- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- BehindertenfreundlichkeitGut
- Zustand des HotelsEher gut
- Allgemeine SauberkeitEher schlecht
===Im NIEMANDSLAND zwischen WÜSTE und Industriegebiet=== Eigentlich sollte die Reise ins knapp 20 Kilometer entfernte Hotel Mangrove gehen. Doch wie das Leben so spielt war das von uns gebuchte Hotel genau am Ankunftstag gnadenlos überfüllt und so mussten wir eine Nacht im Schwesterhotel ACACIA verbringen. Oder mit anderen Worten: Mitten in der Wüste. Im Nachhinein bin ich äußerst glücklich darüber, dass es dann auch wirklich nur eine einzige Nacht war. Hotels in der Wüste können ja ganz schön sein. Zumindest dann, wenn man sich in Las Vegas befindet. Leider liegt Ras Al Khaimah nicht in Amerika, sondern in den Vereinigten Emiraten. Und da ist außerhalb der großen Metropolen kaum etwas von der Glitzerwelt zu spüren, die man stets in den bunten Prospekten diverser Reiseveranstalter um die Ohren gehauen bekommt. Wobei sich das Hotel Acacia noch nicht einmal in der Innenstadt von Ras Al Khaimah befindet, sondern ganz, ganz ganz weit außerhalb. Im Umfeld vom Hotel Arcacia gibt es eigentlich nichts. Oder besser gesagt: Nichts was man den Verwandten später liebend gerne auf Fotos unter die Nase reiben möchte. Den ersten Eindruck vom Hotel möchte ich fast als surreal beschreiben. Wie ein Traumbild. Eines aus einem Alptraum. Man stelle sich vor: Wüste. Unendliche Weiten. Und plötzlich tut sich darin ein riesiges Gebäude auf. Ein Hochhaus. 12 Stockwerke hoch. Mit 373 Zimmern und Platz für nahezu 700 Menschen. Nach vorne heraus blickt man als Hotelgast mitten in die Wüste hinein. Allerdings nicht in eine strahlend helle Wüste wie man diese aus Filmen wie "Laurence von Arabien" kennt. Ohne Übertreibung darf ich nämlich behaupten, dass die Wüste vor dem Hotel Acacia eher das Antlitz einer sandigen Müllhalde hatte. Da kann man fast schon von Glück reden, dass das gesamte Hotelgelände von einer hohen Mauer umgeben war. Seitlich vom Hotel erstreckten sich zudem weitere und äußerst fotogene Attraktionen des Emirates: Eine unschöne Großbaustelle, sowie ein schmuddeliges Industriegebiet. Wie kann man in ein solch trostloses "Nichts" nur ein Touristen-Hotel hinsetzen...? Hatte der Scheich während der Planung eine göttliche Eingabe beim Gebet zu Allah...? Nennt man so etwas Größenwahn...? Oder litt der Architekt schlicht bei all der Hitze an einem Sonnenstich...? ===CHECK-IN - Ohne Sand=== Das Hotel verfügt über einen relativ großen und geräumigen Ankunftsbereich. Gepäckträger sucht man jedoch vergeblich. Links hinter dem Eingang der Empfangstresen an dem tagsüber mindestens drei bis vier Mitarbeiter standen. Ein weiterer Mitarbeiter war unentwegt von früh bis spät damit beschäftigt den hellen Marmorboden zu fegen. Denn jeder Gast brachte stets eine Prise aus der draußen liegenden Wüstenei mit hinein. Rechts vom Eingang eine Batterie mit Aufzügen. Zu langen Wartezeiten - man kennt das ja aus vielen Hotels - kam es hier nie. Geradeaus dann ein Ruhebereich mit mehreren Sofas. Außerdem das Büro der Bin Majid Tours, wo Ausflüge gebucht werden konnten. Beispielsweise eine Wüsten-Safari, Sightseeing in Dubai und Oman oder ein Ausflug mit dem Boot. Kaum eine Tour war aber für unter 50 Euro pro Person zu haben. Das Erscheinungsbild der Lobby war durchaus elegant. Heller Marmor, Kronleuchter, riesige Sofas... Das machte schon was her. Aber im Gegensatz zu den Hotels die man beim Thema Dubai immer im Fernsehen zu Gesicht bekommt eher nicht mit dem Begriff "bombastisch" zu bezeichnen. Check-In und Check-Out verliefen zügig und ohne Probleme. Eine Reklamation die wir hatten wurde lächelnd und freundlich entgegengenommen. Den Eindruck, dass man uns wirklich ernst genommen hätte und Abhilfe schaffen wollte, hatte ich aber zu keinem Zeitpunkt. ===ZIMMER mit AUSSICHT - Auf die WÜSTE=== Unser Zimmer lag im sechsten Stock. Die massive Tür war mit Hilfe einer modernen Keycard zu öffnen. Nach dem Betreten des Zimmers gelangte man zunächst in einen Korridor. Links davon in einem abgetrennten Bereich das mit einer normalen Tür versehene Badezimmer. Rechts ein großer Wandschrank mit vier Türen, dem Zimmersafe (digitale Zahlen-Kombination) und überraschend viel Stauraum. Geradeaus dann der Schlaf- und Aufenthaltsbereich. Frontal endete des Zimmer an einem großen Fenster. Dieses konnte man sogar ein kleines Stück öffnen (auf Kippe stellen). Eine helle Gardine und helle (lichtundurchlässige) Vorhänge verhüllten die Fenster. Der Fußboden ausgelegt mit sandfarben gemustertem Teppich. Die Wände weiß angestrichen. Türen und Mobiliar aus leicht rötlichem Holz. Erster Eindruck: Ganz ordentlich. Im Aufenthaltsbereich auf der linken Seite die beiden getrennten Betten (Twin-Room). Sie besaßen ein Kopfteil aus Holz das die gesamte Bandbreite der Wand überspannte. Darüber ein viel zu kleines Bild. Links und rechts der Betten zwei Nachttische mit Lampen, Telefon und Schreibutensilien. Die Maße der beiden Betten okay, aber auch wiederum nicht üppig. Die Matratzen gut. Die Bettwäsche weiß. Auf jedem der Betten lag zudem eine winzige, hellgrüne Überwurf-Decke. Weniger schön allerdings das Komfort-Gefühl der Bettwäsche und insbesondere des Kissens. Beide Dinge rochen muffelig. Die Füllung des Kissens fühlte sich relativ klumpig an. Gegenüber der Betten auf der rechten Seite des Zimmers an der Wand aufgereiht: Schreibtisch mit Polsterstuhl, Lampe, und Spiegel darüber. Außerdem ein Wasserkocher, Tassen, gratis Tee, Kaffee und Wasser (eine Gratis-Flasche pro Gast/Aufenthalt). Dann in einem kleinen Schrank die Minibar. Gut gefüllt, aber leider nicht kostenlos. Auch Alkohol war verfügbar. Was für ein islamisches Land keine Selbstverständlichkeit bedeutet. Auf der Mini-Bar der Fernseher (Flachbildschirm, inklusive deutscher Programme). Daneben eine weiteres Schränkchen mit Kofferablage und eine Stehlampe. Auch wenn überall im Hotel Zimmermädchen herumliefen und es an Personal nicht mangelte: Irgendwie schienen alle gelangweilt und hatten keine richtige Lust das Interieur wirklich sauber zu halten. Mit sichtbaren Folgen: Dicke Flecken auf den Teppichen, ekeliger Schmier an den Schränken und am Kopfteil der Betten. BADEZIMMER: Das Badezimmer von mittlerer, aber angenehmer Größe. Der Boden und die Wände mit sandfarbenen Kacheln und braunem Marmor ausgekleidet. Rechts nach dem Betreten des Bades ein großer Waschtisch der sich über die gesamte Länge des Zimmers zog. Die Wand darüber komplett mit einem riesigen Spiegel versehen. In der Mitte des Waschtisches ein ovales, weißes Keramikbecken mit silbernen Armaturen (Kippschalter). Links und rechts genügend Ablagefläche. Rechts an der Wand neben dem Waschtisch ein silberner Fön an der Wand befestigt. Darunter ein Zahnputzbecher und eine Seifenschale ebenfalls einer Wandhalterung. Als Verbrauchsmaterial auf dem Waschtisch: Watte-Pads, Duschhaube, Näh-Set, Shampoo, Conditioner, Duschgel und Seife. Alles einzeln verpackt und nicht wie in vielen Hotels inzwischen üblich nur in Spendern. Dazu noch zwei Badetücher, zwei Handtücher und ein Tuch für den Boden. Geradeaus im Raum die Toilette mit eckiger Klobrille. Es gab zwar ausreichend Toilettenpapier, aber alternativ konnte man den "Allerwertesten" auch mit dem in arabischen Ländern üblichen Wasserschlauch reinigen. Etwas unglücklich hatte man neben der Toilette einen silbernen Mülleimer platziert. Der war über und über mit braunen Rostflecken besprenkelt. Zumindest hoffe ich, dass es Rostflecken waren. Über dem WC dann ein großer, unbeheizter Handtuchhalter an der Wand. Links im Badezimmer die Dusche. Oder besser gesagt eine überlange Duschkabine. Der Einstieg bequem in Bodenhöhe gelegen. Zur Hälfte war die Duschkabine mit einem nicht verstellbaren Schutz aus Glas abgedeckt. Die offene Hälfte konnte man mit einer gläsernen Schiebetür verschließen. Die hoch oben an der Wand befestigte Brause war abnehmbar und konnte so wahlweise auch als Handbrause benutzt werden. Leider tröpfelte der Brausekopf und Wasser spritzte an den Seiten heraus. Eine Regendusche die sich bei einer so großen Duschkabine geradezu angeboten hätte gab es nicht. Sämtliche Ecken der Duschkabine waren zudem mit Kalk und Schimmel überzogen. ===Das BUFFET - Leer gefegt wie die WÜSTE=== Das Frühstück wurde in einem großen Restaurant rechts neben der Rezeption eingenommen. Für All-Inklusive Gäste