- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Nun sieht man mal wieder, wie individuell und subjektiv Bewertungen sind. Wir waren über Weihnachten und Silvester im Rixos Lares. Es war für mich mein erster (und auch letzter) Türkeiurlaub. Es war nicht alles schlecht, aber wir sind da wohl anspruchsvoller oder verwöhnter. So sieht also ein 5* Hotel in der Türkei aus??? Viele Mitreisende haben ja schon sehr positive Bewertungen über den Weihnachtsurlaub abgegeben und hinsichtlich des 24.12.2012 kann ich da auch zustimmen. Es war nachmittags auf dem kleinen Weihnachtsmarkt eine wirklich nette Atmosphäre und die Dekorationen im Hotel waren auch schön weihnachtlich. Das soll nicht in allen Hotels in der Türkei so sein. Silvester war für uns allerdings eher eine Katastrophe.... Der Saal, der zwar nett in weiß hergerichtet war, war für die Masse an Gästen viel zu klein, zu warm und von der Musik her viel zu laut. Eine Unterhaltung war an den 10er Tischen überhaupt nur mit dem direkten Tischnachbarn möglich. Und nun zu einem weiteren Kritikpunkt. Bis zum 27.12.2012 waren vorwiegend deutsche, englische und türkische Gäste im Hotel. Aber wehe, wenn die Russen kommen. Unglaublich! Ca. 300 Russen überfielen das Hotel. Das geht einfach gar nicht. Wie sagte ein Mitreisender: Die zu Geld gekommenen Russen können sich alles kaufen, Häuser, Autos, Reisen, Frauen - nur keine Manieren. Und das stimmt leider zu gut. Ein weiterer Punkt, der leider unsere Kritik verdient, war die Wärme im ganzen Hotel. Es war überall total überheizt. Ich hätte statt Kleidern oder Shirts mit Ärmeln, Spagettiträger und Shorts gebraucht. Darüber hinaus hat uns die gesamte Atmosphäre im Hotel nicht so ganz zugesagt. Alles sehr nüchtern und unpersönlich eingerichtet, ohne Liebe zum Detail und überall auch ziemlich laut, insbesondere im "Speisesaal". Früher hat man Mallorca als Putzfraueninsel bezeichnet. Wir sind der Ansicht, dass man das nun auf die Türkei beziehen kann. Billigurlaub auf solchem Niveau zu einem dafür recht hohen Preis über Weihnachten. Wir versuchen eigentlich immer, wenn es nur irgend möglich ist, Positives über ein Hotel oder ein Schiff zu schreiben. Auch hier haben wir ja doch noch einige positive Bemerkungen machen können, aber für uns ging dieser Urlaub leider überhaupt nicht. Wären die osteuropäischen Gäste nicht gekommen, hätten wir vielleicht gerade noch so eine Weiterempfehlung gegeben, aber unter diesen Umständen ist es leider ein no go..... Ich habe mit dem Schreiben meiner Bewertung extra eine Woche gewartet. Gleich nach unserer Rückkehr wäre diese vermutlich noch drastischer ausgefallen.
