

Reisetippbewertung Tempel der Hatschepsut
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Alter: 56-60
Reisezeit: im Oktober 09
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Zweifellos ein Höhepunkt.
Der Totentempel der Hatschepsut liegt am Westufer des Nil (im Talkessel von Deir el-Bahari) in Theben. In unmittelbarer Nachbarschaft, der Tempel Mentuhotep II und der zerstörte Tempel Thutmosis III. Hatschepsut, er ist der am besten erhaltene Tempel in Deir el-Bahari, wurde direkt an einem Gebirgszug errichtet auf dessen Rückseite das Tal der Könige liegt.
Königin Hatschepsut regierte nach dem Tod ihres Mannes (Pharao Thutmosis II) zunächst für den damals unmündigen Stiefsohn Tutmosis III, machte sich dann allerdings zur Alleinherrscherin. Der Tempel wurde in den letzten 15 Jahren, ihrer 22 Jahre andauernden Regentschaft (1479 – 1458 v.Chr.), erbaut.
Nach dem Eingang (Eintritt 30 LE / ca. 4 Euro) wird man zum Tempel der Hatschepsut gefahren. Gegenüber anderen Tempeln sticht die ungewöhnliche Architektur ins Auge. Die sonst klassischen Pylonen wurden durch Pfeilerhallen ersetzt, die üblichen Höfe wurden in stufenförmige Terrassen angelegt. Die einzelnen Ebenen sind durch Rampen miteinander verbunden. Durch seine eigenwillige Bauart wird er oft auch als Terrassen-Tempel bezeichnet. In der untersten Ebene sind Pfeilerhallen aus jeweils zwei Pfeilerreihen. Links die Obeliskenhalle, rechts die Jagdhalle mit Wandmalereien. Auf der darüber liegenden Terrasse weitere Pfeilerhallen. Die Punthalle und die Geburtshalle sind ebenfalls mit Wandmalereien versehen. Hier schließen sich die Hathor Kapelle und die Anubis-Kapelle an. Auf der obersten Terrasse der Festhof und eine Pfeilerhalle an dessen Front sich große Hatschepsut Statuen (als Rundplastiken) befinden. Die Pharaonin Hatschepsut ließ sich zunächst als Frau, später jedoch nur als Mann (mit Zeremonial-Bart) darstellen.
Der Tempel samt Wandmalereien und Statuen befindet sich in einem ungewöhnlich guten Zustand. Er ist wohl, auch touristisch betrachtet, eine der bedeutendsten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Ägypten. Der Besuch in den frühen Morgenstunden, die meisten Touristen besuchen zu dieser Zeit (wegen der Temperaturen) das Tal der Könige, ist ratsam.
Traurige Aufmerksamkeit erlangte der Totentempel der Hatschepsut am 17. November 1997. Bei einem Anschlag (mit automatischen Waffen und Messern durch 6 islamische Extremisten) starben 68 Menschen, weitere 27 Menschen wurden verletzt. Seither sind bei fast allen Sehenswürdigkeiten auch Beamte der Touristen-Polizei mit automatischen Waffen stationiert.
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