Familienurlaub
Marokko: Die 10 beliebtesten Urlaubsorte für Familien
Marokko ist ein tolles Reiseland für Familien mit Kindern. In den Altstädten – den Medinas – gibt es so viel zu entdecken, dass garantiert keine Langeweile aufkommt. Hier häufen sich die Gewürze, da stapeln sich die Teppiche und dort wird Dir Minztee angeboten. Erkunde die alten, verwinkelten Gassen, die überbordenden Märkte und die prachtvollen Paläste – offene Münder und staunende Augen garantiert. Ruhe bringen die schönen Parks und alten Gärten. Und dann gibt es ja noch die goldenen Sandstrände und das weite Meer. Ideale Zutaten für einen abwechslungsreichen Familienurlaub.
Fès
Alte Gassen und frische Minze
Ein Spaziergang durch die Medina von Fès ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Als Medina werden die mittelalterlichen Altstädte in Marokko bezeichnet. Und die von Fès ist die größte der arabischen Welt und ein Labyrinth aus Gässchen, Plätzen, Moscheen, Märkten und Läden. Da kannst Du schon mal die Orientierung verlieren. Nicht zuletzt, weil es überall etwas zu sehen gibt. Nachdem Du durch das reich verzierte Blaue Tor getreten bist, findest Du Dich in einem hektischen Gewusel wieder. Es riecht nach Gewürzen, HändlerInnen preisen ihre Waren an und tausende Menschen suchen sich ihre Wege durch die verwinkelten Gassen. Pass auf die Esel auf, die Tiere werden immer noch als Lasttiere genutzt, da in der Medina für Autos einfach kein Platz ist. Ein bisschen Verlaufen gehört zum Erlebnis durchaus dazu, aber zögert auch nicht, in den Läden oder in Restaurants nach dem richtigen Weg zu fragen. Spannend sind auch die Gerbereien im Herzen der Altstadt. Unter freiem Himmel wird hier Leder in bunten Bottichen gegerbt. Viele der umliegenden Läden haben Besucherterrassen auf ihren Dächern, von denen Du das geschäftige Treiben beobachten kannst. Dort bekommst Du auch frische Minze zum riechen. Wozu? Gegen den strengen Geruch der Gerbereien.
Rabat
Königsstadt mit Ausblick
Die Hauptstadt Marokkos und derzeitiger Sitz des Königs ist bei Reisenden noch weniger bekannt als etwa Marrakesch oder Fès. Dabei hat die Stadt einiges an interessanten Sehenswürdigkeiten vorzuweisen. Eines der Wahrzeichen Rabats ist der 44 Meter hohe Hassan-Turm aus dem 12. Jahrhundert. Er überblickt einen großen Platz, an dem Du auch das Mausoleum des Königs Mohammed V. findet. Diese Grabmoschee gehört zu den schönsten Sakralbauten in Marokko und ist geschmückt mit filigranen Holzschnitzereien und prachtvollen Mosaiken. Da es sich um eine Grabstätte handelt, solltet Du bei Deinem Besuch auf angemessene Kleidung achten. Im Grabraum selbst darf zudem nicht gesprochen werden. Spannend ist auch ein Besuch der Kasbah des Oudaïas – der alten Stadtbefestigung Rabats. Nicht nur Kinder begeistern sich für die beeindruckenden Mauern und Zinnen der Burg. Von hier oben hast Du auch einen atemberaubenden Blick über die Mündung des Flusses Bou-Regreg und den scheinbar endlosen Atlantik.
Agadir
Strände, Märkte und Oasen
Lange Sandstrände und ganzjährig angenehme Temperaturen von ca. 24 Grad Celsius machen Agadir zu einem Traumort für alle Fans von Strandurlaub und Wassersport. Aber Agadir lässt sich nicht auf seine Strände reduzieren. Es gibt hier noch viel mehr zu sehen. Verschaffe Dir einen Überblick und genießt die traumhafte Aussicht von der Kasbah – der alten Festung der Stadt. Oder besuche den größten Markt Marokkos. Auf dem Souk el Had gehen alle Sinne auf Reisen. Hier stapelt sich das Obst und Gemüse zu aufragenden Bergen, da riecht es nach allen Arten von Gewürzen, dort häufen sich die Nüsse und Datteln und laden zum Probieren ein. An anderer Stelle findest Du Schmuck und Souvenirs, aber auch Elektronik, Handyhüllen, T-Shirts und vieles mehr. Ein schönes Ausflugsziel, gerade für Familien mit Kindern, ist der Accrobranche Sousse Waldkletterpark. Durch verschiedene Kletterstufen können sich sowohl kleinere als auch größere BesucherInnen hier austoben. Andere Ausflugsideen von Agadir aus sind Touren mit dem Jeep durch die Sahara oder ein Besuch der Oase Paradise Valley, wo Du unter Palmen in natürlichen Pools baden kannst.