Wir hatten ein Superior-Zimmer mit Meerblick. Nichts schönes aber zweckmäßig. Da die Einrichtung auch schon etwas älter ist, konnte man das auch überall sehen. Flecken und Beschädigungen waren allseits zu finden, aber das ist für ein Hotel oft normal. 5 Sterne haben diese Zimmer aber auf keinen Fall verdient, auch wenn es eine Minibar und eine Flachbildfernseher gibt. Das Zimmer war auch total überheizt. Man konnte die Heizung nicht abstellen und auch ein Techniker war nicht in der Lage, die Temperatur zu reduzieren. Wenn man dann aus der Not die Balkontür offen gelassen hat, hat die Heizung noch mehr Wärme verströmt. Zum Glück haben wir dann die Sicherung gefunden, womit zumindest die Ventilation der Heizung gedrosselt werden konnte. Aber es war immer noch viel viel zu heiß. Und darüber hinaus bei offener Tür sehr laut. Unser Zimmer lag im 5. OG im Block B und im Untergeschoss war der Zugang für die Hotelver- und Entsorgung. Permanent fuhren Mitarbeiter Müll, Flaschen, Wäsche oder Ähnliches zu einer in ca. 50 m entfernten Halle über einen betonnierten Holperweg. Das Geklapper und Gerumpel der Metallwagen war nervtötend. Das ganze ging auch nachts von statten, wenn z. B. die Bars oder Discos zu machten und die leeren Flaschen entsorgt wurden. Früh morgens kamen dann die ersten Abfälle an die Reihe. Das Bad war soweit ok. Allerdings war es sowohl im Zimmer als auch im Bad viel zu dunkel. Es gab zwar div. Lampen und Leuchten, aber die Auslegung der Leuchtmittel war viel zu gering.
Na ja! Viel Auswahl war schon da, aber mittags und abends zu 90 % die gleichen Speisen. Es gab z. B. 4 bis 5 Fleischstationen mit Hähnchen, Hähnchen, Hähnchen und Hähnchen, gegrillt, geschnetzelt, kurzgebrachten und in Frikadellenform.... Darüber hinaus eine Sorte Fisch und immer irgendein Ragout, sowie ein paar Gemüsesorten, sowie zwei Sorten Pasta (die waren lecker) und das typische türkische gefüllte Blätterteiggebäck. Die Vorspeisen- und Salatauswahl war sehr umfangreich, aber die angemachten Salate waren zu 90 % immer mit Minze oder Dill. Das muss man dann auch mögen. Käsearten gab es auch einige, da heißt ca. 3 verschiedene Sorten in diverse verschiedene Formen geschnitten oder eingelegt. Obst gab es in großer Auswahl. Das Dessertbuffet war gut und vielfältig. Die warmen Speisen waren meist sehr geschmacklos, das heißt wenig oder gar nicht gewürzt. Hierfür gab es dann aber eine Art Gewürzstation an einer Wand und man konnte sich nach eigenem Geschmack die verschiedensten Gewürze nehmen und alles verfeinern. Das war mal eine gute Idee. Die Getränke waren ok. Es gab sowohl internationale als auch nationale Alkoholika. Die Cocktails an den Bars waren von unterschiedlicher Qualität. Manche, wie z. B. der Maitai, hatten allerdings diesen Namen nicht verdient. Die Atmosphäre im Speisesaal kam der Mensa einer Uni sehr nahe. Es war immer nur laut und unpersönlich. Die Budda Bar und die gegenüberliegende Kaffee Bar war auch total ungemütlich, weil hier der ganze "Durchgangsverkehr" zum Hauptrestaurant und zum A-la-Carte Restaurend durchlief. Es war alles sehr hektisch.... Die Olivia Bar im 8. Stock war in Ordnung aber auch nicht gemütlich. Das Hotel hatte zu Weihnachten ein A-la-Carte Restaurant geöffnet welches in asiatischem Stil eingerichtet war. Im Wechsel gab es dort einen Tag asiatische und am nächsten Tag italienische Küche. Hier musste man im Vorfeld einen Tisch reservieren. Sowohl das asiatische als auch das italienische Menü war sehr gut. Damit hatten wir nicht gerechnet. Das Restaurant hat schätzungsweise 200 Plätze, allerdings hat der Küchenchef allabendlich nur 50 Gäste angenommen. Das spricht auch nicht gerade für dieses Hotel.
