Herbsturlaub
Bergurlaub im September – Wanderziele für den goldenen Herbst
Wenn sich der Sommer langsam verabschiedet und der Herbst mit seinem goldenen Licht und der klaren Luft übernimmt, beginnt in den Bergen eine ganz besondere Zeit: Fernsichten reichen bis zum Horizont, die Hitze ist verschwunden und das Spiel der Farben beginnt. Hier sind zehn Bergregionen auf der ganzen Welt, in denen Du im September einzigartige Erlebnisse sammeln kannst – jenseits ausgetretener Pfade.
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Die besten Reiseziele im September für Urlaub in den Bergen
Nationalpark Berchtesgaden, Bayern
Mit Boot, Bergstiefeln und Staunen durch die Stille
Im äußersten Südosten Bayerns, direkt an der Grenze zu Österreich, liegt der Nationalpark Berchtesgaden – ein Hochgebirgsrefugium mit wilden Tälern, schroffen Gipfeln und glasklaren Seen. Im September zeigt sich die Region von ihrer stimmungsvollsten Seite. Frühmorgens mit einem der ersten Boote über den Königssee zu gleiten, fühlt sich wie eine kleine Zeitreise an: Auch wenn die Sonne schon aufgegangen ist, bleibt der See durch die hohen Bergflanken noch im Schatten – Nebelschwaden tanzen über dem Wasser, Dein Echo hallt zwischen steilen Felswänden, und langsam gleiten Lichtstrahlen über die Gipfel. Wenn Du hoch hinaus willst, wanderst Du von St. Bartholomä hinauf zur Eiskapelle – ein natürlicher Gletscherrest, der selbst im Spätsommer nicht vollständig taut. Oder Du steigst zur Blaueishütte auf und blickst von dort direkt auf die schroffe Watzmann-Ostwand.

Michaelas Tipp
Die Wimbachklamm bei Ramsau, westlich des Königssees. Ein kurzer Steig führt über Holzbrücken durch enge, moosbewachsene Felsschluchten, in denen das Wasser tosend in die Tiefe rauscht.
Obervinschgau, Südtirol
Herbstlicht und Höhenwege
Morgens liegt noch Nebel über den Hängen, während die ersten Sonnenstrahlen die Lärchen vergolden. Du gehst los, begleitet vom leisen Rauschen des Wassers neben den Waalwegen – den alten Bewässerungspfaden, die zum UNESCO-Welterbe zählen. Der Obervinschgau erstreckt sich entlang der Etsch, zwischen dem Reschenpass und Schlanders. In Glurns, der kleinsten Stadt Südtirols, führen mittelalterliche Gassen zur vollständig erhaltenen Stadtmauer. Höher oben thront das weiße Kloster Marienberg über dem Tal. Auf den steilen Südhängen bei Tanas wächst Wein auf Europas höchstgelegenem Weinberg (1.340 Meter). Von hier kannst Du in die dritte Etappe des Vinschger Höhenweges einsteigen – eine Strecke mit beeindruckenden Ausblicken bis zum Ortler, dem höchsten Berg Südtirols. Hat Dich die Magie des Gehens gepackt? Dann wandere gleich weiter, der Höhenweg besteht aus insgesamt fünf Etappen. Ein weiteres Highlight erwartet Dich bei Schluderns: Dort erheben sich die mächtigen Mauern von Churburg, eine der besterhaltenen Burgen Südtirols mit einer der größten Rüstkammern Europas.
Anden, Peru
Abenteuer zwischen Höhenrausch und Heiligtümern
Warum nicht einmal die Berge auf einem anderen Kontinent entdecken? Peru zählt zu den vielseitigsten Reisezielen Südamerikas – mit gewaltigen Gipfeln, kulturellem Erbe und vielen abenteuerlichen Aktivitäten. Der September ist die optimale Reisezeit für die Anden: trocken, sonnig und mit stabilen Verhältnissen für Touren auf über 4.000 Metern. Im Süden Perus liegen legendäre Routen wie der Inka Trail oder der Salkantay-Trek nach Machupicchu. Wenn Du lieber abseits der Klassiker wanderst, erlebst Du auf dem Lares-Trek in der Region Cusco Andendörfer mit lebendiger Quechua-Kultur. Nicht ganz so bekannt ist die Region Cajamarca im Norden Perus. Hier kannst Du auf Höhen zwischen 2.750 und 4.000 Metern wandern und bergsteigen und Dir alte Inka-Stätten ansehen wie den archäologischen Komplex Cumbemayo und danach im Thermalbad Baños del Inca entspannen. Denn das Land an der Ostküste Südamerikas ist nicht nur etwas für BergsteigerInnen, sondern auch für GenießerInnen, Kulturinteressierte und Slow Traveller.