Essaouira
Seebad mit Entspannungsfaktor
Essaouira ist kleiner und dadurch deutlich entspannter als etwa das chaotische, laute Marrakesch. Gerade mit kleinen Kindern ist es angenehm, sich nicht um kreuz und quer fahrende Mopeds und den übrigen Straßenverkehr sorgen zu müssen – die Altstadt ist nämlich eine reine Fußgängerzone. So kannst Du die verschlungenen Gässchen, Märkte und die weißen Häuschen mit ihren blau abgesetzten Türen und Fenstern ganz in Ruhe bestaunen. Spannend, auch für Kinder, ist ein Besuch am Hafen. Hier kannst Du die FischerInnen in ihren typischen blauen Booten beobachten und auch leckere Fischgerichte essen. Oft verkaufen die FischerInnen Ihre Waren direkt am Ufer und verweisen Dich an kleine Garküchen, wo der Fang ganz frisch zubereitet wird. Stadturlaub ist was Feines, kann aber auch anstrengend werden. Ideal, dass es hier wunderschöne, weite Sandstrände gibt, an denen Du entspannen kannst. Durch das flach abfallende Ufer ist das Baden und Plantschen auch für kleinere Kinder gefahrlos möglich. Ältere Kinder können sich auch am Surfen und Kitesurfen probieren.
Casablanca
Schmelztiegel der Kulturen
Die mit über 3,3 Millionen EinwohnerInnen bei weitem größte Stadt des Landes ist ein wahrer Schmelztiegel kultureller Einflüsse. Die wechselnde Herrschaft von BerberInnen, AraberInnen, PortugiesInnen und FranzosInnen spiegelt sich in der bunt gemischten Architektur der Stadt. Eines ihrer wichtigsten Wahrzeichen wurde allerdings erst 1993 eingeweiht. Schon von weitem ist das 210 Meter hohe Minarett der Hassan-II.-Moschee zu sehen. Das Gebäude selbst beeindruckt durch seine Größe und prachtvolle Gestaltung, aber auch durch seine Lage direkt am Ozean. Die Wellen branden direkt gegen die Mauern des Gotteshauses. Vormittags kannst Du sie im Rahmen von Führungen besichtigen. Von hier ist es nicht allzu weit bis zur Seepromenade La Corniche. Diese wurde einst als Rennstrecke gebaut, aber nach kurzer Zeit in eine Flaniermeile umgewandelt. Heute findest Du hier viele gute Cafés und Restaurants sowie immer wieder schöne Ausblicke auf den Atlantik und die weitläufigen Strände Casablancas. Wenn Du ein Souvenir suchst, kannst Du natürlich durch die Altstadt schlendern, oder Du machst Dich auf den Weg in das ruhigere und weniger überlaufene Quartier Habous. In verwinkelten Atrium-Höfen findest Du hier alles von Vasen, Teppichen und Schnitzarbeiten bis zu kunstvoll verzierten Babouches – das sind orientalische Slipper.
Marrakesch
Stadt der Sinne
Der Duft von Zitronen liegt in der Luft und mischt sich mit dem harzigen Aroma der Olivenbäume. Über die Mauern steigt der Geruch von gerösteten Nüssen. Um Dich herum plätschert das Wasser in kleinen Bächlein in Wasserbecken. Was ist das für ein Ort? Du befindest Dich im Jardin Secret – dem geheimen Garten in der Königsstadt Marrakesch. Die Gartenanlagen der Stadt sind ein Ruhepol und ein schöner Ausgleich zum hektischen Trubel in den umliegenden Gassen und Straßen. Besonders empfehlenswert sind neben dem Jardin Secret auch der Jardin Majorelle und die Menara und Anima Gärten. Das lebendige Treiben auf dem Djemaa el-Fna-Platz im Zentrum der Medina von Marrakesch sorgt für große Augen bei Groß und Klein. WahrsagerInnen, SchlangenbeschwörerInnen, HennamalerInnen und MusikerInnen zeigen ihre Künste und verwandeln den Platz in einen bunten Jahrmarkt. Ringsum findest Du Cafés, um das Treiben in Ruhe zu beobachten sowie Streetfood-Stände für den Snack zwischendurch.
Marokko mit dem Mietwagen erleben


Chefchaouen
Die blaue Stadt
Mitten in einem Tal im Rifgebirge liegt das blaue Juwel Marokkos – die Stadt Chefchaouen. Blau ist dabei wörtlich zu verstehen, die Gebäude hier sind komplett in verschiedenen Blautönen gestrichen und sorgen für tolle Ausblicke und Fotomotive. In der kleinen Medina lässt es sich wunderbar auf Entdeckungstour gehen durch die Gässchen und über Treppchen zu ruhigen Plätzen, auf denen Du wunderbar Tee trinken oder die marokkanische Küche verkosten kannst. Ein kleiner Spaziergang vor den Toren der Stadt führt zu den Ras el-Maa-Wasserfällen. Hier sprudelt ein kleiner Bach in mehreren Stufen ins Tal hinab. Ein wunderbarer Ort zum Rasten und für Kinder zum Spielen in der Natur. Ein Pfad führt von hier hinauf zur spanischen Moschee, einem kleinen Gotteshaus auf einem Hügel. Die Aussicht von dort auf die Stadt und die Berge ist traumhaft – besonders bei Sonnenuntergang. In den umliegenden Bergen kannst Du auch längere Wanderungen unternehmen und Tal und Stadt von oben betrachten.
