Kirche Swetizchoweli

Mzcheta/Georgien
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Infos Kirche Swetizchoweli

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Neueste Bewertungen (4 Bewertungen)

Adrian19-25
Mai 2024

Tolles Erlebnis

6,0 / 6

Christliche Kirche umgeben von hohen Mauern. Einen Guide, der einem viele tolle Informationen über den Ort geben kann, lässt sich im voraus auch gut über das Internet buchen.

Claudia41-45
Oktober 2019

Faszinierende Kirche mit interessanten Details

6,0 / 6

Die Kirche ist großzügig von einer wehrhaften Mauer umgeben. Im Innern gibt es viele Details und Sehenswürdigkeiten, welche man am besten im Rahmen einer Führung erkundet. Außerhalb der Mauer gibt es viele kleine nette Geschäfte. Schade bei unserer Rundreise - wir hatten für die Kirche selbst nur wenig Zeit und für die Gassen um die Mauer herum überhaupt keine Zeit - es ging im Laufschritt zurück zum Bus.

Manfred71+
Mai 2019

Sitz des Katholikos-Patriarchen von Georgien

6,0 / 6

Den ersten Ort den wir nach unseren Grenzübergang nach Georgien besuchten, war die Stadt Mzcheta. Die Stadt Mzcheta liegt am Zusammenfluss der beiden Flüsse Aragwi und Mtkwar. Archäologische Forschungen belegen, dass die Stadt bereits über 3000 Jahren besteht. Der Stadtname leitet sich vom mystischen Urvater der Georgier, Mzchetos, Sohn des Kartlos ab. Fast 1000 Jahre bis zum 6. Jahrhundert war Mzcheta Hauptstadt des Königreiches Iberien, bis heute ist sie das geistliche Zentrum des Landes geblieben. Heute ist die Kathedrale der Sitz des Erzbischofs von Mzcheta und Tiflis, der zugleich der Katholikos-Patriarch von Georgien ist. Das erste Ziel unserer Besichtigung war die Swetizchoweli-Kathedrale im Zentrum von Mzcheta. Bereits unterwegs zur Kirche war es für uns sehr touristisch, Cafes und viele kleine Geschäften mit Souvenirs prägten das Straßenbild. Ein Mitreisender sagte, die Straße erinnert ihn, sehr stark an die Drosselgasse von Rüdesheim. Am Vorplatz zur Kathedrale konnte man sich sogar ein Pferd mieten und reiten. Die heutige Kathedrale wurde im 11. Jahrhundert auf Betreiben des georgischen Katholikos Melkisedek unter der Herrschaft des Königs Giorgi II. errichtet. Der georgische Architekt errichtete die Swetizchoweli-Kathedrale auf den Überresten einer noch viel älteren Kirche, die schon im 4. Jahrhundert an dieser Stelle von Gläubigen besucht wurde. Das Kirchengebäude wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, vor allem nach den Invasionen der Araber, der Perser und des mongolischen Eroberers Timur Langs. Auch Erdbeben setzten dem Bauwerk zu. Im Jahr 1787 ordnete König Irakli II. an, um die Kathedrale eine fünf Meter hohe Stein- und Backsteinmauer zu bauen. Ihr oberstes Stockwerk diente militärischen Zwecken und war mit Zinnen bewehrt. Die Mauer hatte acht Türme, sechs davon zylindrisch und zwei quadratisch. Bereits im 4. Jahrhundert soll die Heilige Nino hier die erste Kirche Georgiens errichtet haben. Als Begründung für ihre Ortswahl zog sie wohl eine alte Erzählung heran, nach der ein georgischer Jude nach Jerusalem reiste, um für Jesus zu sprechen, aber zu spät kam und nur noch dessen Kreuzigung erlebte. Dafür kaufte er den Soldaten das Gewand Jesu ab und brachte es mit nach Hause. Dort soll es seine Schwester an sich gedrückt haben und sofort gestorben sein. Das Gewand hielt sie jedoch so fest umklammert, dass man es ihr nicht aus den Händen nehmen konnte und so wurde sie damit begraben. Über der Grabstätte wuchs eine Zeder. Die Heilige Nino nun ließ die Zeder abholzen, um die Kathedrale über dem Grab bauen lassen zu können und schuf aus dem Zedernholz eine Säule, welche sich aber nicht aufrichten ließ. Erst, nachdem sie eine Nacht lang gebetet hatte, kam ein Engel und richtete die Säule auf, sodass der Kirchenbau vollendet werden konnte. Später trat aus der Holzsäule eine harzige Flüssigkeit aus, die die Gabe hatte, Krankheiten zu heilen, weshalb die Kirche den Namen Swetizchoweli, „lebensspendende Säule“ erhielt. Ihretwegen gilt Mzcheta als religiöses Zentrum Georgiens. Die Kathedrale ist im Inneren reichlich geschmückt. Interessanterweise befindet sich in der Kathedrale eine begehbare Nachbildung der Jerusalemer Grabeskirche. Gebaut, damit auch Gläubige, die sich keine Pilgerreise ins Heilige Land leisten konnten, die Grabeskirche sehen und dort beten können. Besonders beeindruckt war ich von dem viele farbige Heiligenbilder in der Kathedrale. Die vielen Fresken, mit denen der Kircheninnenraum einst ausgeschmückt war, waren 1830 allesamt aus Anlass eines Besuches des russischen Zaren übertüncht worden und wurden erst in den letzten Jahren wieder freigelegt. Die Swetizchoweli-Kathedrale gehört seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Kathedrale gilt als einer der wichtigsten georgischen orthodoxen Kirchen. Deshalb gehört es fast schon zum Pflichtprogramm diese Kirche zu besuchen.