Michaelas Tipp
Der Andean Explorer verbindet Cusco, Puno und Arequipa auf Schienen. Der Zug durchquert spektakuläre Andenlandschaften und bietet eine entschleunigte und stilvolle Art des Reisens.
Totes Gebirge, Österreich
Die Mondlandschaft der Alpen
Zugegeben, der Name klingt nicht gerade einladend – doch das Tote Gebirge in der Grenzregion zwischen der Steiermark und Oberösterreich ist eine ideale Wanderregion im September. Während das Karstplateau im Sommer unter der Sonne glüht, sind die Temperaturen Richtung Herbst deutlich angenehmer: morgens und abends kühl bei rund 10 Grad Celsius, tagsüber bis zu 20 Grad Celsius. Das Besondere hier ist die karge, bizarre Landschaft, eine der größten Hochkarstlandschaften Europas: Eine baumlose Weite mit schroffen, bis zu 2.500 Meter hohen Felsen, glasklaren Seen und Karstflächen, die fast mondähnlich wirken.
Eine schöne, mitttelschwere Tour startet von Grundlsee/Gößl und führt zur urigen Pühringerhütte am Elmsee. Du wanderst über Almen, Karststufen und durch Latschenfelder, immer mit Blick auf die markante Loser-Nordflanke. Anspruchsvoller ist der Klassiker: der Aufstieg von Hinterstoder über das Prielschutzhaus auf den Großen Priel (2.515 m) – eine Tour für Geübte mit grandioser Fernsicht. Da es kaum Seilbahnen gibt, ist das Tote Gebirge ein Ort für echte BergfreundInnen.
Arosa, Graubünden
Berge, Bären und Balsam für die Lunge
Ein Knacken im Unterholz, Stille, und mit einem Satz springt ein Eichhörnchen auf Dich zu und schnappt die Nuss aus Deiner Hand. Der Eichhörnliweg in Arosa ist ein aufregender Spaziergang für die ganze Familie und ein guter Einstieg in die Besonderheiten des Bergdorfes auf 1.775 Metern Höhe. Es liegt am Ende eines Hochtals über der Baumgrenze. Das heißt: pollenarme Luft, ruhige Umgebung, Bergseen und bis zu 3.000 Meter hohe Gipfel. Eine der eindrucksvollsten Wanderstrecken im Spätsommer ist die gut vierstündige Panoramawanderung vom Weisshorn zum Hörnli, deren Startpunkt Du ganz bequem mit der Gondel erreichen kannst. Oder Du radelst mit dem E-Bike zum Schwellisee, der in surrealen Farben leuchtet. Spannend ist auch ein Besuch im Bärenland, wo Du gerettete Braunbären von Hängebrücken und Holzstegen aus beobachten kannst. Nun meldet sich ein Bärenhunger? Diesen kannst Du in Arosa stilvoll stillen – auf den Sonnenterrassen von urigen Berghütten oder im Tal, in den beiden Ortsteilen Obersee und Untersee.

Michaelas Tipp
Mit der kostenlosen Arosa Card hast Du oft freien Eintritt oder starke Ermäßigungen wie bei den Bergbahnen, beim Tretbootfahren, im Seilpark oder Bärenland.
Pyrenäen, Frankreich/Spanien
Im Reich der Gänsegeier
Die Pyrenäen ziehen sich über 400 Kilometer von der Atlantikküste bis zum Mittelmeer – ein gewaltiger Gebirgszug, der Frankreich von Spanien trennt. Im französischen Teil lohnt ein Abstecher zum Cirque de Gavarnie: Ein riesiges Felsrund, das wie ein natürliches Amphitheater wirkt – umgeben von steilen Wänden, über die einer der höchsten Wasserfälle Europas in die Tiefe rauscht. Auf der spanischen Seite erwartet Dich der Ordesa-Nationalpark mit verwunschenen Wäldern, klaren Flüssen und Höhenwegen mit Aussicht bis zu den Dreitausendern.
Besonders faszinierend: In den Pyrenäen lebt die größte Gänsegeier-Population Westeuropas. Die riesigen Vögel mit bis zu 2,70 Metern Flügelspannweite kreisen lautlos über den Graten, immer auf der Suche nach Aufwinden und Aas. Beste Chancen auf Sichtung hast Du am späten Vormittag oder gegen Abend – dann gleiten sie oft in Gruppen an steilen Felswänden entlang.
Wenn Du länger unterwegs sein willst: Teilabschnitte des Fernwanderwegs GR11 führen Dich über Pässe und durch kleine Dörfer mit romanischen Kirchen und Steinhäusern – Orte, die vom Leben in den Bergen erzählen. Und manchmal schwebt über allem nur ein Schatten – der einer uralten Spezies, die hier bis heute überlebt.
Swanetien, Georgien
Gletscher, Wehrtürme und Tischmeister
An der Schnittstelle zwischen Europa und Asien liegt das kleine Land Georgien – so groß wie Bayern, aber landschaftlich wie kulturell erstaunlich vielfältig. Im Hochland des Kaukasus zeigt sich das eindrucksvoll in Swanetien. Die Bergregion wirkt wie ein Kapitel aus einem alten Epos – wild, authentisch und abgelegen. In Mestia und Ushguli ragen jahrhundertealte Wehrtürme über die Dörfer, dazwischen führen uralte Pfade durch die Täler.
Besonders lohnend im September: eine Tageswanderung zum Schchara-Gletscher. Die Sicht ist klar, die Wege trocken – ideal für lange Touren. Übernachten kannst Du hier auch in Homestays, wo Du von der herzlichen Gastfreundschaft und Lebensfreude der Menschen empfangen wirst. Gegessen wird stets gemeinsam und üppig, dazu wird georgischer Wein gereicht. Das Land gilt mit seiner 8.000-jährigen Tradition als älteste Weinkultur der Welt. Und wenn der Tamada, der Tischmeister, zum Trinkspruch ansetzt, spürst Du, was dieses Land mit den bis zu 5.000 Meter hohen Bergen so besonders macht.
Osttirol, Österreich
Wilde Flüsse und Wallfahrtsorte in den Hohen Tauern
Osttirol liegt geografisch abgetrennt vom Rest Tirols – und hat sich dadurch eine Ursprünglichkeit bewahrt, wie Du sie kaum noch kennst. Zwischen dem mächtigen Großglockner im Nationalpark Hohe Tauern und den Zacken der Lienzer Dolomiten gibt es eine Vielfalt an Wander-, Bike- und Kletterwegen und gemütlichen Hütten. Ein abenteuerliches Ziel, auch für Familien mit Kindern, sind die Umbalfälle. Hier stürzt sich die Isel, einer der letzten Wildflüsse der Alpen, über Felsstufen in den Talboden. Tosend, wild und doch gut zugänglich über einen Natur-Kraftweg mit Plattformen direkt an der Gischt.
Wenn Du mehrere Tage Zeit hast und am Stück wandern willst, folgst Du dem Bergpilgerweg „Hoch und Heilig“: ein Weitwanderweg durch stille Täler, über Almwiesen und vorbei an alten Wallfahrtsorten. Hier gehts nicht um Tempo, sondern ums Ankommen – draußen und bei Dir selbst.