Hier kann man dem Personal im Speisesaal und im A-la-Carte Restaurant wirklich ein Kompliment machen. Stets freundlich und zuvorkommend, zum Teil sehr gut Deutsch sprechend und mit Nerven wie Drahtseile. Wenn die russichen Gäste den Tisch verlassen hatten, war ein eigentlich ein Räumkommando erforderlich. So etwas haben wir noch nicht erlebt..... Das Personal an der Rezeption und der Guest-Relation war sehr kompetent und gab gern den ein oder anderen Tipp. Das Barpersonal wirkte allerdings oftmals etwas überfordert. Aber bei dem Andrang auch nicht verwunderlich. Die Putzfrau war sehr freundlich und hat die Zimmerreinigung recht ordentlich erledigt.
Gut Shopping-Center gibt es in der näheren Umgebung schon einige, aber da ich keine Shoppingmaus bin, war das nicht wichtig. Die Gartenanlage des Hotels ist wirklich recht schön und ziemlich weitläufig, obwohl im Winter der Rasen nicht betreten werden darf, da dieser neu eingesäht wurde. Der Strand war ordentlich, es gab sogar noch einige Liegen. Laufen kann man am Strand nur in eine Richtung, da zur anderen Seite ein Flusslauf den Weg "abschneidet" Mit dem Bus kommt man von der ca. in 300 m Entfernung gelegenen Hauptstraße gut nach Antaliya oder Lara selbst - am Samstag ist dort Markt. Gut ist die kurze Entfernung zum Flughafen. Aber die hat man in Lara ja mehr oder weniger bei allen Hotels.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Ja auch hier muss man wieder differenzieren. Bis zum 27.12.2012 war alles akzeptabel, einmal abgesehen von den Preisen im Spa-Bereich und der nicht vorhandenen Ruhemöglichkeit im Saunabereich. Aber danach ging gar nichts mehr. Die besagten Gäste gingen z. B. ohne ein Handtuch auf die Bank zu legen in die Sauna, nahmen Getränke und Speisen mit in die Kabine und auch kleine Kinder und unterhielten sich dann überlaut in der Landessprache ohne Rücksicht auf andere Gäste zu nehmen. Ein ständiges Rein- und Rausgelaufe machte einen entspannenden Saunagang unmöglich. Als wir den Leiter des Spa-Bereiches - ein sehr netter Mitarbeiter - darauf ansprachen, ob es nicht vielleicht auch für diese Gäste Regeln geben sollte, meinte dieser nur, dass man da nichts gegen machen könnte. Die würden sich trotz Regeln so benehmen. Das Schwimmbad - es hat den Charme eines städtischen Hallenbades aus den 70er Jahren - ist aber dafür mit einer Länge von 25 m recht groß und normalerweise zum Schwimmen gut geeignet. Aber nicht mehr, wenn die Russen da sind. Die stehen im 30 Grad warmen und 1,45 m tiefen Wasser in großen Gruppen um sich zu unterhalten. Ein schwimmen ist dann nicht mehr möglich, auch nicht, wenn man freundlich darum bittet, ob evtl. eine kleine Gasse für die Schwimmer frei gemacht werden könnte. Der Fitness-Bereich war ok und verfügte über einige Ausdauergeräte und div. Kraftgeräte. Im Hotel gab es einige Abendveranstaltungen. 3 mal waren die Celtic-Women da. Das war ein Highlight. 2 mal gab es Lifemusik in der Moonflower-Bar. Diese scheint schon länger nicht mehr auf einen modernen Stand gebracht worden zu sein, es erwartet einen das Flair der 70er Jahre mit Sofas wie aus Omas Wohnzimmer und undefinierbaren Wandbemalungen. Der Gipfel der Veranstaltungen war die Wahl zur Miss Rixos... 3 Kandidatinnen hatten sich gleich sofort zur Verfügung gestellt - alles Russinnen und es sollte noch eine 4 gefunden werden - aber keine Russin. Das schlug natürlich total fehl - also auch die 4. Kandidatin aus dem Ostblock. Die zu erfüllenden Aufgaben waren dann auch unter aller (Entschuldigung) Sau. So etwas kann man erwachsenen Menschen nicht zumuten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2012 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eva |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 212 |