Oktober-Urlaub
Die besten Reiseziele im Oktober für Urlaub in den Bergen
Warum im Oktober in die Berge? Weil die SommertouristInnen weg sind, die Laubfärbung auf dem Höhepunkt ist und Inversionswetterlagen stabile Fernsichten möglich machen. Diese Ziele sind perfekt für alle, die den Herbst ganz oben erleben möchten – in den Alpen, in Bergen am Mittelmeer, in der Nähe eines Vulkans oder auf dem Dach der Welt.
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Die besten Reiseziele im Oktober für Urlaub in den Bergen
Allgäuer Alpen, Deutschland
Farbrausch über dem Gunzesrieder Tal
Südwestlich von Immenstadt im Oberallgäu liegt das Gunzesrieder Tal – ein stilles Hochtal auf rund 1.000 Metern Höhe, eingerahmt von den sanften Höhenzügen des Naturparks Nagelfluhkette. Hier dominiert Mischwald, dessen Birken, Buchen und Ahornbäume im Oktober in kräftigem Gelb, Rot und Kupfer leuchten.
Auf den Höhenwegen rund um den Gündleskopf, Stuiben oder Hochgrat reicht der Fernblick oft bis zum Bodensee. Besonders lohnend: eine Rast in der Hündeleskopfhütte, der ersten vegetarischen Berghütte Deutschlands. Dort serviert die Wirtin persönlich Bergkässpätzle, Kräuterpfannkuchen und hausgemachte Apfelküchle.
Rila-Gebirge, Bulgarien
Spiegelseen unter weitem Himmel
Wie Spiegelflächen liegen die sieben Rila-Seen auf über 2.000 Metern Höhe – umgeben von herbstlich goldenen Gräsern und dunklen Heidelbeersträuchern. Die Wanderung beginnt an der Berghütte Pionerska, die über den Kurort Sapareva Banya erreichbar ist – dort entspringt auch Bulgariens heißeste Thermalquelle. Von hier aus führt der Weg über alpine Pfade und vorbei an klaren Bergbächen zur Seenlandschaft. Besonders eindrucksvoll: der Blick vom „See der Tränen“, dem höchstgelegenen der sieben.
Die Seen liegen im Nationalpark Rila, einem der größten Schutzgebiete Europas. Wer die Tour erweitern möchte, erreicht in mehreren Stunden das Rila-Kloster – ein UNESCO-Welterbe und bedeutendes spirituelles Zentrum des Landes, umgeben von bewaldeten Berghängen.

Michaelas Tipp
Wenn Du es bequemer angehen willst, bringt Dich ein Sessellift von Sapareva Banya zur Hütte Rilski Ezera. Von dort kannst Du eine kürzere Rundtour starten.
Südtirol, Italien
Törggelen zwischen Kastanienhainen und alten Höfen
Wenn der Herbst die Südtiroler Weinberge in ein Mosaik aus Gelb, Rot und Violett verwandelt, beginnt die Zeit des Törggelens. Ein Fest, das tief in der bäuerlichen Kultur verankert ist. Der Name stammt vom lateinischen torquere, also Wein pressen, und geht auf die Zeit zurück, als Bauern ihren Erntehelfern mit jungem Wein und einem Festmahl dankten. Heute wird die Tradition von Anfang Oktober bis Mitte November überall dort gelebt, wo Reben und Edelkastanien wachsen – vom Eisacktal über Bozen und das Meraner Land bis ins Vinschgau.
Auf dem Keschtnweg wanderst Du durch leuchtende Hänge und kehrst in urige Buschenschanken ein. Dort erwartet Dich das klassische Menü: Gerstensuppe, eine deftige Schlachtplatte mit Kraut, danach süße Krapfen und in Butter gebratene „Keschtn“. Getrunken wird dazu „Suser“ – junger, noch kaum vergorener Traubenwein, leicht und süß. Zwei besonders stimmungsvolle Feste sind das Törggelen am Ursprung und Erntedank in Bozen.