Michaelas Tipp
Entdecke Osttirols Pflanzenvielfalt bei einer geführten Kräuterwanderung – und Du bekommst einen ganz neuen Blick auf den Wegesrand.
Rätikon-Gebirge, Liechtenstein/Vorarlberg
Unterwegs zwischen Kalkriesen und Karstquellen
Am Horizont thronen die Drei Türme mit ihren steilen Felswänden. Unter Deinen Füßen liegt der smaragdgrüne Lünersee – so fühlt sich Bergwandern im Rätikon an. Das Kalkgebirge zwischen Österreich und Liechtenstein ist bekannt für seine spektakulären Höhenwege, schroffen Felsformationen und vielen stillen Orten.
Besonders eindrucksvoll im September: der Übergang vom Brandnertal zur Schesaplana. Der höchste Gipfel des Rätikons (2.964 Meter) lässt sich bei stabiler Wetterlage gut erklimmen. Für die Anstrengung wirst Du mit einem Weitblick bis zum Bodensee belohnt. Entlang der Wege plätschern kleine Karstquellen aus dem Gestein – klares, eiskaltes Wasser, das über Jahrtausende durch das Kalkmassiv gefiltert wurde. Am besten packst Du zu Brotzeit und ausreichend Getränken auch ein Fernglas in den Rucksack. Denn am späten Nachmittag lassen sich zu dieser Jahreszeit oft Steinböcke entdecken.
St. Anton am Arlberg, Tirol
E-Biken, Wandern, Yoga Festival
Der Schotter knirscht unter den Reifen, die Morgensonne steht schräg über dem Tal. Kein Wind, keine Menschen. Du hörst nur das Surren Deines E-Bikes auf dem Weg zum Verwallsee, der auf 1.650 Metern Höhe liegt, eingebettet zwischen Lärchenhängen und schroffen Gipfeln. Eine Hängebrücke spannt sich filigran über den Abfluss, am Ufer verlaufen ein Barfußpfad und die Wege ins hintere Verwalltall. Bike-&-Hike ist hier mehr als ein Trend: Nach einer kurzen Weiterfahrt erreichst Du die Konstanzer Hütte auf 1.688 Metern – ein guter Ort für eine Rast und Ausgangspunkt für den Anstieg zur Schmalzgrubenscharte, wo die Aussicht besonders eindrucksvoll ist. Die Kombination aus entspanntem Einrollen, steilem Anstieg und weitem Blick macht diese Runde so reizvoll.
Ein besonderer Reiz im September ist auch das Mountain Yoga Festival in St. Anton. Hier treffen sich Yoginis und Yogis aus aller Welt, um mit renommierten Lehrern Yoga zu praktizieren. An ungewöhnlichen Orten, oft mit Live-Musik.

Michaelas Tipp
Nachhaltig anreisen – mit dem Zug direkt nach St. Anton, das den weltweit höchstgelegenen ICE-Bahnhof hat, auf 1.303 Metern. Seit 2021 zählt der Bergort zur Klimawandel-Anpassungsregion.
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