Vergesst Burger und Pizza. Wer nach Teneriffa reist, sollte unbedingt die einheimische Küche probieren. Sie hat eine lange Tradition, ist vielfältig und mit zahlreichen Michelin-Sternen ausgezeichnet.
Abwechslungsreich ist nicht nur die Natur Teneriffas, sondern auch ihre Küche: Kräftige Suppen und Eintöpfe, fangfrischer Fisch, saftige Früchte und süße Nachspeisen bestimmen das kulinarische Angebot der Insel.
Cheers! Ein Schluck vom kühlen Listán Blanco, ein Stückchen Ziegenkäse, dazu frische Mangos und Aprikosen von der Insel. Der Blick ruht auf den Weiten des Ozeans, die Gedanken schweifen in die Ferne. Mehr Urlaubsgefühl geht kaum.
Der Käse der Insel überrascht mit besonderen Aromen – und räumt regelmäßig internationale Preise ab: Der Blütenkäse schmeckt exotisch, der Geräucherte scheint die Ursprünglichkeit Teneriffas zu verkörpern, der Ziegenkäse ist zart, mit einer feinen Säure- und Salznote. Hergestellt werden sie unter anderem im südlichen Arico-Fasnia und im nördlichen Teno und El Tanque, alles Gebiete, in denen es grünt und blüht.
Kenner dürfte es nicht überraschen, dass der Wein Teneriffas eine hohe Qualität hat – auch wenn die Rebsorten Listán Blanco, Listán Negro, Malvasia und Verdello hierzulande eher unbekannt sind. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Insulaner nicht gerne teilen: Teneriffa ist durch die fruchtbaren Vulkanböden und das ganzjährig milde und ausgeglichene Klima zwar prädestiniert für edle Tropfen und besondere Aromen – die Anbauflächen sind jedoch sehr klein. Deshalb schenken die Tinerfeños ihren Wein lieber in ihren gemütlichen Lokalen auf der Insel aus und exportieren nur wenige Flaschen ins Ausland.
Etwa zehn Kilometer von der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife entfernt, in den Vorläufern des Anaga-Gebirges, schmiegt sich das kleine Fischerdorf San Andrés an den Berghang. Das Örtchen bietet seinen Bewohnern und Gästen nicht nur den wunderschönen, hellen Sandstrand Playa de las Teresitas – hier kommt der Fisch in den Restaurants auch frisch vom Kutter.
Nach dem Entré mit Käse und Früchten wird die Hauptspeise gebracht: Makrele, auf einer heißen Metallplatte mit wenig Öl zubereitet, umweht von zartem Zitronenduft. Der Fisch kommt in berühmter Begleitung – die papas arrugadas, kleine „verschrumpelte Kartoffeln“, sind eine besondere Züchtung und mit einer feinen Salzkruste ummantelt. Ihre Schale ist dunkel, der Kern gelb und weich. Sie sind nicht die einzigen Berühmtheiten auf dem Tisch: Zu den Kartoffeln gibt es mojo verde, eine grüne Soße aus Petersilie, Koriander, Knoblauch, Öl und je nach Rezept auch mit Avocados.
Zu den beliebten Hauptspeisen gehören, neben Fisch und Meerestieren, auch frisch zubereitete Suppen wie die potaje canario, eine deftige Gemüsesuppe. Rustikal und ursprünglich sind die Fleisch- und Gemüseeintöpfe, wahlweise mit Schwein, Kichererbsen, Kartoffeln, Nudeln, Zwiebeln, Safran und Knoblauch.
Die Dämmerung kommt auf, erste Sterne glitzern am Himmel – Zeit für den Nachtisch. Die Entscheidung fällt schwer: Zu den kleinen Stücken von Bananen, Orangen und Papayas einen flan, also einen Karamellpudding, oder doch bienmesabe? Bei dieser Süßspeise aus Honig, Zitronen, Mandeln und Eiern ist der Name Programm: Bienmesabe bedeutet übersetzt „es schmeckt mir gut“. So wahr!
Ob traditionell und gemütlich oder kreativ und experimentell, die Küche auf Teneriffa bietet alle Spielarten des Genusses. Wer es luxuriös mag, sollte eines der Restaurants mit einem Michelin-Stern ausprobieren. Gleich vier Restaurants teilen die insgesamt fünf Sterne unter sich auf: das MB (Martín Berasategui) mit zwei Sternen und das Kabuki mit einem Stern (beide im Hotel The Ritz-Carlton Abama), das El Rincón de Juan Carlos (Hotel Royal Hideaway Corales Suites) und das Nub (Hotel Bahia del Duque) mit je einem Stern. In allen findet ihr einzigartige lokale Produkte von ausgezeichneter Qualität, zubereitet von den besten Köchinnen und Köchen der Insel.