Spaziergang am Meer meist besser bedient – und spart dabei Beträge, über die manche Retreat-Broschüren lieber schweigen.

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Mann liegt bei Sonnenuntergang am Strand, mit einem Laptop auf dem Schoß
Das Leben als Digital Nomad wirkt wie ein Traum - die Realität sieht weniger idyllisch aus © stock.adobe.com - oscargutzo

Digital-Nomad-Träume

„Work from anywhere“ – aber bitte mit 18 Formularen

Der Traum: Laptop am Strand, Kokosnuss daneben, ein Meeting mit dem Rauschen der Wellen im Hintergrund. Die Realität: Visabedingungen mit hohen Einkommensgrenzen, Steuerfragen, teils komplizierte Registrierungen und Strände, an denen das WLAN spätestens beim zweiten Meeting kapituliert. Viele merken schnell, dass „anywhere“ in der Praxis oft „im Airbnb am Schreibtisch neben der Steckdose“ bedeutet.

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Eine Roboterhand hält eine Klingel, die von einer menschlichen Hand gedrückt wird
Robo-Hotels: Mehr Show als Komfort © stock.adobe.com - Andrey Popov

Robo-Hotels

Beep. Boop. Fehler im System.

Hotels mit Robotern versprechen Zukunftsflair – und erzeugen stattdessen oft Situationen, die an eine Programmierschulung erinnern. Ein Roboter, der das Zimmer nicht findet, ein digitaler Concierge, der Fragen nur halb versteht, oder eine automatisierte Rezeption, die sich bei Dialekten verabschiedet. Der Showeffekt ist groß, der Komfortgewinn überschaubar. Viele Gäste wünschen sich nach zwei Stunden wieder eine Person, die ein Lächeln ohne Softwareupdate hinbekommt.

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Frau schläft im Flugzeug mit Augenmaske, Nackenkissen und Decke
Kurztrips in ferne Länder klingen aufregend, bringen aber vor allem Erschöpfung und Jetlag mit sich © stock.adobe.com - Alena Ozerova

Fernstrecken-Weekendtrips

Kurztrip mit Jetlag

Ein 72-Stunden-Trip nach Thailand? Kurz mal nach New York? Klingt aufregend und glamourös, aber Deine innere Uhr macht dabei nicht mit. Jetlag, kurze Nächte, kaum echte Erholung – und eine Flugzeit, die fast länger ist als der Aufenthalt. Microcations funktionieren, aber nicht, wenn die Hälfte der Reise aus Sitzplatz 47B im Langstreckenflieger besteht.

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Eine enttäuscht wirkende Urlauberin sitzt im Flughafen und stützt den Kopf auf eine Hand
Hyperdurchgeplante Trips sehen auf TikTok zwar cool aus, aber in der Realität bleibt zu wenig Zeit zum Genießen © stock.adobe.com - Chanakon

Durchgeplante TikTok-Itineraries

Fünf Länder in sieben Tagen – ein Sprint ohne Erinnerungen

Diese hyperdurchgeplanten Trips sehen in Videos cool aus: ein Cappuccino in Italien, eine Brücke in Budapest, ein Schlossbesuch in Wien – alles in derselben Woche. In der Realität fühlt sich das eher an wie ein Staffellauf zwischen Flughäfen. Es bleibt kaum Zeit, einen Ort wirklich zu erleben. Und nach der Reise erinnert man sich oft besser an den Sicherheitsbereich im Flughafen oder den Fernbus als an die Städte selbst.

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Frau mit Reisepass und Flugticket in der Hand hält sich den Kopf, dabei sitzt sie vor einem Laptop auf einem Bett
Mystery-Luxusreisen sind häufig nur Marketingtricks, die nicht den Erwartungen der UrlauberInnen entsprechen © stock.adobe.com - Yuliia

Mystery-Luxusreisen

Überraschung! Es ist … mittelmäßig.

Mystery-Trips wirken spannend: Du buchst blind und bekommst im Gegenzug „Premium-Überraschungen“. Bei vielen Angeboten entpuppt sich der Aufpreis jedoch eher als Marketingtrick. Statt spektakulärer Hotels erwarten Dich solide Mittelklassezimmer mit hübschem Schleifchen drumherum. Spontanität ist toll – aber sie wird nicht automatisch hochwertiger, nur weil jemand ein Fragezeichen auf den Katalog druckt.

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Ein Pinsel malt eine weiße Fläche grün an
Vorsicht vor Greenwashing: Nicht alles was grün klingt, ist wirklich umweltfreundlich © stock.adobe.com - Ralf Kabelitz

Nachhaltigkeits-Greenwashing

Mehr Etikett als Konzept

Kaum ein Trend wird so gern genutzt wie „Eco-Reisen“. Aber nicht alles, was grün klingt, hat Substanz. Manche Anbieter kleben einfach ein neues Label auf bestehende Angebote, während sich weder Emissionen noch lokale Effekte spürbar ändern. Gäste zahlen mehr für ein gutes Gefühl – und merken erst später, dass das eigentliche Engagement hauptsächlich aus Marketing bestand.

Mathis' Tipp

Verlasse Dich nicht auf Schlagworte, sondern schaue auf seriöse Zertifikate wie EU Ecolabel, Green Key, Travelife oder Biosphere Certified. Ein kurzer Blick auf die Nachhaltigkeitsseite des Hotels hilft ebenfalls: Gute Anbieter nennen konkrete Maßnahmen – zum Beispiel Wasserverbrauch, Abfallkonzepte oder Kooperationen mit lokalen Projekten. Fehlen Beispiele oder Zahlen komplett, ist Skepsis angebracht.

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Mann mit Rucksack blickt auf Anzeigetafel im Flughafen
Mit einem einzigen Rucksack reisen klingt verlockend, aber ist in der Praxis oft anstrengend © stock.adobe.com - Sergey Furtaev

One-Bag-Travel

Wann ist es zu minimalistisch?

Der Trend klingt verlockend: ein einziger Rucksack, maximal sieben Kilo, drei Outfits und ein Handtuch in Reisegröße. Social-Media-Clips zeigen Menschen, die scheinbar mühelos Wochen durch Südasien reisen, ohne je einen Koffer zu vermissen. In der Praxis sieht das oft anstrengender aus: dauerndes Waschen im Waschbecken, fehlende Kleidung für Temperaturwechsel und das Gefühl, immer etwas Wichtiges zu Hause gelassen zu haben.
Wenig Gepäck kann befreiend sein – aber nicht jeder Urlaub muss zum Tetris-Spiel werden. Für die meisten ist ein gut gepackter Koffer schlicht entspannter als der Versuch, die perfekte Allround-Jacke für jede Situation zu finden.

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Geschrieben von:Mathis Gilsbach