waren die Räumlichkeiten den ganzen Tag zugänglich. Wir hatten allerdings nur die Übernachtung mit Frühstück gebucht. Die Einrichtung des Restaurants sehr hell. Helle Wände und ein heller Marmorboden. In die Decke eingelassene Lampen und ein Kronleuchter sorgten für viel Licht. Gegessen wurde an viel zu kleinen, quadratischen Holztischen. Sitzen konnte man auf hellen Ledersesseln. Das Buffet war an zwei Wänden aufgebaut. Im ersten Moment erschien mir dieses recht üppig. Nach genauem Hinsehen musste ich jedoch feststellen, dass man die vorhandenen Speisen und Getränke nur großzügig und in die Länge gezogen aufgebaut hatte. Frühstück sollte es bis 10:00 Uhr geben. Gegen 9:00 Uhr sah das Angebot aber bereits zerrupft und leer gefegt aus. Sicherlich war für jeden Geschmack etwas dabei, aber von der Vielfalt her einfach zu wenig. Die gesamte Atmosphäre im Restaurant empfand ich auch nicht als sonderlich angenehm. Es war laut wie in einem Biergarten. Schritte, Rufe, Gerede, Kindergeschrei. Quer durcheinander. Durch die eingangs beschriebene, sehr helle Gestaltung wirkte der Raum auf mich wie eine Fabrik-Kantine. ===Schon wieder Sand: POOL und STRAND=== Den meisten Gästen schien es nichts auszumachen, dass sich das Hotel mitten im Niemandsland befand. Für ausreichend Unterhaltung schien auf alle Fälle gesorgt zu sein. Nebenan eine hoteleigene Disco (die ich aber nicht getestet habe), im stets recht schattigen Hinterhof außerdem ein Swimmingpool mit zahlreichen Liegen und Sitzgelegenheiten. Für ein solch großes Hotel aber noch viel zu klein bemessen. Sogar mit einem eigenen Privatstand konnte das Acacia aufwarten. Okay. Natürlich nicht direkt am Hotel gelegen, aber zumindest fünf mal am Tag wurde ein kostenloser Shuttle-Service zum Bin-Majid Beach Hotel offeriert. Dort hatte man die Möglichkeit den Strand zu benutzen (Handtücher inklusive). Das Bin-Majid Beach Hotel lag ca. 10 Fahrminuten vom Acacia entfernt. Umgeben von einem künstlich angelegten Park mit allerlei exotischen Pflanzen und Palmen. Zum Stand hin führte eine mehrstöckige, von weißem Geländer geschmückte Terrasse. Der Strand selbst recht sauber, allerdings höchstens 200 Meter breit. Das Wasser sehr flach. Zur Hochsaison stehen sich die Badegäste dort bestimmt gegenseitig auf den Füßen. Denn insgesamt gab es drei Hotels (das Acacia, das Mangrove und das Beach Hotel) für die der kleine Strandabschnitt gedacht war. ===Kurzes FAZIT - Mit SAND zwischen den ZÄHNEN=== Das Hotel Acacia ist gerade mal vier Jahre alt. Auch wenn die ganz netten Zimmer nicht wirklich abgewohnt waren, so konnte man doch überall ekelige Verunreinigungen erkennen. Kein Wunder, wenn das Hotelpersonal zwar durchweg freundlich ist, im Endeffekt aber sichtbar lustlos arbeitet. Der Pool war klein, aber gut. Allerdings stets im Schatten des Hotels. Also nichts für Sonnenanbeter. Den kostenlosen Shuttle-Bus zum Strand möchte ich mal als eine nette Geste bezeichnen. Das Frühstücksbuffet war auf großem Raum untergebracht, die Auswahl aber am Ende viel zu gering. Im Restaurant kam zu allem Übel wegen der Atmosphäre Unbehagen auf. Genau so schlimm habe ich mich gefühlt, als ich das Umfeld des Hotels erblickte. Wüste. Industriegebiet. Müll. Bis nach Dubai 45 Minuten mit dem Taxi. In die Innenstadt von Ras Al Khaimah 25 Minuten. Bis zum Strand 10 Minuten. Laufen - selbst im Februar bei gemäßigten Temperaturen - unmöglich. Ich war bereits nach einer Runde rund ums Hotel durchgeschwitzt und fix und fertig...
- ZimmergrößeGut
- SauberkeitSchlecht
- Ausstattung des ZimmersGut
- Atmosphäre & EinrichtungEher schlecht
- Sauberkeit im Restaurant & am TischSchlecht
- EssensauswahlEher schlecht
- GeschmackEher schlecht
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftEher gut
- Rezeption, Check-in & Check-outGut
- FamilienfreundlichkeitEher gut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungSehr schlecht
- Restaurants & Bars in der NäheSchlecht
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
- Zustand & Qualität des PoolsGut
- Lage für SehenswürdigkeitenSchlecht
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1-3 Tage im Februar 2013 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 524 |