Hans Josef66-70
Juni 2016

Edle Einfalt, stille Größe, christliche Legenden

6,0 / 6

Mzcheta liegt knapp außerhalb der nördlichen Stadtgrenze von Tbilissi und gilt als „altehrwürdigste“ der georgischen Städte. Mzcheta war von der Mitte des ersten Jahrtausends vor bis zur Mitte des ersten Jahrtausends nach Christus, also über 1000 Jahre, Hauptstadt der iberischen und kartlischen Könige. Bereits im 4. Jahrhundert nach Christus haben diese das Christentum als Staatsreligion ausgerufen. Zudem war Mzcheta an der Mündung des Aragwi in den Mtkvari eines der wichtigsten Handelzentren an der Seidenstraße zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Schon die Römischen Schriftsteller und Gelehrten Plutarch und Plinius der Ältere berichteten von der Größe dieser Stadt bzw. der miteinander verbundenen Festungen, wobei die größte Armasis Ziche hieß, also Zitadelle des Armasis. Armasis war der dort damals verehrte Gott der polytheistischen Iberer. Bekanntlich wendeten die Römer sich nach Eroberungen nie gegen die örtlichen Religionen. Dies geschah erst mit dem Aufkommen des Christentums. Sweti Zchoweli ist die bedeutendste der Kirchen in Mzcheta, ja sogar eine der bedeutendsten Kirchen Georgiens überhaupt und ein Meisterwerk altgeorgischer Kirchenbaukunst, natürlich eine Kreuzkuppelkirche. Ihre heutige Form stammt nach diversen Vorgängerbauten aus dem 11. Jahrhundert und wurde nach vielen Zerstörungen und nachfolgenden letztendlich dem Orginal wieder folgenden Restaurationen in ihre ursprüngliche Form zurückgeführt. Ihr Baumeister Arsukidze hat sich in der äußeren nördlichen Kirchenwand verewigt: Dort ragt ein bis zum Ellbogen reichender Arm aus der Wand – mit einer Inschrift: „Die Hand des Sklaven Gottes Arsukidze“. Oder soll dies ein Zeichen dafür sein, dass Arsukidze die rechte Hand abgehackt wurde, damit er niemals mehr eine solche schöne Kirche bauen konnte? Sweti Zchoweli bedeutet soviel wie „Lebenspendender Stamm“. Mit dieser Kirche sind nämlich Legenden verbunden. Als die Jerusalemer Rabbiner über Jesus und seine Lehre zu Gericht saßen, luden sie Rechtsgelehrte aus allen römischen Provinzen ein, darunter auch Elias aus Mzcheta. Dessen Schwester Sidonia schärfte ihm ein, auf keinen Fall für eine Verurteilung von Jesus zu stimmen. Leider kam Elias zu spät. Jesus war bereits hingerichtet worden. So blieb ihm nur, einen der römischen Söldner zu bestechen, auf dass er ihm das Hemd Jesus aushändige. Er nahm das blutgetränkte Hemd mit nach Mzcheta, übergab es seiner Schwester, die daraufhin der Schlag traf und schon im Tode das Hemd mit ihren Finger so fest krallte, dass sie mit dem Hemd beerdigt werden musste. Aus ihrem Grab wuchs sodann eine mächtige Zeder: Lebenspendender Stamm. Etwa 300 Jahre später kam Nino aus Syrien, eine der bedeutendsten Heiligen der Georgischen Orthdoxie, nach Mzcheta, bekehrte Königin und König zum Christentum, und veranlasste dadurch den König eine Kirche zu bauen. Sie sollte von sieben mächtigen Baumstämmen getragen werden. Einer der Stämme widersetzte sich jedoch der Platzierung. Nino schaffte es jedoch betend und mithilfe eines Engels, den Stamm an der richtigen Stelle zu platzieren. Daraufhin floss ein Harz aus dem Stamm, das alle, die damit in Berührung kamen, von allem seelischen und körperlichen Leid befreite: Lebenspendender Stamm. Diese Geschichte ist häufig auf Ikonen dargestellt. Über dem Kreuzungspunkt des kreuzförmigen Grundrisses spannt sich eine Kuppel, die selbst wieder auf einem 16-Eck ruht. In16 vertikalen Schlitzen des pyramidenförmigen Aufsatzes fällt dann in wechselnder Richtung und Neigung je nach Tagesstunde Licht in den Kirchenbau und schafft so ein wunderbares Lichtspiel. Leider war uns dieses wegen Regen und starker Bewölkung nicht vergönnt. Das Kircheninnere strahlt „edle Einfalt und stille Größe“ (Johann Joachim Winckelmann) aus. Im Innern der Kirche findet man Fresken, Grabplatten von Königsgräbern und eine kleine Kopie der Heilig-Kreuz-Kirche, die in Jerusalem über dem Grab Christi erbaut wurde. Hier soll auch das Hemd Christi „begraben“ sein und sich noch ein Rest der aus Sidonias Grab erwachsenen Zeder befinden. Schließlich kann man auch noch die Fundamente der ersten Basilika, geschützt unter Glasplatten, sehen. Innerhalb der Wehrmauern achte man auf das Weinrebenkreuz der Heiligen Nino, einem Hauptsymbol der georgischen Orthodoxie.