La Palma, Kanarische Inseln
Vulkanpfade im warmen Wind
Auf La Palma fühlt sich der Herbst wie ein verlängerter Sommer an: milde 25 Grad Celsius am Tag, trockene Luft und das stetige Rauschen des Atlantiks begleiten Dich auf der Ruta de los Volcanes. Die rund 18 Kilometer lange Tour über die Cumbre Vieja gilt als eine der eindrucksvollsten Wanderungen der Insel – nicht nur wegen des ständigen Landschaftswechsels und der Einblicke in die vulkanische Vergangenheit, sondern auch wegen der grandiosen Blicke zur West- und Ostküste. Du wanderst über erkaltete Lavazungen, durch duftende Kiefernwälder und vorbei an dampfenden Spalten. Vom Kraterrand des San Antonio reicht der Blick über erkaltete Lavafelder bis zum Atlantik – der Kontrast zwischen der rauen Vulkanlandschaft und dem weiten Blau macht diesen Moment so besonders. La Palma gilt als eine der ursprünglichsten Kanareninseln. Statt großer Hotelanlagen findest Du hier kleine Dörfer, handgemachten Ziegenkäse und subtropische Früchte, die am Straßenrand angeboten werden. Und wenn am Abend die Sonne glutrot im Ozean versinkt, verstehst Du, warum sie La Isla Bonita genannt wird.
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Michaelas Tipp
La Palma hat auch eine grüne Seite: Erkunde sie auf der Tour durch die Caldera de Taburiente im Herzen der Insel – dichter Wald, Schluchten und der Cascada de Colores zeigen Dir eine völlig andere Perspektive als die schwarzen Lavafelder im Süden.
Lungau, Salzburger Land, Österreich
Wandern im UNESCO-Biosphärenpark
Der Lungau zählt zu den höchstgelegenen Siedlungsräumen Österreichs – ein Hochtal auf über 1.000 Metern, zwischen den Radstädter Tauern und den sanften Nockbergen. Weil hier das Klima besonders trocken und stabil ist, beginnt der Herbst spürbar früher als anderswo: goldgelbe Lärchen, kühle Morgen und klare Sicht bis zu den Gletschern der Hohen Tauern gehören dazu. Als Teil des UNESCO-Biosphärenparks steht der Lungau für naturnahen Tourismus.
Typisch sind stille Seitentäler wie das Weißpriachtal, wo Holzstege durch Moorwiesen führen und nur das Wasser in den Bächen zu hören ist. Die Wanderwege sind gut markiert, die Hütten und Gasthäuser rustikal. In der Granglerhütte im Weißpriachtal zum Beispiel sitzt Du auf der Holzterrasse, blickst auf den Bach und bekommst frisch gebackene Apfelradeln serviert. Die Empfehlung danach lautet: ein Schnapserl aus Zirbe.
Valle Maira, Piemont, Italien
Stilles Alpental mit Stil
Das Valle Maira im westlichen Piemont gilt als eines der stillsten Alpentäler Italiens. Statt Lifte und Après-Ski gibt es hier alte Saumpfade, verlassene Steindörfer und ein Wegenetz, das von der einstigen Grenzlage zur Provence erzählt. Im Herbst zeigt sich das Tal besonders eindrucksvoll: Lärchen, Kastanien und Gräser leuchten in Ocker und Rostrot, darüber der blaue Himmel der Südalpen. Viele Touren starten direkt in Orten wie Elva oder Chiappera. Der Percorso Occitano verbindet sie – ein Fernwanderweg durch alpine Kulturlandschaften mit französischem Einschlag. Zur Stärkung musst Du unbedingt Tajarin mit Salbei oder Polenta mit Wildragout probieren. Die feinen, langen Eiernudeln sind eine lokale Spezialität.

Michaelas Tipp
In Stroppo und Marmora bieten kleine Gasthäuser geführte Etappenwanderungen mit Gepäcktransport – ideal für alle, die bewusst langsam und ohne das Schleppen von schweren Rucksäcken unterwegs sein wollen.
Bregenzerwald, Vorarlberg, Österreich
Zwischen Käsestraße und Holzhandwerk
Der Bregenzerwald ist eine Region, die Gegensätze elegant verbindet: alte Bauernkultur und zeitgenössische Holzarchitektur, schroffe Berge und sanfte Hügel, Handwerk und Kulinarik. Die sogenannte Käsestraße ist keine Straße im klassischen Sinn, sondern ein Netzwerk aus Sennereien, Bauernhöfen und Gasthäusern. Wenn Du entlang dieser Route wanderst, etwa zwischen Andelsbuch, Bezau oder Schoppernau, kannst Du Käse direkt von den Produzenten kosten – und dabei viel über das regionale Leben lernen.
Die Wege sind gut ausgeschildert, und wenn Dir eine Etappe zu lang ist, steigst Du einfach ins Wälderbähnle oder nutzt eine der Bergbahnen. Und wenn die Sonne die Nebelfetzen auflöst, kommt die Landschaft mit Schindeldächern, Buchen und Almwiesen in ihrer ganzen Vielfalt zur Geltung.