Tanger
Farbenfroh, verspielt und vielfältig
Ibn Battuta liegt hier begraben, der große Reisende und Rechtsgelehrte der Arabischen Welt des 14. Jahrhunderts. Damals wie heute war Tanger eine Stadt zahlreicher Einflüsse verschiedener Kulturen, gelegen zwischen Atlantik und Mittelmeer, an der Schnittstelle zwischen Orient und Okzident. Das spiegelt sich auch in der bunten, vielschichtigen Architektur der Altstadt wider, die farbenfroh und verspielt die BesucherInnen in ihren Bann zieht. Schon ein einfacher Spaziergang wird so zur Entdeckungstour für die ganze Familie, da es an jeder Ecke etwas zu sehen gibt. Etwa den Grand Socco und den Petit Socco, die zwei wichtigsten Märkte in der Stadt. Im Gegensatz zum pulsierenden Leben auf den Straßen der Medina ist die Stadtfestung – die Kasbah – ein wahrer Ruheort. Hier ist im alten Sultanspalast das Kasbah-Museum untergebracht, in dem Du viel über die Geschichte der Stadt lernen und Dich in den Museumsgärten erholen kannst. Zur Erfrischung empfehlen sich die Strände der Stadt mit ihrem fein-goldenen Sand.
Meknès
Königsstadt und Römerpaläste
Etwas im Landesinneren, zwischen Rabat und Fès, liegt Meknès, ebenfalls eine der vier Königsstädte von Marokko. Seit 1996 ist die gesamte Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe. Am östlichen Rand der Medina findest Du eines der schönsten Gebäude der Stadt – die Medersa Bou Inania. Jeder Winkel dieser früheren Koranschule ist mit filigranen Schnitzereien und Mosaiken bedeckt. An den Wänden kannst Du verschlungene arabische Kalligraphien bestaunen. Falls Deine jüngeren Kinder nach so viel Kultur mal eine Spielpause brauchen, lohnt sich der Besuch im KS Fantasypark. In dieser bunten Spielanlage mit Trampolinen, Rutschen und Kletterwänden können sich die Kleinen nach Herzenslust austoben, während die Eltern gemütlich Kaffee trinken und dem wuseligen Treiben zusehen. Zum Schluss geht es weit in die Vergangenheit, ins Marokko der Römerzeit. In der Nähe von Meknès liegt die Ruinenstadt Volubilis, die noch erahnen lässt, wie es in Marokko damals ausgesehen hat. Einige Ruinen, etwa der Basilika und des Caracalla Tores sind noch recht gut erhalten und spannend für kleine und große Geschichtsfans.
Ouarzazate und Aït-Ben-Haddou
Mehr als nur Kulisse
Du willst das raue Hinterland von Marokko erkunden? Die Wüste erleben und das Atlasgebirge bestaunen? Dann ist Ouarzazate ein toller Ausgangspunkt. Zum Beispiel für eine Tour durch das Dades-Tal. Durch die langgezogene Schlucht mit Felswänden aus rotem Sandstein windet sich ein Fluss, an dessen Ufern Dattelpalmen und immer wieder kleine Dörfchen zu finden sind. Das Tal kannst Du entweder mit einem Mietwagen oder bei einer geführten Ausflugstour erkunden. Entlang der Straße gibt es regelmäßig schöne Aussichtspunkte, Wirtschaften und Ausgangspunkte von Wanderwegen. Die markante Landschaft rund um Ouarzazate hat auch schon einige FilmemacherInnen beeindruckt. Szenen für „Gladiator“, „Game of Thrones“ und „Die Mumie“ wurden hier gedreht. Für Filmfans lohnt sich ein Besuch im lokalen Filmmuseum und in den Atlas Studios. Hier kannst Du Nachbildungen römischer, altägyptischer und sogar tibetischer Paläste, Grabmäler und Tempel bestaunen. Ganz real hingegen sind die Lehmbauten von Aït-Ben-Haddou – einer kleinen Siedlung in der Nähe von Ouarzazate. Der komplette alte Kern der Berberstadt besteht aus übereinander gestapelten Wohnburgen aus gestampftem Lehm. Dazwischen verstecken sich verwinkelte Gassen und grüne Oasengärten. Auch hier wurden schon einiges gedreht, von „Lawrence von Arabien“ bis „Game of Thrones“.