Lago di Como & Alpi Orobie, Italien
Übergangslandschaft zwischen Alpen und Süden
Du steigst oberhalb von Colonno über alte Steintreppen auf – und plötzlich liegt der See tief unter Dir. Zwischen Dir und dem Wasser: Kastanienbäume, Trockenmauern und vermooste Terrassen. Die Via dei Monti Lariani ist ein Höhenweg an der Westseite des Comer Sees. Er verläuft meist zwischen 600 und 1.200 Metern Höhe – mit Blick auf einen der tiefsten Seen Europas, umgeben von der Lombardei und den südlichen Ausläufern der Alpen.
Was diese Bergregion besonders macht, ist die Mischung: mediterranes Licht, üppige Wälder, alpine Pfade – und dazu alte Maultierwege, die heute als Wanderpfade dienen. Während unten Palmen wachsen, wanderst Du oben durch Kastanienhaine und vorbei an Trockenmauern und verlassenen Höfen. Der Blick wechselt zwischen Wasser, Bergen und den fernen Gipfeln der Alpi Orobie. In kleinen Orten bekommst Du Polenta mit Käse, Kastanienhonig oder einfach einen Espresso auf der Hausbank – alles draußen, denn die Tagestemperaturen liegen im Oktober noch bei 18 bis 20 Grad Celsius.
Bayerischer Wald, Deutschland
Wilde Wälder, Luchse und Baumwipfelpfade
In Deutschlands ältestem Nationalpark darf sich die Natur frei entfalten: umgestürzte Bäume bleiben liegen, Moose und Flechten bedecken das Holz, dazwischen zeigen sich mit etwas Glück Luchse oder Auerhähne. Der Bayerische Wald ist kein gemachter Erlebnisraum, sondern ein echtes Stück Wildnis – und gerade im Herbst besonders eindrucksvoll. Nebel hängt früh über den Mooren, das Laub leuchtet in warmen Tönen, und auf den schmalen Pfaden begegnet Dir oft stundenlang niemand.
Du kannst auf dem Baumwipfelpfad bei Neuschönau 40 Meter über dem Waldboden spazieren oder im Tierfreigelände heimische Arten aus nächster Nähe erleben. Noch ursprünglicher wird es rund um Lusen, Falkenstein und Rachelsee: Dort findest Du Hochmoore, glasklare Bäche und Bergmischwälder, durch die sich gut markierte Wanderwege ziehen – mit vielen Möglichkeiten, in der goldenen Oktobersonne einfach weiterzugehen.

Michaelas Tipp
Der Aufstieg zum Lusen über die Himmelsleiter ist anstrengend, aber lohnend – der steinige Pfad führt mitten durchs Blockmeer, ein Meer aus kantigen Granitbrocken, das sich wie eine Welle über den Hang zieht. Oben erwartet Dich ein spektakulärer Panoramablick bis zum Böhmerwald.
Annapurna-Region, Nepal
Sonnenaufgang auf dem Dach der Welt
Der Poonhill-Trek ist einer der kürzesten, aber eindrucksvollsten Wege mitten ins Herz des Himalaja-Gebirges. Besonders im Oktober ist die beste Zeit: trocken, stabil und mit klarer Sicht auf die Gipfel vieler Achttausender. Viele Touren starten schon vor der Morgendämmerung. Im Licht der Stirnlampe steigst Du die letzten Schritte hinauf – und oben, auf knapp 3.200 Metern, öffnet sich das Panorama über die höchsten Berge der Welt: Dhaulagiri, Annapurna Süd, Machapuchare – die ersten Sonnenstrahlen färben ihre Flanken rosa, während das Tal unter Dir noch im Schatten liegt.
Tagsüber wanderst Du auf gut ausgebauten Wegen durch Rhododendronwälder, vorbei an Terrassenfeldern und kleinen Dörfern. Die Reisernten sind fast abgeschlossen, das Laub beginnt sich zu färben, und die Tage sind angenehm mild – bei 15 bis 20 Grad Celsius. Da Du unterhalb von 3.500 Metern bleibst, brauchst Du keine spezielle Höhenanpassung – trotzdem fühlt sich alles ein bisschen höher, weiter, intensiver an. Kinder laufen barfuß zur Schule, Träger mit bunten Kopftüchern überholen Dich mühelos, und irgendwo bollert ein Holzofen in einer Teeküche. In den Lodges gibt es Dal Bhat, frischen Ingwertee – und Geschichten aus aller Welt.